In Frankfurt am Main startet das Forschungsprojekt „LastMileTram RheinMain V“, um eine umweltfreundlichere Alternative zur herkömmlichen Paketzustellung zu testen. Die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) kooperiert dabei mit der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) und Amazon, um Pakete per Straßenbahn, E-Transporter und Lastenrad auszuliefern.
Erste Gedanken, eine Gütertram für den Pakettransport zu nutzen, gab es übrigens schon 2018. Da braucht es einen langen Atem als Forscher …
Das dreistufige System funktioniert folgendermaßen:
- Amazon bringt die Pakete mit Elektro-Transportern von einem Verteilzentrum in Raunheim zu einer Tram-Station am Stadtrand.
- Von dort befördert die VGF-Gütertram die Sendungen zu zwei innerstädtischen Haltestellen.
- Die letzte Etappe bis zur Haustür der Kunden übernehmen elektrische Lastenräder. Dieser Prozess kommt ganz ohne CO2-Emissionen aus.
Projektleiter Kai-Oliver Schocke von der Frankfurt UAS erhofft sich, das Konzept nach erfolgreicher Testphase dauerhaft in Frankfurt und anderen Städten zu etablieren. Simulationen hätten bereits gezeigt, dass die LastMileTram ökonomische und ökologische Vorteile gegenüber der klassischen Belieferung bietet.
Auch die Politik unterstützt das Projekt: Das Hessische Wirtschafts- und Verkehrsministerium fördert den einmonatigen Testlauf im Realbetrieb. Minister Kaweh Mansoori betont die Wichtigkeit, verschiedene Optionen für eine stadtverträgliche Logistik zu prüfen. Und Frankfurts Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert sieht in der Verlagerung von Pakettransporten auf die Schiene eine Chance, den Straßenraum zu entlasten und Emissionen zu senken – wenig überraschende Politiker-Statements eben.
Im Rahmen des Realversuchs analysiert die Frankfurt UAS verschiedene Faktoren für eine lokal emissionsfreie Paketzustellung. Dazu zählen der Vergleich mit konventionellen Lieferkonzepten unter Berücksichtigung von Inflation und CO2-Steuer, der Umgang mit Mengenspitzen, das Verlagern von Transporten in Randzeiten sowie die Eignung der Tram für Sperrgut. Die Erkenntnisse sollen in allgemeingültige Empfehlungen zum Pakettransport per Straßenbahn einfließen.
via Golem
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