Meine Erfahrungen: Ein halbes Jahr mit dem Elektroauto unterwegs

Elektroauto Laden Ladesaeule Hero

Neben einigen Testwochen mit diversen Elektroautos ist bei uns längst das eigene Fahrzeug vollelektrisch unterwegs. Nach einer ersten Rundfahrt mit der ID.3 1. Edition und dem Tesla Model 3 war ich mehr als angefixt. Was uns in den ersten sechs Monaten Elektroauto ganz besonders aufgefallen ist, will ich euch in den kommenden Zeilen verraten.

Da ich mir für einen festen Umstieg trotzdem nicht sicher genug gewesen bin und kein Elektroauto beim aktuellen technischen Stand kaufen würde, haben wir uns zunächst für ein Abonnement bei Volkswagen entschieden und dort den ID.3 Pro Performance bezogen. Gibt ja schon einige Beiträge hierzu. 500 Euro für zunächst 6 Monate Laufzeit, voller Ausstattung und 1.250 km je Monat fand ich fair. Für die Zukunft habe ich Kia Flex und den Niro EV als Option im Visier.

Zum Hintergrund: Wir hatten zuletzt etwas über ein Jahr lang einen aktuellen Skoda Scala 1.5 TFSI mit recht hoher Ausstattung und vergleichsweise wenigen Kilometern auf der Uhr. Der Markt hat ermöglicht, dass der Wertverlust überschaubar geblieben ist und wir das Auto in wenigen Schritten zum Wunschpreis abstoßen konnten. Tatsächlich hat das extrem reibungslos hier bei einer Autoland-Filiale funktioniert. Ich war positiv überrascht.

Kühlen und wärmen per App

Meines Erachtens bringen Elektroautos grundlegend sehr viel Komfort mit, die mir ein Verbrenner in dieser Form nicht ohne Weiteres bieten kann. Dazu gehört natürlich das Kühlen des Innenraums per App, um im Sommer immer bei angenehmer Temperatur losfahren zu können. Mit Kleinkind natürlich umso besser.

Ein weiterer Punkt kommt im Winter zum Tragen, denn ich kann das Auto auf Knopfdruck jederzeit vorwärmen. Da können je nach Eis und Schnee schon zehn Minuten ausreichen, damit das Auto innen kuschlig, warm und außen gut aufgetaut ist. Dabei hält sich der Stromverbrauch (mit Wärmepumpe) auf einem niedrigen Niveau und hat wegen der paar Minuten auf die Reichweite keinen großen Einfluss.

Elektrisch fahren: Leise, aber schnell

Während man mit elektrischen Autos unterwegs ist, profitieren die Insassen außerdem von einer extrem ruhigen Fahrt. Die insgesamt sehr niedrige Lautstärke, insbesondere durch den „fehlenden“ Motor und ohne Abgasstrang, lässt mich selbst im innerstädtischen Stoßverkehr sehr entspannt sein. Ich bin wohl noch nie so entspannt gefahren.

Ich mag es außerdem auf der Autobahn, dass ich das Radio nicht wesentlich lauter aufdrehen muss. Das ist selbst bei „günstigeren“ Elektroautos der Fall, die nicht so gut gedämmt sind. Es ist einfach grundlegend viel ruhiger, das macht mich jeden Tag sehr glücklich.

Bei den Autos, die ich gefahren bin, hätte die vergleichbare Verbrenner-Basis längst nicht so viel Leistung zur Verfügung. Und damit meine ich nicht bloße PS. 200 Elektro-PS bringen viel mehr sofort verfügbare Leistung auf die Straße, als das bei 200 Verbrenner-PS der Fall ist.

Die flotte Beschleunigung selbst in einem MG ZS EV macht Spaß und kann im Alltag einer höheren Sicherheit zuträglich sein. Du kannst schneller reagieren, dich auf einer schnelleren Fahrspur besser einordnen und auf der Landstraße komfortabler überholen. Gibt es beim E-Auto alles schon in den Standardmodellen, das gefällt mir sehr.

Ladetarife und Ladesäulen: Ist es das große Durcheinander?

