Der Traum vom kleinen und günstigen Elektroauto lebt zwar in den Kunden, aber nicht unbedingt in den Fahrzeugherstellern. Tesla hat längst angekündigt, dass es kein kleineres und günstigeres Modell geben wird. Auch die amerikanische Konkurrenz Lucid hat bislang keine Pläne in diese Richtung, obwohl es der Marke womöglich erhoffte globale Verkaufszahlen bringen könnte. Lucid ist bei diesem Thema aber nicht ganz raus.
Lucid baut aktuell recht teure Elektroautos, doch eigentlich gibt es andere Ziele. Lucid will möglichst effiziente Autos bauen und aus möglichst wenig Akku sehr viele Reichweite holen. Ein großes Problem sei laut Lucid-Chef dabei immer noch das Verhältnis aus Kosten der Batterien zu ihrer Größe. Doch man will hier Fortschritte machen können.
Lucid musste wie auch Tesla mit teuren Premium-Produkten anfangen, um überhaupt Autos verkaufen zu können, die direkt auch Geld abwerfen und eine Gewinnmarge haben. Nur damit kann man weitere Entwicklungen finanzieren. Die Entwicklung von oben nach unten ist nicht ungewöhnlich. Auch deshalb stellt sich die Frage, ob Lucid irgendwann auch ein Hersteller wird, der ein Elektroauto für 20.000 Euro bietet?
In diesem Markt will Lucid jedoch nicht mitspielen und man sei in diesem Preisbereich auch nicht tätig. Jedenfalls nicht für ein eigenes Auto. Lucid wird stattdessen in Erwägung ziehen, in diesem Preisbereich die eigene Technologie anderen Herstellern anzubieten. Der Massenmarkt in diesem Bereich habe zu niedrige Margen, deshalb kommt für Lucid kein eigenes Auto in diesem Preisbereich in Frage.
Lucid will mit einem neuen Mittelklasse-Elektroauto (Earth) noch deutlich günstiger werden und mit Tesla – dem Model Y – konkurrieren, aber noch tiefer gehen die Preise dann nicht. In diesem Bereich sollen andere Hersteller agieren, aber gerne mit lizenzierter Lucid-Technologie.