Netflix steckt in der Krise und auch andere Streaming-Dienste kommen um teilweise drastische Preiserhöhungen nicht herum. Inzwischen ist der Streaming-Markt aufgebläht und wird zunehmend weniger attraktiv. Es gibt ein paar Eckpunkte, die in meinen Augen ganz entscheidend sind.
Schauen wir in den Sportbereich, dann sind die Lizenzvergaben zu aufgelockert. Immer mehr kleinere Pakete werden gewinnbringend verkauft. Besonders im Fußball bedeutet das in den letzten Jahren immer mehr Spieltage, die man bei unterschiedlichen Anbietern schauen muss.
Anhand der Spielergehälter und Transfersummen sieht man, dass der Markt absurd stark wächst. Ausufernd. Das führt natürlich auch zu teureren Fernsehrechten, für die die Zuschauer aufkommen müssen. Auch bei uns war es oft genug Thema, dass man heute schon mal bei 60 Euro und mehr je Monat liegen kann – nur für die Bundesliga.
DAZN kostet jetzt wenigstens 24,99 Euro, vor diesem Sommer waren es noch 14,99 Euro.
Aber ein vergleichbares Problem haben auch Netflix und Co. Sie müssen immer mehr Inhalte produzieren, um ständig Neues bieten zu können. Filme werden immer teurer, weil es Stars als Lockmittel braucht. Dabei lässt die Qualität allerdings oft zu wünschen übrig, gerade bei Netflix passiert das inzwischen regelmäßig.
Zuletzt müssen sich Netflix, Amazon und Co. außerdem wieder an alten Strategien bedienen, bei denen man eigentlich dachte, sie nicht mehr einsetzen zu müssen. Es kommt nur noch wöchentlich eine neue Folge einer neuen Serie-Staffel. Das ist nicht immer so, wird aber gerne wieder eingesetzt.
Kostengünstig gute Inhalte von heute und damals streamen, das war einmal. In meinen Augen ist der große Streaming-Traum ausgeträumt. Jetzt geht es für einige Dienste darum, finanziell die Kurve zu kriegen und bei den vielen Inhalten nicht ausschließlich zweitklassigen Müll zu produzieren.
Für mich gibt es gerade einen schlechten Mix: Preise zu hoch, Qualität zu niedrig.
Das Zauberwort ist und bleibt, sich einschränken. Entweder sieht man halt nicht alles oder nicht alles sofort. Wer natürlich den Anspruch hat ohne nicht leben zu können, hat ein echtes Problem.
Und klar wird es zu einer Konsolidierung des Marktes kommen, für alle wird der Platz nicht reichen und für eine Firma wie Netflix die schon immer nur für Wachstum lebt, wird es ohne Strategiewechsel auch bald eng werden. 🤷🏻♂️