Mit meinem Verbrenner muss ich jedes Mal gezielt eine Tankstelle aufsuchen, beim Elektroauto funktioniert das je Nutzungsverhalten etwas anders. Im Alltag kann ich zum Beispiel auch beim Einkauf nachladen. Oder wenn wir zum Zoo fahren, stelle ich das Auto an die Ladesäule in der Nähe. Ich kann direkt am Hotel aufladen, theoretisch auch zu Hause.

Einfach überall, wo ich mit meinem Auto hinfahre, kann ich es auch mit neuer Energie aufladen. Jedenfalls in der grauen Theorie. Denn das ist schwer vom Ausbau der Ladepunkte abhängig, welcher von Ort zu Ort stark variieren kann. Man muss heute, egal ob auf Reisen oder innerorts, ein wenig Glück haben, wenn es um verfügbare Ladepunkte geht.

Du kannst beim ungeplanten Krankenhausaufenthalt Glück haben und das Auto während der Wartezeiten für die Heimfahrt vollladen. Es kann dir aber auch wie uns im letzten Herbst ergehen und es gibt keine Ladesäule in der Nähe. Ärgerlich, wenn man dann wirklich schnell nach Hause will, aber unterwegs einen Stopp einlegen muss.

Es ist nun mal Fakt, dass man fürs Laden länger als fürs Tanken braucht. Und das sehr schnelle Nachladen auch nur unter bestimmten Umständen möglich ist. Die Ladesäule muss es können, der Akku muss recht leer sein, außerdem müssen die Temperaturen stimmen.

Für mich ist es immer noch das größte Ärgernis, wenn ich mal unterwegs laden muss. Jedes Mal erwarten uns andere Umstände und somit unterscheiden sich Ladevorgänge immer wieder stark voneinander. Getankt habe ich in den letzten 15 Jahren dafür fast immer gleich schnell und musste wohl nur zweimal in meinem Leben warten.

Bei der Auswahl des Ladetarifs gibt es meines Erachtens kein Problem. Zwar sind da sehr viele Anbieter am Start, aber holt euch einfach eine Ladekarte eines größeren Anbieters und fertig. Ich bin bei WeCharge von Volkswagen und auf dem Telefon habe ich noch die EnBW-App für alle Fälle dabei. Ich konnte auch schon öfter direkt mit Kreditkarte zahlen.

Reichweite muss kein Problem sein

Im Sommer fährt uns der ID.3 Pro Performance mit 58 kWh Akku rund 350 Kilometer weit und das ist uns bislang genug. Im Winter ist die Reichweite jedoch um 100 Kilometer eingebrochen und dann wird es manchmal schon knifflig. Halbwegs dem Verbrenner nahe Reichweiten gibt es beim Elektroauto erst in großen Fahrzeugklassen, die auch teurer sind.

Es wird heute und morgen keinen elektrischen Kleinwagen geben, der euch Winter und Sommer mit einer Tankfüllung 600 Kilometer weit bringt. Wer doch häufiger längere Strecken fährt, wird aufs Elektroauto verzichten müssen, wenn nicht das Geld für Tesla Model 3, Mercedes EQE und Co. reicht. Ein Thema, das man nicht schönreden kann.

Wir fahren aber in der Regel viel Kurzstrecke in der Stadt und im nahen Umland, da möchte ich auf die Komfortpunkte der Elektroautos nicht mehr verzichten. Wenn sich unser Nutzungsverhalten nicht durch Beruf oder andere Einflüsse ändert, werde ich weiterhin elektrisch fahren.

40 Kommentare zu „Meine Erfahrungen: Ein halbes Jahr mit dem Elektroauto unterwegs“

  1. Endlich mal ein Artikel, in dem der Reichweitenverlust im Winter und das Chaos beim Laden nicht schöngeredet wird. Spontan im Winter in den Schwarzwald und zurück? Nur möglich, wenn der Akku vorher voll war. Ich ersetze daher nach 2,5 Jahren meinen gemieteten Zoe wieder durch einen Benziner.

