Kriegt Sonos die Kurve? Konzern steckt tief in der Krise

Mit einer schlecht programmierten App hat sich der Lautsprecherhersteller Sonos selbst ein Bein gestellt. Frustrierte Kunden und einbrechende Verkäufe sind die Folge. Im letzten Quartal sanken Umsatz und Absatz zweistellig, auch das wichtige Weihnachtsgeschäft verspricht mit einem prognostizierten Minus von 15 Prozent wenig Gutes.

Dabei galt Sonos lange als Überflieger in einem heiß umkämpften Markt. Doch seit dem missglückten Software-Update im Mai häufen sich die Probleme. Selbst vielversprechende Neuentwicklungen wie die „Ace“-Kopfhörer finden nicht den erhofften Zuspruch. Der Aktienkurs ist seit dem App-Debakel um 23 Prozent eingebrochen.

Um gegenzusteuern, dreht Sonos kräftig an der Werbe- und Service-Schraube. Doch die Kosten drücken die Margen, während die Anleger die Geduld verlieren. Und am Horizont lauern bereits neue Stolpersteine wie die maue Konsumstimmung und ein schrumpfender Elektronikmarkt.

Für etwas Zuversicht sorgt die Tatsache, dass die Zahl der pro Haushalt installierten Sonos-Produkte weiter gestiegen ist, wie The Verge berichtet. Auch im Heimkino-Segment meldet das Unternehmen Rekord-Marktanteile. Das deutet darauf hin, dass die Kunden der Marke trotz der schmerzhaften App-Panne (noch) nicht den Rücken kehren.

Auch bei der Hardware versucht Sonos, wieder in die Spur zu finden. Die jüngst vorgestellte Arc Ultra Soundbar kommt laut ersten Tests sehr gut an, schreibt The Verge. Einen kleineren Rückschlag gab es allerdings auch hier: Ein Software-Fehler bei der Einmessung führte zunächst zu schwachem Bass, wenn ein Subwoofer angeschlossen war. Laut dem Bericht ist dieses Problem inzwischen per Update behoben.

Sonos muss nun dringend das Vertrauen von Kunden und Investoren zurückgewinnen. Doch der Weg aus der hausgemachten Krise wird steinig. Ohne eine solide Basis und überzeugende Perspektiven dürfte die Erfolgsgeschichte schon bald Vergangenheit sein. Die nächsten Monate werden zur Bewährungsprobe für den US-Lautsprecherexperten.

Quelle Wall Street Journal

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