LG Optimus G im Test – Liebesgrüße aus Korea

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Mit dem Optimus G hat es der koreanische Hersteller dieses Jahr nicht ganz leicht. HTC, Samsung und auch Sony haben stark vorgelegt und irgendwie scheint es so als wäre das Flaggschiff von LG etwas zu spät bei uns angekommen. In den USA war es bereits letztes Jahr erhältlich und konnte dort relativ gute Kritiken sammeln. Ob es aber auch 2013 in Zeiten von FullHD Smartphones, neueren Prozessoren und “UltraPixel” Kameras noch reicht, lest ihr im Test.

Design und Hardware

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In Sachen Design scheint LG beim Optimus G endlich eine eigene Vorstellung vom Äußeren eines Smartphones bekommen zu haben. Wie beim Nexus 4 auch, setzt man hier auf eine Crystal Reflection Rückseite aus Glas. Je nach Blickwinkel und Lichteinstrahlung ändert sich so das Muster der Kristalle. Das Ganze wirkt zwar sehr edel und hochwertig, zieht aber auch Fingerabdrücke an. Die Frontseite ist bis zum Einschalten des Bildschirms durchgehend schwarz. Keine Knöpfe, keine aufdringlichen Logos. Der silberne Rahmen, welcher die Front umschließt, ist hierfür der passende Kontrast, der sonst gefehlt hätte. Zwar ist alles Geschmackssache, aber das Optimus G ist hinsichtlich des Designs und der Materialen meiner Meinung nach recht gelungen. Ein einfaches, aber dennoch edles Aussehen, welches ich bereits beim Nexus 4 bewundert habe. Die Verarbeitung ist ebenso gut. Spaltmaße gibt es keine und alles scheint zu halten.

Auf dem Papier hat das Optimus G auf den ersten Blick schlechte Karten, wenn man es hardwaretechnisch mit der Konkurrenz vergleicht. Diese bieten neuere Prozessoren, höherauflösende Displays und neue Kamera Technologien. Im Optimus G steckt ein 1.5GHz starker S4 Pro SoC mit 4 Krait Kernen und einer Adreno 320 GPU. Dazu kommen noch 2GB RAM und eine 13MP Kamera. Das Display ist 4,7 Zoll groß und bietet eine Auflösung von 1280×768 (317.6 PPI). Bis auf die Kamera ist es also im Grunde nur ein Nexus 4 in anderem Gewand. Auf den ersten Blick chancenlos gegen die übermächtige Konkurrenz. Wenn man das Gerät aber selbst intensiv nutzt, denkt man sich nach kurzer Zeit, ob dieser ganze Hardware-Overkill der Hersteller nicht leicht überflüssig ist. Das Display ist scharf und die Performance erstklassig. Pixel sind kaum sichtbar und selbst der S4 Pro kommt kaum an seine Grenzen. Vor einigen Jahren hätte ich nie gedacht, dass einmal die Software das Hindernis sein wird. Zwar ist es schön zu sehen, dass die CPUs und GPUs immer leistungsfähiger werden, doch leider fehlen im Moment die passenden Applikationen, die einen Nutzen davon hätten.

Display

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Das Display habe ich bereits kurz angesprochen. Es handelt sich hierbei um LGs hauseigenes True HD IPS Plus Display mit einer Diagonale von 4,7 Zoll. Die Auflösung beträgt 1280x768p und somit kommt eine Pixeldichte von rund 318 zustande. Wer jetzt bangt, dass das gute Stück gegen die FullHD Smartphones der Konkurrenz einstecken muss, liegt falsch. Das Display ist messerscharf und ab einem PPI Wert von 300 sollte sich niemand Gedanken machen müssen. Seit Apple mit dem iPhone 4 den Begriff “Retina-Display” etabliert hat, ist alles aufwärts der 300 PPI mehr Marketing als Innovation.

Auch von der Farbwiedergabe ist das Display recht gut. Es ist zwar das Selbe wie im Nexus 4, scheint aber viel besser kalibriert zu sein. Farben sind deutlich satter und Farbstiche treten nicht auf. Dank IPS und ZeroGap Technik sind auch die Blickwinkel stabil. Kurz gesagt: Der Bildschirm ist einfach gut.

