In diesen Tagen wurden alle neuen 13er Smartphones von Xiaomi auf den Markt gebracht und an die Kunden ausgeliefert. Doch ein Blick auf die Trends bei Google zeigt, dass die Galaxy S23-Serie, der größte Konkurrent von Xiaomi, weiterhin deutlich mehr Interesse weckt. Das liegt meines Erachtens an mehreren Punkten, die Xiaomi selbst in der Hand hatte.
Zum einen ist da der hohe Gerätepreis. Mit dem Xiaomi 13 ist der Einstieg erst ab 999 Euro möglich. Dafür gibt es zwar schon mindestens 256 GB Speicher, aber auf den ersten Blick will Xiaomi mehr Geld als Samsung für das vergleichbare Galaxy-Modell. Etwas anders sieht es beim Topmodell aus, hier ist Xiaomi 100 Euro günstiger, bietet dafür aber de facto weniger Ausstattung.
Ein gewagter Sprung nach oben
Xiaomi hat in den letzten Jahren einen enormen Preissprung gemacht. Die neuen Flaggschiff-Smartphones machen deutlich weniger Kompromisse und haben sogar Lizenzen für IP68, Leica oder Dolby Atmos an Bord. Zumindest für das Marketing ist das praktisch. Doch gerade bei der Markteinführung neuer Smartphones sind die Android-Hersteller gefordert, hohe Einstiegspreise zu kompensieren.
Samsung hat dies in diesem Jahr mit einer äußerst geschickten Aktion getan. Es gibt nicht nur eine ordentliche zusätzliche Eintauschprämie für das alte Smartphone der Kunden, sondern auch den doppelten Datenspeicher ohne Aufpreis. Wer sich also für den Kauf zur UVP entschieden hat, bekommt das Galaxy S23 auch gleich mit 256 GB. Oder ohne Aufpreis das Galaxy S23 Ultra mit 512 GB!
Aktion zum Marktstart ist lächerlich
Xiaomi hat sich für einen Fotodrucker als Gratiszugabe entschieden. Das war in meinen Augen die schlechteste Idee, die der Hersteller haben konnte. Wen will man mit einem Drucker hinter dem Ofen hervorlocken und für ein 1300 Euro teures Smartphone begeistern? Stattdessen hätte es sich angeboten, entweder die Samsung-Aktion zu kopieren oder ein ebenfalls brandneues Gadget mit anzubieten, etwa die Xiaomi Buds 4 Pro oder die Watch S1 Pro.
Verkaufsstart zu stark verzögert
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Fokussierung auf China. Aber auch im Heimatland ist Xiaomi nicht mehr stark. Apple, Vivo, Honor und Oppo sind stärker, die Verkaufszahlen von Xiaomi stagnieren seit geraumer Zeit. Im globalen Westen sieht es ähnlich aus, der Angriff auf die Marktführerschaft wurde schon vor Jahren abgebrochen.
Dennoch setzt Xiaomi auf den eigenen Markt. Die Smartphones, die jetzt in Europa erhältlich sind, gibt es in China schon seit über zwei Monaten. Dabei vergisst der Konzern, dass der erste Hype immer auch in die westlichen Medien schwappt. Wenn die Geräte dann Monate später tatsächlich bei uns ankommen, ist die erste Begeisterungswelle längst abgeebbt.
Xiaomi sorgt mit der Markteinführung in China für ein weltweites Medienecho, ohne die Geräte direkt weltweit auf den Markt zu bringen. Ich verstehe einfach nicht, warum diese Strategie immer noch verfolgt wird. Zumal Samsung seine neuen Geräte weltweit trotzdem deutlich früher verkauft, auch wenn sie viel später vorgestellt werden.
Folge jetzt unserem Newsletter-Kanal bei WhatsApp. Info: *provisionierte Affiliate-Links.
… oder, wie in Frankreich, einen TV mitzugeben. Dann rechnet sich der Preis nämlich auch, da man das TV-Gerät auch verkaufen kann. Aber ein Fotodrucker? Really?
Ich warte jetzt ein Jahr. Dann kauf ich mir das 13er occasion analog dem 12er für ca. 300-400 Euro.