In einigen Großstädten sieht man sehr viele Überwachungskameras, doch vor einer Gesichtserkennung muss man wohl (noch) keine Angst haben. Grundsätzlich ist dieses Thema ein schwieriges. Einerseits sorgen Kameras in Großstädten für mehr Sicherheit, andererseits fühlt man sich als Bürger vielleicht doch etwas verfolgt. Zudem soll zukünftig häufiger eine Gesichtserkennung zum Einsatz kommen, wobei ein Pilotprojekt in London wohl nicht so gut lief.
Ein aus Japan stammendes System (Neoface) kam zum Einsatz, um von der Polizei gesuchte Personen über die Überwachungskameras automatisch durch Gesichtserkennung zu identifizieren. Zwar hatte das System viele verdächtige Gesichter gemeldet, doch nur ein Bruchteil davon stimmte tatsächlich. Es ist von einer Fehlerquote von über 80 Prozent die Rede.
Laut einem unabhängigen Bericht sind vier von fünf Personen, die von der Gesichtserkennungstechnologie der Metropolitan Police als mögliche Verdächtige identifiziert wurden, unschuldig.
Fehlerquote ist abhängig von der Sichtweise
Das klingt nicht sonderlich hilfreich für die alltägliche Arbeit der Behörden. Jetzt wird darüber gestritten, wir gerechtfertigt ein solches System sei. Vorstehende der Polizei London sehen das Pilotprojekt jedenfalls weniger kritisch. Sie vergleichen die Gesamtzahl der Scans mit der Anzahl fehlerhafter Erkennungen und kommen auf eine wesentlich niedrigere Fehlerquote.
Stellt sich die Frage, wie man die Fehlerquote berechnen sollte. Im Vergleich mit absolut allen Scans oder im Vergleich nur mit den alarmierenden Scans? Kritiker jedenfalls sehen das so:
Sie stellten fest, dass von 42 Übereinstimmungen nur acht als korrekt bestätigt wurden – eine Fehlerquote von 81%. Vier der 42 waren Personen, die nie gefunden wurden, weil sie in die Menge aufgenommen wurden, so dass eine Übereinstimmung nicht verifiziert werden konnte. (via Sky, DerStandard)
https://www.youtube.com/watch?v=K4u4Dpl6NKk
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