      1. Ich verstehe die Menschen schon lange nicht mehr. Die Umweltkatastrophen wegen des Klimawandels häufen sich und was tun wir? Maulen wegen Kosten, Reichweiten und längeren Fahrzeiten bei einem BEV. Dann gehen wir hin und kaufen uns wieder Verbrenner. Die Umwelt, die Gesundheit der Mitmenschen und die Zukunft unserer Kinder ist uns dabei sch… egal. Was sind das bloss für unverbesserliche Egoisten die sowas tun? Und das Argument es ist zu teuer lasse ich nicht gelten.

        1. Recht haste. Aber deinen letzten Satz lasse ich nicht gelten. Er geht völlig! an der Realität vorbei. Du bezahlst mit dem E-Auto 8 bis 20.000 € für den Akku mit und die Stromfritzen zocken uns inzwischen meist brutal ab.
          Ich hole ein bisschen aus: Unser letzter Verbrenner nach Volvo V70 und VW Touran war ein ‚Golf mit Kofferraum‘ , ein BMW Gran Tourer 2.0 xDrive. Gekauft von Sixt, Neupreis 43.600. – € vor 5 1/2 Jahren, für 23.600.- €, 1 1/2 Jahre alt, 15.000 km. Verkauft vor zwei Monaten mit 94.000 km für 15.200 €. Wertverlust in 5 1/2 Jahren also 1.528 € pro Jahr. Jetzt fahren wir einen Q4 e-tron 45 quattro, monatliche Leasingrate einschließlich Wartung (woran vermutlich nur Audi verdient, weil an der Primitivtechnik des Autos nicht viel kaput gehen kann) € 511.-, allerdings nicht 3, sondern 4 Jahre. Und der Preis ist für Privatleasing offenbar ein Schnäppchen….

        2. @Panib
          Ich weis, es kostet ein e-Auto zu erwerben. Ich bitte zu bedenken, viele könnte ja den Verbrenner noch ein, zwei Jahre weiterfahren. Und dann einen Occasion BEV kaufen die es bis dann sicher geben wird oder wenigstens einen gebrauchten Verbrenner. Sich heute einen neuen Verbrenner zu kaufen heisst nichts anderes als der Umwelt weitere 15-20 Jahre Schaden zuzufügen. Das meine ich mit dem, dass ich das Argument zu teuer nicht gelten lasse.

    1. Kaufen Sie sich ein effizientes EV-Auto, die gibt es auch im mittleren Prissektor. Meiner braucht nur 11- 12 KW /100 km.
      Es wird immer so geredet als wenn es beim Verbrenner kein Reichenweitenproblem geben würde. Wenn man ordentlich Gas gibt, so wie es trotz extremer Kostensteigerung beim Diesel und Benzin, die Dienstwagen/Firmenwagen immer noch tun, (Sprit zahlt ja alles der Steuerzahler), reduziert sich die Reichweite automatisch um die Hälfte. Gerade bei einem SUV. Wir reden mal nicht von dem
      Zeittotschlagen im Stau, weil sich mal wieder ein Firmenwagen auf der ‚FDP Spur‘ bei über 200 Sachen hingelegt hat.

      1. Nun ja, mit 11 bis 12 kW wirst du definitiv durch die Gegend kriechen, und auf der Autobahn mit 80 hinter einer LKW Schrankwand herschleichen. Im Winter geht mit 12 kW mit Sicherheit auch nichts. Du solltest schon mit guten Argumenten kommen, die für ein E-Auto sprechen. Wenn du ein langstreckentaugliches Auto allemal für Vielfahrer haben willst, die sicher nicht mit 120 über die Autobahn schleichen, sieht die Sache mit dem Verbrauch gänzlich anders aus.

        1. Hallo Panib
          Ich bin mir nicht sicher ob Du die Zahlen kennst wieviele Vielfahrer es gibt die mit 300km Reichweite pro Tag nicht klarkommen? Es ist eine kleine einstellige Prozentzahl aller Autofahrer für die dieses Argument tatsächlich zutrifft. Genauso wie das Argument man könne keine Wohnwagen ziehen. Auch da sind es nur wenige die das betrifft. Man findet immer etwas das gegen die Elektromobilität spricht wenn man will. Ich fahre seit 4 Jahren sorgenfrei BEV.

