Wer sich verändern will, braucht vor allem auch Disziplin. Ich glaube aber auch, dass es besonders wichtig ist, den Alltag nicht zu 100 Prozent auf den Kopf zu stellen und sich ständig im Verzicht zu üben. Für mich ist der wichtigste Punkt, dass man bestimmte Dinge nicht komplett weglässt, sondern sie eher an den eigenen Plan anpasst. Hat das beim ersten Urlaub geklappt?
Das war ein Teil unserer Artikelserie „Mein Weg zum neuen Ich“, in welcher wir euch erklären, wir unser Privatleben neu strukturiert haben, um in zehn Jahren und darüber hinaus fit für unser Kind zu sein.
Wir haben uns wieder für ein Hotel (Elldus Resort Oberwiesenthal) entschieden, das sehr viel für Kinder zu bieten hat und sich beim Essen vor allem auf ein großzügiges Buffetkonzept konzentriert. Längst haben wir von anderen Hotels (Ulrichshof in Bayern) gelernt, dass Buffet in einem Hotel nicht automatisch bedeutet, dass es nur Frittiertes und Fast Food gibt.
Auch wenn das Buffet im jüngsten Urlaub, ganz in der Nähe unseres Wohnortes, sicher noch Luft nach oben hatte, konnte ich mein Gewicht trotz 10 Tagen Urlaub nicht nur halten, sondern in den Tagen danach auf ein neues Tief bringen. Aber nicht, weil ich am Buffet nur geschaut habe, denn ich habe fast gar nicht verzichtet.
Zum Essen mal ein Bier (frisch gezapft), zum Nachtisch Mousse au Chocolat oder Eis mit Streuseln, das war durchaus an der Tagesordnung. Auch bei den Hauptgerichten habe ich ordentlich zugeschlagen, aber dabei habe ich eine feste Regel beachtet und eingehalten.
Gewohnheiten anpassen und nicht komplett verändern
Statt meinen Teller mit Sättigungsbeilagen (Nudeln, Spätzle etc.) vollzustopfen, habe ich mich mehr auf Soßen, Fleisch, Gemüse etc. konzentriert. Der Vorteil liegt auf der Hand: Ich konnte viel mehr von den zahlreichen Angeboten probieren, war aber bei weitem nicht so satt und hatte auch nicht mit der Müdigkeit danach zu kämpfen.
Im Grunde habe ich meinen Alltag weitergeführt, weil ich hier schon seit Monaten Nudeln und Ähnliches stark reduziert habe. Im Urlaub war es sogar noch einfacher, weil man den „Ersatz“ nicht selbst zubereiten muss. Der Vorteil von Nudeln oder Reis, mit wenig Aufwand zubereitet zu werden, war hier kein Faktor.
Beim Frühstück habe ich die obligatorische Wurst weggelassen, obwohl ich früher die Wurst zum Ei regelrecht inhaliert habe. Stattdessen gab es eben etwas mehr Ei oder Lachs, aber keine fettigen Nürnberger oder Mini-Frikadellen. Na gut, zweimal doch. Speck gab es zum Glück überhaupt nicht, die Versuchung wäre groß gewesen.
Mein Plan ging auf, ich habe nicht gehungert
Der Verzicht auf die klassischen Sättigungsbeilagen fiel mir im Urlaub noch leichter, da unser Buffet eine große Auswahl an anderen leckeren Sachen bot. Ich habe dann im normalen Restaurant richtig zugelangt (Steak mit Trüffelpommes), aber dafür ohne Reue und schlechtes Gefühl.
Ich war immer gut gesättigt und die Verdauung signalisierte deutlich, dass ich im Urlaub doch deutlich mehr gegessen hatte als zu Hause. Unterm Strich hatte ich nach zehn Tagen nicht das geringste Gefühl von strengem Verzicht, sondern war aufgrund meiner Strategie sehr zufrieden.
Am Ende war die Waage dankbar. Wir haben es uns zehn Tage gut gehen lassen und haben trotzdem nicht zugenommen. Den Sport habe ich reduziert, aber nicht aufgegeben, denn er ist immer noch ein wichtiger Schlüssel. Im Endeffekt habe ich jeden zweiten Tag ca. 45 Minuten Sport gemacht.
Schlussendlich hat die Anpassung meiner Gewohnheiten dafür gesorgt, dass ich jeden Tag voller Energie war und das hat mit Kind schon etwas zu bedeuten. Außerdem bin ich nie hungrig aus dem Restaurant, hatte nicht das Verzichtsgefühl, das mir aus vielen anderen „Diäten“ bekannt ist.
Mit Blick auf die Kalorien habe ich sicherlich oft zu viel gegessen, aber mit Nudeln und Pommes wäre das sicherlich wieder komplett ausgeartet. So war letztlich ein guter Mittelweg möglich, der sich währenddessen und danach gut anfühlte.