Zur Mitte des zweiten Tages lässt endlich der erste Sturm der CES in Las Vegas so langsam nach und ich kann mir die vorgestellten Geräte nochmals etwas genauer anschauen. Und dabei möchte ich auf das Thema ASUS zurückkommen, im speziellen auf das neu präsentierte ASUS Transformer TF700T. Dieses Gerät ist in erster Linie kein Nachfolger des Transformer Prime, wofür es auch noch etwas früh wäre, sondern eine stückweise Verbesserung des ersten Quad-Core-Tablets. Das Transformer Prime hat etwas in der Presse gelitten, was aber durch unzufriedene Nutzer zurecht ausgelöst wurde. So kommt dieses Tablet zwar mit einem unglaublich schicken Aluminiumgehäuse daher, hat aufgrund dessen aber schwerwiegende und weniger schwerwiegende Empfangseinbußen bei den Modulen für die WLAN- und GPS-Verbindung. Dies ist offenbar auch der Grund dafür, warum dieses Gerät nicht in einer UMTS-Version geplant war, zumindest dürfte es einer der Gründe sein.
ASUS hat sich nun aufrund der Beschwerden also gedacht, dass man doch einfach eine überarbeitete neue Version auf den Markt bringt, quasi wie eine Art Update. Auch diese hat einen Quad-Core-Prozessor von Nvidia verbaut und bringt neben einer überarbeiteten Rückseite für besseren Empfang auch gleich noch ein Full HD-Display mit, zusätzlich kommt eine bessere Frontkamera mit 2 Megapixel zum Einsatz. Kompatibel ist das Gerät zum Tastaturdock des Transformer Prime auch, der Preis liegt in einer ähnlichen Gegend und schon ist das Thema für den Hersteller gegessen.
Doch was ASUS damit seinen Early Adoptern antut, die die das Transformer Prime der ersten Stunde besitzen, scheint man hierbei offenbar zu vergessen. Denn unabhängig von der sowieso extrem schnellen Entwicklung von Geräten, gibt es nur kurze Zeit nach dem Marktstart des Transformer Prime schon eine wesentlich bessere Version für fast den gleichen Preis. Ich würde mir ehrlich gesagt ziemlich angeschissen vorkommen, hätte ich mir bereits ein Transformer Prime zugelegt. So dürften sich bestimmt auch einige Nutzer weltweit fühlen. ASUS sollte in meinen Augen einen Tausch des Gerätes anbieten, sofern der Kunde dies erwünscht. Denn ASUS hat hier letzten Endes ein Upgrade des Gerätes gebracht, was den Kunden des ersten Transformer Prime ziemlich auf den Magen schlagen müsste, letztlich eigentlich auch nur um mit der Konkurrenz mithalten zu können (bzgl. Full HD-Display). [Danke Tabtech für das Bild]
UPDATE: Wie die Kollegen berichten, soll das TF700T eventuell nur dazu dienen um zu zeigen dass auch ASUS in der Lage ist, jetzt schon Full HD-Displays zu verbauen. Dies entnehmen sie der Aussage „Dear all, for the record this tablet is not due for a few months. The 700 Series being shown off is just to state ASUS has the technology to incorporate 1920×1200 panels into its upcoming tablet series.“ aus einem Youtube-Video.
Doch auch dies wirft ein negatives Licht auf ASUS, denn man hätte gleich von Beginn an einen entsprechenden Geräterücken einsetzen können, dass die Funkmodule nicht beeinträchtigt werden. Dies deutet also auf einen Schnellschuss des Herstellers hin, auf Krampf noch das Weihnachtsgeschäft des letzten Jahres abgreifen zu wollen, was ja teilweise geklappt hat.