Kamera

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Während HTC mit dem One entgegen des Pixelwahns läuft, treibt LG ihn beim Optimus G voran. 13 Megapixel bietet der kleine Sensor auf der Rückseite, was hier und da für nicht gerade atemberaubende Fotos sorgt. Die Kamera ist zwar gut, bietet aber sicherlich nicht das was ich mir vorgestellt hätte. Gegen das One X (2012, 8MP) beispielsweise zieht es knapp den Kürzeren, dem Nexus 4 (2012, 8MP) ist es hingegen haushoch überlegen. Ein Bild von der Kameraqualität sollte sich wohl jeder selbst machen. Brauchbar ist sie auf jeden Fall. Positiv zu beurteilen ist die Software, die LG mit ihrer Kamera App zu bieten hat. Hier gibt es eigentlich alles was man braucht und mehr. Neben verschiedenen Modi wie HDR oder Panorama gibt es beispielsweise auch die Möglichkeit die Kamera per Sprachbefehlen wie etwa “Cheese”, “Smile” oder auch – aufgepasst – “Whisky” auszulösen. Die ShortCut Belegung ist innerhalb der Kamera-App frei belegbar, falls man das ein oder andere Feature öfters nutzt. Fotos in voller Auflösung gibt es hier, ein Video wiederum hier.

Leistung / Akkulaufzeit

Hier gibt es nicht viel zu sagen. Der S4 Pro sorgt für ordentlich Donner und muss sich nicht vor seinem Nachfolger, dem leicht höher getakteten Snapdragon 600, verstecken. Egal was man auch macht, weder Ruckler noch spürbare Verzögerungen treten beim Optimus G auf. Hier zeigt sich auch wiederum der Vorteil der etwas kleineren Auflösung des Displays. Der S4 hat an sich schon genug Leistung, die geringere Anzahl der Pixel macht es aber vor allem der GPU noch etwas einfacher zu arbeiten.

Ich selbst nehme Benchmarks zwar nicht ernst, weiß aber auch wie viele daran hängen. Deshalb gibt es hier einmal die Ergebnisse von Quadrant Standard, AnTuTu und Linpack zusammengefasst:

lg_optimus_g_benchmark

Viel Rechenleistung kostet, so traurig es auch ist, jede Menge Energie. Beim Optimus G kommt ein 2100mAh starker Akku zum Einsatz, welcher den starken SoC und das Display aber gut versorgen kann. Bei normaler Nutzung komme ich gut über einen Tag. Manchmal waren es sogar knapp 2, Sorgen um eine Steckdose musste ich mir dabei aber fast nie machen. Die Displayzeit betrug hierbei meistens 4 Stunden auf 65% Helligkeit. Zusammengetragen haben diese sich aus etwas Surfen, Messaging, YouTube und dem typischen Rumspielen, welches man mit einem neuen Smartphone halt macht.

Software

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Hier war ich anfangs etwas besorgt. Ich hatte zwar keine großen Erwartungen gehegt, da LG in der Vergangenheit nicht gerade mit seiner Software überzeugen konnte, aber ich muss sagen, nach kurzer Zeit gefiel das, was die Koreaner dort gebastelt haben. Die Oberfläche ist zwar teilweise wieder zu verspielt und bunt, hier kann man dank mitgelieferter Themes aber schnell Änderungen vornehmen. Von den Funktionen her gibt es aber auf jeden Fall viele dezente und tolle Features, welche erst mit der Zeit auffallen. Alle aufzuzählen wäre zu viel, aber einige stechen deutlich heraus. Beispielsweise wurde mit den QSlide Apps eine gute Multitasking Lösung in die Software implementiert, welche Apps wie den Browser, Notizen oder den Taschenrechner als kleines PopUp auf dem Bildschirm erscheinen lassen. Maximal möglich sind hierbei 2 Apps gleichzeitig, mehr wäre wohl auch unsinnig gewesen.

Ebenso hat die Anpassungsfähigkeit gefallen. Neben zahlreichen Effekten für den Homescreen gibt es 4 Themes und Unmengen an Wallpapern für die Bildschirmsperre, den Appdrawer und dem Homescreen. Auch Icons lassen sie individuell in Größe und Design anpassen. Alles in allem war ich recht überrascht von der Software. Zwar muss man selbst Initiative ergreifen, wenn man mit dem bunten Erscheinen der Oberfläche nicht leben kann, aber Funktionen und Stabilität der Software machen das locker wieder wett, sobald man sich eingelebt hat.

Fazit

Das Optimus G konnte im Test klar überzeugen. Zwar gibt es nicht viel was besonders heraussticht, aber das ist auch nicht unbedingt nötig. LG zeigt eindeutig was sie für ein Potenzial besitzen und bieten mit dem Optimus G ein Smartphone, welches mit wenig Schwächen punktet. Gegen die Konkurrenz wird es zwar schwer, aber verstecken muss sich das Flaggschiff der Koreaner bei weitem nicht.

>> LG Optimus G bei Cyberport <<

[pros]

  • Gute Verarbeitung und Materialwahl
  • Starke Performance
  • Gutes Display
  • Brauchbare Software in Sachen Funktion
  • Vergleichsweise günstig

[/pros]

[cons]

  • Kamera könnte besser sein
  • Software teilweise zu verspielt und unübersichtlich

[/cons]

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