Es heißt immer wieder, dass E-Autos auch auf lange Sicht günstiger sind. Deutlich niedrigere Kosten für Energie, dicker Bonus für den Neukauf, Steuerersparnisse, Vorteile für Arbeitnehmer und weniger Wartung. Aber schon 2023 könnte es für E-Autos deutlich schlechter aussehen.
Solang die Zusatzkosten für die neuen Abgasnormen bei Verbrennern noch nicht im Preis stecken und die Spritkosten wohl eher wieder fallen, als es die Stromkosten tun werden, rücken Verbrenner und E-Autos bei den Kostenfaktoren näher zusammen. Im kommenden Jahr schrumpft außerdem die Förderung für Stromer.
Das CAR-Institut sagt, dass sich ab dem kommenden Jahr bei nüchterner Berechnung E-Autos kaum noch rentieren würden. Aufgrund anderer Nachteile wie der Ladeinfrastruktur und der Reichweitenangst gäbe es dann eine „deutliche Kaufblockade“. Im Worst Case werden Stromer teurer als Verbrenner, das würde den Markt stark beeinflussen.
Schon heute wird das Schnellladen in einigen Regionen zunehmend unattraktiv. Immer mehr Anbieter haben schon im Herbst eine Erhöhung auf über 80 Cent je kWh vorgenommen. Geht es weiter nach oben, bleiben E-Autos aufgrund ihrer technischen Vorteile attraktiv, aber nicht mehr wegen der Kostenstruktur.
Besonders die, die viel gefahren sind, haben den Kostenvorteil gemerkt. Wir konnten je Monat teilweise 60 – 70 Euro günstiger unser Fahrzeug bewegen, weil die Strompreise so günstig gewesen sind. Das ist für mich kein Kaufargument gewesen, aber doch ein attraktiver Punkt. Der fällt zunehmend weg. Schade.
Ich finde nicht, dass E-Autos signifikant günstiger sein müssen, die Vorteile liegen ganz klar in anderen Punkten. Aber die Kostenvorteile waren notwendig, um den Markt anzutreiben. Das wird wohl langsam weniger werden. Vielleicht gibt es dann auch weniger Lieferengpässe. Gut für die, die kaufen wollen.