  2. Wir fahren einen Kona mit der grossen Batterie. Reichweite ca. 450 km, auch im Winter. Es kommt natürlich auf das Fahrverhalten an. Laden können wir in der eigenen Garage. Ohne Möglichkeit daheim zu laden hätten wir kein Elektroauto. Wir sind voll zufrieden.

  3. wir fahren auch weite Strecken bis zu 1000 km mit dem Elektroauto. Nach 250-300 km eine 20-30 Minütige Pause zu machen stört uns nicht. Das macht man eh nur 2-3x im Jahr.

    1. Nach 1.000 km Frankreich am Stück nie wieder ohne Übernachtung. Abenteuer pur. Allemal für einen 80 jährigen mit drei Frauen im Alter von 76 im Auto. Wir waren alle mächtig stolz, dass wir diese Tour bei, in Deutschland, nur Baustellen und, in Frankreich, bis hinter Lyon Ausbremsung auf 110 km/h wegen starken Regens gut weggesteckt haben.

  4. Bei dem Ladechaos muss ich widersprechen. Ich bin 4 Wochen und 3.000 km rein elktrisch unterwegs. Ich wohne im Sauerland und war in Schaffhausen und in Flensburg mit dem E-Auto. Mein Navi hat mich immer rechtzeitig zum Laden geschickt. Dank Akku Vorwärmung waren die Ladestops von der Zeit her erträglich. Dank Mercedes Ladekarte kostet das Schnellladen maximal 39 Cent/kWh. Das Fahren macht mit 408 PS super viel Spaß. Ok – für die Langstrecke muss man halt etwas mehr Zeit einplanen. Da fährt man dann halt eine Stunde früher los.

  5. Es tut mir leid.
    Ich verstehe nicht, warum man ein Elektroauto in Golfgröße für eine Langstrecke nutzen sollte.
    Wenn also die Strecke auf Dauer länger wird, „muss“ auch der Wagen größer werden.

    Ich würde meinen Kia EV6 gegen keinen einzigen Verbrenner dieser Welt eintauschen.

    1. in unserer Siedlung gibt es keine Lademöglichkeit
      wenn ich heim fahre suche ich teilweise mehrere Minuten nach einer Parklücke,
      das Parkhaus wo ich morgens in der Nähe der Arbeitsstelle mein Auto abstelle hat weder Lademöglichkeit noch Erlaubnis dort als EAuto zu parken
      Was soll ich dann mit so einem Auto?
      Von den Kosten für so ein Auto wollen wir gar nicht reden
      Grüne Spinnerei an der Realität leider vorbei

  6. Mit einer Zoe würde ich auch keine Langstrecke fahren. Dieses Auto ist nun einmal für die Stadt und das nahe Umland gedacht. Ich fahre seit 2Jahren einen Kona (64 kWh) und bin sowohl im Sommer als auch im Winter von Nord- nach Süddeutschland gefahren. Bei diesem effizienten Auto ist das ohne weiteres möglich Leider ist die Ladeleistung nicht mehr „State of the Art“.
    Ich würde mir jedenfalls nie wieder einen Verbrenner kaufen.

  7. Frieder Seiferheld

    Ich bin mit meinem KIA E-Soul nun seit zwei Jahren unterwegs und habe bereits 115.000 km zurückgelegt. Es sind fast nur Langstrecken. Die Reichweite liegt im Winter bei ca. 400km, im Sommer über 500km. Auf den Autobahnen verzichte ich auf jegliche Raserei und komme so stets entspannt am Ziel an. Der zeitliche Verlust durch langsameres Fahren liegt meist im Bereich von max. einer Viertelstunde. Der scheinbare Zeitgewinn durch schnelles Fahren ist eine fromme Selbsttäuschung. Ich lade zuhause an meiner Wallbox und unterwegs bevorzugt an den Schnellladesäulen von EnBW. Geht völlig problemlos. Nach einem Gang auf die Toilette und einer Tasse Kaffee im Restaurant liegt der Ladezustand meist bei 90%.
    Fürs elektrische Fahren entschied ich mich vor zwei Jahren, als ich erkennen musste, dass keine Abgasreinigung über die gesamte Leistungsbreite der Motoren aktiv ist. Das E-Werk hat für seine Abgasreinigung kein Raum- oder Gewichtsproblem, so dass die Abgasreinigung dort besser funktioniert.

