„Lieber weniger und dafür schnellere Ladesäulen“

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Foto: Fastned

Die ersten großen Anbieter für Ladeinfrastruktur fahren ihren Ausbauplan zurück, denn es werden Schnelllader noch zu wenig verwendet. Im Schnitt liegt die Auslastung bei nur 15 Prozent, berichtet EnBW, einer der größten Konkurrenten von Fastned.

Nicht weniger interessant ist, was man bei Fastned zu Deutschland zu sagen hat. Die Chefin moniert etwa die fehlende Preistransparenz, weswegen Fastned ein großer Freund des Ad-Hoc-Ladens ist. Dieser Preis ist an der Ladesäule ablesbar und garantiert. Allerdings auch garantiert teuer.

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Die hohen Preise kommen teilweise zustande, weil der Wettbewerb noch nicht belebt genug ist. Auch müssen Investitionen reingeholt werden, bei Fastned kostet ein Ladepark mal schnell zwei Millionen Euro und die geht man natürlich in Vorleistung.

Ein weiterer Punkt ist der Komfort. Bislang werden Ladepunkte, vor allem an Rastplätzen, ab vom Schuss platziert. Fastned will den Komfort erhöhen, da reichen schon simple Faktoren aus, etwa ein Dach, Beleuchtung, ein Schwenkarm für das Ladekabel und Zugang zu Gastronomie.

Aber auch in den Städten hakt es, hier braucht es „große Ladestationen“. Die teilweise geschaffene AC-Infrastruktur reicht nicht aus, in Deutschland mangelt es aber oft genug an den Flächen. Fastned-Chefin Linda Boll fordert auch hier ganz klar, dass es mehr Wettbewerb geben muss und weniger Fokus auf die Stadtwerke.

Ein weiterer Punkt ist, dass es eine veraltete Strategie und Zielsetzung gibt. Laut Boll braucht es nicht eine Million Ladepunkte, sondern weniger und dafür schnellere Ladeangebote. „Lieber weniger und dafür schnellere Ladesäulen an strategischen Punkten, wie eben die Einfalls- und Ringstraßen, wo viele Autos in kurzen Abständen laden können. Das ist die Zukunft.“

Eine Diskrepanz zu anderen Märkten ist außerdem die Ladegeschwindigkeit. Aus China kommen Fahrzeuge mit 500 und 600 kW Schnellladen, das gibt es in Deutschland für PKW noch gar nicht. Aber der „Markt entwickelt sich“ und das Megawatt-Laden wie bei LKWs „ist mittlerweile standardisiert“, was eine gute Ausgangslage sei.

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