Jetzt wollen sie mitlesen: Sind Messenger-Apps wie WhatsApp bald von außen mitlesbar?

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Foto von Oleg Magni, Unsplash

Man kann es ziemlich kurz machen, was da gerade durch die EU flattert. Es gibt neue Vorlagen für Beschlüsse, damit die europäische Politik die viel genutzten Messenger-Apps aufbrechen können. Es geht um eine Hintertür, damit Sicherheitsbehörden unsere Chats mitlesen können, zum Beispiel im Terrorverdacht. Nicht nur aus technischer Sicht sind diese Vorhaben höchst kritisch zu betrachten.

Die verfügbaren Technologien haben in den letzten zehn Jahren möglich gemacht, dass die Privatsphäre der Leute wirklich bewahrt werden kann. Ich kann mich über diverse Messenger-Apps mit Freunden und Familie austauschen, ohne dass von außen darauf jemand zugreifen könnte. Die sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist die Lösung, die nun von der Politik aufgebrochen werden soll.

E2E-Verschlüsselung mit Hintertür nur noch absurd

Von der Politik wird ein Generalschlüssel für den Zugriff gefordert, damit sich Behörden in eigentlich gesicherte Chats unwissend der Benutzer einklinken können. Das beträfe natürlich insbesondere beliebte Messenger-Apps wie WhatsApp, wo bislang alle Chats nur direkt auf den Geräten der Nutzer verschlüsselt und entschlüsselt werden.

Eine Verschlüsselung über diesen Weg zu öffnen würde das ganze System komplett aushebeln. Zumal dieser Eingriff grundsätzlich die bis dato gebotene Sicherheit schwächt. Eine solche Hintertür macht diese Dienste überhaupt erst für Dritte angreifbar. Diese Pläne der Politik lassen sich nicht schönreden.

Eu Ministerrat Diskussionspapier Ea.5941753

Es soll jetzt ziemlich schnell gehen, berichtet Radio fm4 vom ORF:

„Diese Resolution des Ministerrats ist laut Dokument – da wird um allfällige letzte Einwände gebeten – nicht nur fast fertig ausformuliert. Sie ist im Rat offenbar auch bereits fertig abgestimmt. Am 19. November soll sie dann in der Ratsarbeitsgruppe zur Kooperation im nationalen Sicherheitsbereich (COSI) verabschiedet werden, am 25. ist die Vorlage im Rat der ständigen Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten (COREPER) geplant. Dort hat der Ratsbeschluss bereits den Status eines I-Items, damit kann er ohne weitere Diskussion passieren“.

Abseits der geplanten Gesetzgebungen ist natürlich spannend, wie sich die Anbieter dieser Chat-Apps dann verhalten. Es ist meines Erachtens nicht damit zu rechnen, dass Facebook (WhatsApp), Signal und Co. hier einfach ohne Weiteres mitmachen und sich beugen.

via heise, ORF

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