  8. Natürlich haben E-Autos diverse Vorteile, die auch hier im Artikel aufgeführt werden.
    Für den „Otto-Normalautofahrer“, der üblicherweise einen Gebrauchtwagen kauft und ein paar Jahre fährt, ist das aber vergleichsweise uninteressant.
    Da zählen vor allem die Kosten.
    Der genannte ID.3 würde im Leasing knapp 500€ im Monat kosten, entsprechend 6000€ pro Jahr.
    Das ist letztlich der Wertverlust, der hier kompensiert wird.
    Ein _gebrauchter_ Verbrenner (und diesen kaufen die meisten Autofahrer) liegt da weitaus günstiger, auch dann, wenn man gelegentliche Reparaturen und höhere Betriebskosten berücksichtigt.
    Der Wertverlust ist und bleibt nun mal der mit Abstand größte Kostenfaktor bei einem Auto.

    1. 19 Mio Neuwagen/Leasing vs 26 Mio Gebrauchtkäufer liegt gar nicht so weit auseinander. Also „üblich“ sind Gebrauchtwagen nicht wirklich. Hätte da einen größeren Abstand erwartet. Natürlich sind die E Autos derzeit teurer. Aber Neuwagen-Leasing mit Gebrauchtwagenkauf vergleichen, ist dann auch nicht gerecht. Recht hast du natürlich damit, dass es derzeit kaum Gebrauchtangebot gibt, aber ist ja letztlich ganz logisch. Deshalb werden Verbrenner auch nicht heute oder morgen „verboten“, sondern erst in sehr vielen Jahren.

  9. Fakt ist eben auch : ich fahre citrön Berlingo Diesel Blue hdi , Automatik . Neupreis im Netz vor 5 Jahren 16 000 Euro . Damit ziehe ich meinen Wohnwagen 550 km ohne tankstopp . Lade 2 Fahrräder, 1 Piaggio Scooter , ein Kajak und 2 Hunde .
    Verbrauch bei Tempo 90 – 8,5 Liter . Ohne Wohnwagen 3.8 – 5 Liter .
    Außer alle 30 000 km Ölwechsel , nichts . Gerne würde ich ein e Auto fahren , aber das wird die nächsten 10 Jahre nicht möglich sein . Weil es nichts vergleichbares geben wird . Die Masse darf elektrisch fahren , Bus oder Bahn .

    1. Jetzt mal ehrlich bitte. Wie oft pro Jahr oder überhaupt tust Du Dir eine solche Mühsal an? Ich kriege schon bei Deiner Aufzählung Pickel. Woher nimmst Du die Gewissheit, dass es die nächsten 10 Jahre nichts Vergleichbares geben wird? Hast Du Dir mal angesehen was sich in den letzten, sagen wir fünf Jahren alles getan hat? Da gabe es weder von Mercedes noch von VW noch von BMW brauchbare und bezahlbare BEV. Auf der Strasse, ausser den paar Modellen S und X von Tesla, sah man praktisch nichts. Und heute? Der Anteil verdreifacht sich fast jedes Jahr. Modelle gibt es bereits zahllose. Und es werden laufend mehr. Die Elektro LKWs die mehr als 800km am Stück können gibt es neuerdings auch bereits. Etwas das die Elektromobilitäts Gegner noch vor kurzer Zeit immer als unmöglich prophezeit haben! Die Disruption schreitet mit gewaltigen Schritten voran. Und da behauptest Du zehn Jahre voraus blicken zu können? Ich werde dann fast 80 sein. Und nicht einmal das kann ich mir heute vorstellen.

