In den letzten Tagen taucht ein altes Thema wieder auf. Bei den neuesten Samsung-Smartphones ist bereits ab Werk sehr viel Datenspeicher belegt. Teilweise sind angeblich ca. 60 GB für den Nutzer nicht nutzbar, da der Speicher bereits für das System und die vorinstallierten Apps benötigt wird. Ist die Kritik berechtigt oder war sie zu kurz gedacht?
Dass es nur noch ein Modell der Galaxy S23-Serie mit 128 GB Speicher gibt, erscheint auf den ersten Blick nachvollziehbar. Und auch die Vorbestellaktion, bei der es die nächstgrößere Speicherkapazität ohne Aufpreis gibt, ist nachvollziehbar. Muss Samsung hier nachbessern?
Ein alter Ruf, der immer noch haftet
Früher, zu Zeiten von TouchWiz, noch vor One UI, hatte Samsung einen besonders schlechten Ruf. Die eigene Android-Software war nicht nur optisch fragwürdig. Sie war langsam, aufgebläht und schien damals nicht wirklich konkurrenzfähig zu sein. Mit One UI änderte sich das, Samsung überdachte sein Konzept. Mit Erfolg.
Doch mit dem Galaxy S23, S23+ und S23 Ultra taucht ein altes Thema wieder auf. Die Software sei wieder viel zu groß. Das stimmt auch, wenn man vergleicht. Beim Pixel 7 habe ich unter „System“ eine Speicherbelegung von 19 GB. Und ich benutze das Gerät seit Monaten. Ein neues Galaxy S23 hat aber wohl ca. 30 GB belegt.
Thema erhitzt die Gemüter durch Fehlinterpretationen
Zunächst erscheint es merkwürdig, dass sich einige Leser, und zwar auffallend viele, auf die Seite von Samsung schlagen. Das liegt daran, dass die Daten, die für die Kritik herangezogen werden, teilweise falsch interpretiert und vom System tatsächlich falsch dargestellt werden. Ein Problem ist z.B. die vermischte Darstellung von Gibibytes und Gigabytes im Android-System. Dies führt zu Inkonsistenzen.
Außerdem wird einfach der „nicht nutzbare“ Speicher als Systemspeicher ausgegeben. Diese Faktoren führen zu einer falschen Anzeige und außerdem ändert sich durch Umrechnungen das Verhältnis von nicht nutzbarem Speicher zum Gesamtspeicher, sobald der Gesamtspeicher kleiner oder größer wird. Daher kann es sein, dass bei einem Modell mit 128 GB weniger Systemspeicher „belegt“ ist als bei einem Modell mit 256 GB, obwohl es sich ansonsten um das gleiche Smartphone handelt.
Dennoch kann auch unter Berücksichtigung dieser Faktoren nicht vollständig erklärt werden, warum ein Samsung-Smartphone ab Werk wahrscheinlich doppelt so viel Speicher für die reine Systeminstallation benötigt wie ein aktuelles Google-Handy. Allerdings ist es auch falsch zu behaupten, dass die Samsung-Smartphones bereits ab Werk durch Bloatware extrem voll sind. Sicher ist, dass hier einfach mehr an Bord ist.
Ist wohl alles nicht so dramatisch
Es ist wohl auch falsch anzunehmen, dass die Basisvariante des Galaxy S23 mit 128 GB Speicher ab Werk nicht einmal mehr 60 GB zur freien Verfügung hat. Hier werden in der Berichterstattung verschiedene Geräte mit unterschiedlicher Speicherausstattung vermischt und damit falsche Tatsachen geschaffen. Es ist also alles nicht so dramatisch, wie es derzeit teilweise dargestellt wird.
Generell gibt es hier enorme Schwankungen, wenn man sich mal Threads mit Antworten von Nutzern aktueller Galaxy-Geräte anschaut. Da ist von 18 bis 60 GB alles dabei.
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