Ich halte eine andere Ladeplanung für Elektroautos als notwendig

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Mit dem Elektroauto auf der Autobahn, das kann manchmal auch echt nervig sein. Es gibt immer noch viele Fahrzeuge, die einen zu hohen Verbrauch aufweisen und zugleich eine eher bescheidene Ladekurve haben. Das ist jedenfalls beim Polestar 2 so, der mich auf meiner letzten Reise zwar gut durchgebracht hat, dennoch sehr viel Luft nach oben hat. Nützlicher wäre zum Beispiel eine anders gedachte Ladeplanung.

In der Regel planen die Systeme der Fahrzeuge so, dass der Fahrer nur einmal laden muss. Dabei spielt die Reisedistanz überhaupt keine Rolle. Ob jetzt nur 350 km oder gar 700 km – die Autos wollen höchstens einen Ladestopp bzw. immer so wenig wie möglich, einplanen. Mein bester Freund und ich haben aber bei unterschiedlichen Strecken mit zwei unterschiedlichen Autos gemerkt, dass eine Mehr-Stopp-Strategie sinnvoll sein kann.

Warum auch nicht, in der Formel 1 kann das auch funktionieren. Man kommt nicht zwangsläufig später ins Ziel, nur weil man mehrmals anhält. Auf meiner Rückfahrt nach einem Event habe ich gemerkt, dass das Fahren mit zwei kurzen Stopps statt einem längeren Stopp einerseits irgendwie angenehmer war und ich außerdem keine Minute später ankam, als das Navi ursprünglich berechnet hatte.

Geplant war vom Fahrzeug ein Ladestopp mit über 30 Minuten. Ich habe stattdessen einmal ca. 13 Minuten geladen und ein zweites Mal mit einer ähnlichen Zeit. Ich habe also nicht nur etwas kürzer geladen, sondern bin außerdem mit 30 Prozent Restakku zur ursprünglich geplanten Zeit angekommen. Weil es eine Abendfahrt im Dunkeln war, nachdem der Tag für mich schon über 13 Stunden hatte, war das sehr angenehm.

Wenn die Ladepunkte direkt an der Autobahn liegen, man also schnell abgefahren und aufgefahren ist, finde ich eine Mehr-Stopp-Strategie schon durchaus angenehmer. Oder zumindest ist es eine gute Option, mit welcher Mercedes zuletzt auch einen Weltrekord aufgestellt hat. Hintergrund war, effiziente und daher kurze Ladestopps einzusetzen. Beim Polestar 2 auch sinnvoll, der ist bei 50 % Akku schon jedesmal unter 100 kW gefallen, da macht es einfach keinen Sinn länger zu stehen.

Ich würde mich daher wünschen, dass die Navigationssysteme bzw. Ladeplaner der Autohersteller smarter werden und dem Kunden daher mehr Optionen bieten. Bei einer Strecke, die wenigstens eine Ladung notwendig macht, sollte der Kunde direkt zu Beginn wählen können, ob nicht vielleicht zwei kurze Stopps die angenehmere Option sind.

6 Kommentare zu „Ich halte eine andere Ladeplanung für Elektroautos als notwendig“

  1. Michael W. Dietrich

    ABRP lässt die Planung der verschiedensten Stopp-Strategien zu. Ich lade bending Dutch run Bandscheibenleiden gene alle 2h. Das kan ich in ABRP locker planen und so wie geplant ans Navi meines Fahrzeuges übertragen.

  2. Ich verstehe das Problem nicht…

    Wenn Pinkelpause, anstecken. Wenn fertig, weiter.
    Wenn größere Pause, anstecken. Wenn fertig, weiter.

    Bisher war die Karre danach noch jedes einzelne Mal auf >80%…

  3. Ich finde es eher gruselig, wie schlecht die Reichweitenangabe funktioniert. Gerade bei „unseren“ Herstellern wird gestrickt. bei 60 und 40% kommt eine Korrektur. Der Verbrauch ist von so vielen Faktoren abhängig, daß das ein nicht TechGeek gar nicht durchschauen kann. Regen und kalt…. Halleluja… Das wichtigste Navi eines E Fahrers ist der 3 Satz. Da weiss man am ehesten wie weit man kommt. Wenn man „seine“ Ladekurve kennt, weiss man auch dass die nächste Säule die richtige sein könnte.
    MB will mich teils 2mal an die Tanke schicken, obwohl ich durchfahren konnte. Jeder ladestopp verlängert meine Reisezeit um 10-20%.
    blöd ist wenn man dann geschäftstermine hat. Einerseits bekomme ich kein Geld wenn ich zu früh bin, und die ausrede mein e auto war leer ich wusste laden wird nur noch belächelt… Stau ist ein anderes thema….

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