  10. Ich finds ja witzig, oder eher bedenklich, dass die 200 PS so als Vorteil erwähnt werden. Wie schon beschrieben entsprechen 200 PS bei Elektrofahrzeugen einer wesentlich höheren Beschleunigung als bei Verbrennern. Aber braucht es das wirklich? Ich finde ja für die meisten Alltagsanwendungen schon 150 PS bei Verbrennern als überdimensioniert. Dann bei Elektrofahrzeugen, die ja für höhere Reichweite eher sparsamer ausgelegt sein sollten, so eine unnötig hohe Leistung bereitzustellen wiederspricht sich doch irgendwie? Klar ist das Fahrverhalten mit höherer Leistung noch dynamischer, aber fast alle Nutzer von Elektrofahrzeugen schreiben doch, dass sie sowieso „entspannter“ und mit „weniger Tempo“ fahren und das besser ist? Warum also so hohe PS zahlen?

    1. Ich nehme an, Du fährst nicht elektrisch? Weil dann wüsstest Du wieso es nicht so sehr auf die PS ankommt. Dieses herumreiten auf PS Angaben kommt aus dem Verbrenner Denken und ist für Elektroautos vollkommen unbedeutend. Aber es ist in den Köpfen drin weil das jahrzehntelang ein Gradmesser für Exclusivität war. Das wissen natürlich die Autohersteller. Und weil PS im Elektroauto fast nix kostet reitet jetzt jeder darauf herum. In Wahrheit ist es das Drehmoment das den Unterschied hauptsächlich ausmacht. Bei hohen Geschwindigkeiten erst kommen die PS spürbar zum Vorschein. Hier regeln aber die meisten BEV aus Energiespargründen ab. Dafür liefert eine leistungsstarke E- Maschine eine sehr viel höhere Rekuperation.
      Wenn man über E- Autos urteilt sollte man die Verbrenner Brille weglegen.

      1. Der Vergleich mit den PS den ich aufgegriffen habe kommt ja aus dem Artikel. Mir ist schon klar das die dynamik aus dem Drehmoment kommt. Elektromotoren haben immer das maxinale Drehmoment, das ist auch klar. Die Frage ist doch warum bei Beschleunigung (nicht Rekurpurationsfall) nicht elektrisch so stärker abgeregelt wird um geringere „Leistung“ zu erhalten und damit einen geringeren „Verbrauch“. Im Recorpurationsfall wäre es ja problemlos möglich mit voller Leistung zu Laden. Die entsprechende Regelung existiert ja bereits und wird auch so genutzt. Aber warum so schrecklich übertrieben hohe Leistung bei der Beschleunigung?

  11. Die hohe Leistung bei E-Antrieben ist nötig, damit die Maschine im Generatorbetrieb genügend Leistung rekuperieren kann.
    Man bedenke, welche Kräfte beim bremsen wirken: Man könnte auch einen keistungsstarken Verbrenner bei Vollgas mit der Bremse abwürgen.
    Hätten die E-Maschinen weniger Leistung, würde deren Rekupertionsleistung für stärkere Bremsungen nicht ausreichen und man müsste Energie mit der mechanischen Bremse vernichten – wie beim Verbrenner.

    1. Der Generstorbetrieb ist ja auch nicht das was ich kritisiere. Der Beschleunigungsfall ist ja ausschlaggebend. Hier könnte ja problemlos stärker abgeriegelt werden um weniger PS zu simulieren und dadurch den Verbrauch zu reduzieren. Da ist dann auch kein kleinerer Motor notwendig. Beim Laden die volle Leistng zuzulassen ist dann ja kein Problem. Die Technik und die Regelung existiert bereits und wird auch so verwendet, nur halt schlecht eingestellt und alle Menschen denken sie brauchen das so…

