Die Huawei Watch im Kurztest

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Das mit den Smartwatches ist ja so eine Sache – Trotz zahlreichen Versuchen einiger Hersteller uns die schlauen Uhren seit Jahren schmackhaft zu machen, ging es doch eigentlich erst mit dem Erscheinen von Android Wear los. Das ist nun fast 1,5 Jahre her, dennoch steckt der gesamte Wearable Markt noch in den Kinderschuhen. Langweiliges oder unausgereiftes Design, schlechte Akkulaufzeiten, geringe Funktionen und vor allem….lohnen sich die teilweise hohen Preise eigentlich?

Jetzt kommt die „Watch“ von Huawei ins Spiel, welche zumindest in Sachen Design die bisher beste Interpretation eines Smartphone-Herstellers für die Verbindung zwischen einer klassischen Uhr und dem modernen „Alles muss smart sein“ Konzept darstellt. Für mich zumindest.

Design / Hardware

Wie bereits erwähnt gehört die Huawei Watch für meinen Geschmack bisher zu den schönsten Smartwatches auf dem Markt. Das Gehäuse besteht zum größten Teil aus rostfreiem Stahl, die innere Lünette sowie die Seiten sind matt gebürstet, die äußere Lünette poliert. Auf der leicht gewölbten Rückseite findet man neben dem Ladeanschluss auch einen Pulsmesser. Auf 2 Uhr befindet sich die einzige Taste an der Huawei Watch, die durch einen angenehmen Druckpunkt seine einzige Auffälligkeit bietet. Ansonsten blendet sich diese sehr gut in das Design ein.

Das Armband gibt es von Haus aus in mehreren Varianten, bei mir kam die mit schwarzem Lederarmband zum Einsatz. Nach langer Abstinenz einer Armbanduhr fühlt es sich anfangs natürlich ungewohnt an, man gewöhnt sich aber recht schnell daran und über den Tragekomfort der Uhr sowie des Armbandes lässt sich nichts negatives sagen.

Leicht zu bemängeln ist hingegen die Widerstandsfähigkeit des Gehäuses. Dieses scheint nämlich recht anfällig für Kratzer zu sein.

Insgesamt hinterlässt die Huawei Watch hier einen recht guten Eindruck. Die Verarbeitung ist hochwertig, das Design recht schlicht und elegant. Auch das komplett runde Display trägt dazu bei. Für die Herren der Schöpfung durchaus tragbar, an den meisten Damen wird die Uhr dann aber wahrscheinlich zu klobig wirken.

Display

Huwei-Watch-Display
Hier verbaut Huawei ein 1,4 Zoll großes Display mit einer Auflösung von 400×400 und ist damit ausreichend scharf im Alltag. Dank AMOLED Technik profitiert man vor allem durch schwarze Watchfaces und der „Always On“ Modus zieht den Akku nicht allzu schnell leer.

Der Weißwert ist etwas wärmer als vorgesehen, bei einem so kleinen Display für mich aber nicht weiter störend.

Die Ablesbarkeit in der Sonne ist auf voller Helligkeit halbwegs in Ordnung und zum Ablesen der Uhrzeit reicht es noch. Da die Huawei Watch über keinen Helligkeitssensor verfügt, muss man sich in der Situation nicht erst durch die Einstellungen kämpfen, so reicht ein dreimaliges Drücken der Powertaste um das Display für ein paar Sekunden auf die volle Helligkeit zu bringen.

Dank Saphir Glas scheint zumindest das Display mehr auszuhalten als das Gehäuse. Immerhin wurde während der Testphase nicht der kleinste Kratzer wahrgenommen. Bei Smartphones ist das bei mir immer etwas anders. Natürlich nicht unbedingt vergleichbar, da die Uhr nicht ständig in die Hosentasche wandert, dennoch vielversprechend.

Performance

Ein 1,2 GHz starker Quad Core Prozessor in Verbindung mit 512 MB RAM hört sich für eine Uhr immer noch ziemlich beeindruckend an, nach einiger Zeit folgt dann aber die Ernüchterung. Im Alltag läuft die Watch zwar größtenteils flüssig und schnell, beschäftigt man sich aber etwas mehr mit Android Wear und öffnet hier und da mal ein paar Apps so merkt man recht schnell wie alles etwas zäher und langsamer wird. Apps brauchen dann mal gut 5 Sekunden bevor sich überhaupt etwas öffnet und das Scrollen macht in diesen seltenen Momenten auch keinen Spaß mehr. Natürlich ist solch eine Uhr nicht als Arbeitstier gedacht, dennoch müsste Google noch etwas Optimierung in das OS einfließen lassen, da ich einfach mal Android Wear hierfür verantwortlich mache. Die reine Leistung der Hardware sollte ja eigentlich ausreichen für ein abgespecktes Android-System auf einem 400×400 Display.

Akkulaufzeit

Hier gibt es leider keine Überraschungen, denn die Akkulaufzeit bleibt ungefähr bei den typischen 1-2 Tagen. Am Ende des Tages blieben meist circa 40% Akku übrig, sehr weit wäre man am nächsten Tag damit aber nicht gekommen. Für die meisten wird es also nötig sein die Uhr täglich aufzuladen.

Ähnlich wie in anderen Testberichten wollte ich mich auch über den Ladeanschluss beschweren, welchen man auf den ersten Blick mehrmals zurechtrücken muss bis die Uhr auch aufgeladen wird. Was mir dann aber aufgefallen ist: Die Uhr braucht einfach 5 Sekunden bis sie mal anzeigt, dass sie lädt – was den Ladevorgang dann doch wieder sehr simpel macht. Einfach drauflegen, kurz warten und schon funktioniert alles wie es sollte.

Fazit


Das Fazit fällt mir etwas schwer, da die Huawei Watch bei mir eher gemischte Gefühle hinterlässt. Zwar überzeugt das Design, die Verarbeitung und auch die restliche Hardware, was dann aber stört ist tatsächlich Android Wear, welches sich noch leicht unvollständig anfühlt und auch in Sachen Effizienz noch einiges ausbessern muss. Wer aber bereit ist gut 300-400€ für eine schlaue Uhr auszugeben und auf verbesserte Software warten kann, der bekommt zumindest aus dem Android Lager eine der besten und schönsten Optionen.

Alternativ bleibt noch Samsung mit Tizen, mehr dazu im Testbericht zur Gear S2.

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