  12. Diese ganzen Diskussionen um die Reichweite sind doch übertrieben.
    Man braucht ein eAuto mit einer vernünftigen Basisreichweite, z.B. 400 km.
    Bei der Autobahnfahrt mit 15o km/h werden daraus 250 km.
    Dann muß das Auto schnell laden können.
    Ich fahre einen Ioniq5, der mit bis zu 220 kWh laden kann und kann damit ganz entspannt auch weite Strecken fahren.
    Ich habe mir die Strecke von München bis Wilhelmshaven (896 km) in 6 Abschnitte unterteilt, je ca 150 bis 200 km, die dann in unter 2 Stunden, auch mit Stau zu fahren sind. Dann eine kurze Lade/Rast-Pause von 10-20 Minuten. Meist war das Auto schneller auf 80 %, als ich mit Espresso/Imbiss und Toilette gebraucht habe.
    Außerdem ergeben sich fast immer sehr interessante Gespräche mit anderen „Ladern“. Trotzdem war die gesamte Fahrzeit nur 10:30 mit Stau (Allershausen und Hannover) und Laden.
    Der Routenplaner ABRP hilft auch sehr gut in der Vorbereitung der Fahrt, da er Wunschgeschwindigkeit, Wunsch-Ladesäulen und Daten des Autos einbezieht.
    Da ich eine Ladekarte von Hyundai habe, mit der ich für €0,19/kWh bei Ionity laden kann, hat das Laden sehr problemlos funktioniert. Einmal in Westfalen musste ich 10 Minuten warten, bis ein Tesla die 350 kW Säule freimachte und habe in der Zwischenzeit mit nur 50 kWh geladen.
    Also alles ganz entspannt. Wenn man nicht mit 150 km/h fahren will, kann man auch die Ladestopps weiter auseinanderziehen. Mit meiner Fahrweise habe ich errechnet 24-28 kWh/100km gebraucht. Bei 72 kWh Akku Kapazität reicht das locker für 250 km, im Stadtverkehr 100 -150 km mehr.

  13. Das mit der Leistung bei E Auto ist eh Augenwischerei.

    Die maximale Leistung bei meinem EQC liegt bei 408 PS – die Dauerleisung bei 195 PS. Wenn man bedenkt, dass das Leergewicht bei fast 2.500 kg liegt, sind die 195 PS nicht zu viel. Dazu kommt, dass die maximale Leistung von 408 PS nur bei Akku > 85 % zur Verfügung steht. Mit sinkenden Akkustand sinkt die maximale Leistung.

    1. Dieser Umstand der reduzierten Leistungen ist vielen nicht bekannt. Ich stiess zum ersten mal auf diesen Umstand als ich bei meinem BMW Z4 eine Tuning Garage aufsuchte. Ich hatte damals den Eindruck der Wagen ziehe einfach nicht immer gleich. Der Spezialist bestätigte meine Vermutung wonach die angegebene maximale Leistung nur kurzfristig abrufbar sei. Das würde aus Marketing Überlegungen oft so gemacht. Weil eben hohe PS Angaben verkaufsfördernd wirken. Es ist also kein neues Phänomen der Elektrofahrzeuge.

      1. Das Problem ist ja nur spürbar weil die maximal mögliche Leistung auch auf den antrieb gegeben wird. Würde man eine entsprechende Leistungsreserve vorhalten und entsprechend runterregeln kann man über die Regelung die Leistungsreduzierung kompensieren. Das ist ja der Grund warum z.b. der Porsche auch nach 10 x Beschleunigung immernoch gleich reagiert während ein Tesla das Ganze deutlich spürbar macht.

  14. Ich fahre seit 4 Jahren einen BMW i3. Damit komme ich überall Energieeffizient hin. Für die 2 längeren Urlaubsfahrten miete ich dann ein entsprechendes Fahrzeug. Dieses Fahrzeug muss ich mir für diese langen Fahrten doch nicht in die Garage stellen und dafür die erhöhten Kosten einschl. Versicherungen tragen. Die Größe des E-Autos wählt man für 90-95 % des Jahresbedarfes und nicht für die längste Urlaubsstrecke. Die Energiewende ist nicht zum Schnäppchenpreis zu haben. 50% der Pkw auf der Autobahn sind von den Kosten her teurer als mein i3. Diese können sich nach ihren Angaben kein E-Auto leisten.

  15. Der Vorteil der Elektromobilität ist die Summe seiner Vorzüge, dass wir auch Nachteile bei dieser Technik haben ist der natürliche Preis bei neuen Technologien. Es wird noch ein wenig dauern bis diese Lösung für alle taugt. Der Beitrag zeigt nicht nur Nachteile, dass ist gut, die wesentlichen Nachteile beim Laden haben z. B. politische Gründe. Hätte die Bundesregierung den Rahmen für die erforderliche Infrastruktur frühzeitig gesetzt, dann sähe es schon besser aus, andere Länder waren hier weitsichtiger.
    Wir fahren schon sehr lange elektrisch und vermissen den Verbrenner nicht, am Ende passt es bei uns und die Ökobilanz stimmt. Ansonsten ist es so wie immer, gibst du zuviel Gas, dann zahlst du halt Expresszuschlag. Das war vor dem E-Auto auch schon so und ist bei Firmenwagen sicher Normalzustand.

  16. eAuto fürs ganze Jahr….sehr gerne!
    Voraussetzung sind allerdings 650 Kilometer (MINDESTENS!!!) Reichweite, die in 5 (in Worten: FÜNF!!) Minuten ‚getankt‘ werden können! Und es ist mir shice-egal wie die eAuto-Produzenten das bewerkstelligen/hinbekommen!

    Und an all jene ‚umweltschützenden‘:
    Halb Südamerika untertunneln / umgraben betrifft einen ’selbst‘ ja nicht…oder? ist ja wie mit dem Strom….der ja auch einfach aus der Steckdose kommt….nicht wahr?!
    Und überhaupt….was juckt den E-Fahrer die irgendwann anstehende Entsorgung! Denn irgendwann steht dann die komplette Landschaft mit ausgedienten Alt-Akkus voll, die vielleicht noch weitere zwei Jahre als völlig ineffiziente Ladestation-Zwischenspeicher irgendwann auch ausgedient haben!
    Lügt euch mal ruhig schön weiter in die eigene Tasche! Redet euch von mir aus gern weiterhin die Reichweite von durchschnittlichen E-Autos – besonders im Winter – schön!
    Unser ‚Daily Driver‘: MB V300D
    Reichweite MINDESTENS 650 Kilometer. Für unsere mindestens 4 × im Jahr stattfindenden Urlaubsreisen mit Dachbox und jeder Menge Urlaubsgepäck zu unseren Ferienhaus in Nordspanien genau das richtige Fahrzeug weil tanken extremst zügig vonstatten geht! UND weil eine vergleichbare elektrifizierte V-Klasse für die gleiche Strecke mindestens doppelte Zeit benötigen würde!
    DAS IST FAKT denn den direkten Vergleich haben wir schon mit Bekannten erlebt, die mit eben einer solchen eV-Klasse für exakt die gleiche Strecke mehr als 34 Stunden – statt der für uns üblichen 15 Stunden !! – benötigten.
    Wobei ‚wir‘ im 300D auch noch die ganze bald mit eingeschalteter und gut arbeitender (23°) Klimaanlage unterwegs waren. Unsere Bekannten leider nur mit manueller Klimatisierung – offenes Fenster – wegen massiven Reichweitenproblemen unterwegs ihre 3 Kinder gequält haben!
    eAuto stellt für uns eine ähnliche Alternative wie etwa der direkte Vergleich zwischen einem halbwegs modernen Smartphone gegenüber einem Joghurtbecher-Telefon dar!
    Aber bitte schön ihr Tesla Fanboys, ihr Silizium-Schönredner, ihr mit 90 km/h hinter LKW im Windschatten herschleichenden Verkehrshindernisse…. labert euch ruhig weiterhin in die eigene Tasche!
    Die Realität sieht etwas weniger rosig aus!
    Ansonsten und wie eingangs schon erwähnt: 650 km in 5 Minuten elektrisch nachgetankt…mit dem gleichen Komfort….und wir sind auch als Familie quasi sofort dabei! Sonst bitte erst dann wieder kommen, wenn ihr technisch soweit seid!
    Ihr Trömmelchen schlagenden Blitzmerker….

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