Huawei gierig und eiskalt? Macht des eigenen App-Stores gnadenlos ausgenutzt

Huawei Appgallery

Wer den eigenen App-Store ohne Konkurrenz auf neuen Smartphones vorinstallieren kann, hat für eine lange Zeit schon mehr als die halbe Miete drin. Google hat seinen Play Store jahrelang für Android-Geräte durchgedrückt, an Geräte ohne ist heute fast nicht mehr zu denken. Das verleiht Google auch eine gewisse Machtstellung, einerseits gegenüber den Smartphone-Herstellern und andererseits gegenüber den App-Entwicklern. Diese zu nutzen wissen aber auch andere Konzerne sehr gut.

Huawei soll in China kurzerhand die Reißleine gezogen haben, nachdem ein geforderter Deal mit Tencent nicht zustande gekommen war. Von den Umsätzen derer extrem populären Spiele wollte Huawei im eigenen App-Store satte 50 % behalten. Tencent war dazu allerdings nicht bereit, was schnell zu Konsequenzen führte. Kurzerhand flogen die Tencent-Spiele komplett aus dem App-Store des größten Smartphone-Herstellers im chinesischen Raum.


30 %

Von dieser Zahl liest man immer wieder. Sei es App-Store, Gutscheinanbieter oder Plattform für Essensbestellungen, häufig soll fast ein ganzes Drittel der Umsätze dem Betreiber der jeweiligen Plattform bleiben. Dazu ist immer wieder Kritik zu lesen, diese Umsatzbeteiligung ist in einigen Branchen viel zu hoch.


Huawei zeigt sich wohl von der gierigen Seite

Huawei ist in China mit über 41 % Marktanteilen unfassbar mächtig, Tencent ein weltweit extrem erfolgreicher Publisher. Eigentlich können beide nicht ohneeinander, doch der Weg auf die Mobilgeräte geht nicht an den App-Stores vorbei. Somit sitzen Huawei, Google und Co. am längeren Hebel. Das hatte Epic Games auch bei Fortnite spüren müssen, welches nach einiger Protestzeit doch in den App-Stores von Google und Apple landete.

Tencent und Huawei sollen später wieder verhandelt haben, eine Zusammenarbeit sei für die Zukunft gesichert. Dennoch zeigt dieser Vorfall nicht nur die kurze Reißleine der Huawei-Leute, sondern auch die Machtspielchen der Konzerne. Huawei steht in China in der Kritik für seine hohen Gebühren, weswegen wohl auch schon andere populäre App-Publisher an einer Veröffentlichung in der AppGallery abgesehen hatten. Dieses Thema kennen wir so ähnlich von Google und Apple in der westlichen Welt.

Huawei kommentierte diese Story von Reuters nicht.

3 Kommentare zu „Huawei gierig und eiskalt? Macht des eigenen App-Stores gnadenlos ausgenutzt“

  1. gierig, gnadenlos und eiskalt – das ist die Eigenart aller Konzerne. Die sind verpflichtet für die Anteilseigner möglichst viel Gewinn zu machen. Man nennt das Kapitalismus. Google und Co. dürften darin noch extremer sein

  2. Wieso wird immer auf Huawei geschossen, die anderen Konzerne sind genauso oder gar schlimmer, aber Hauptsache nie was gegen Apple und Co sagen, damit man auch weiterhin den Support nutzen kann.

  3. Für mich ist das Thema Huawei zu oft und zu dick gedruckt worden in jünger Vergangenheit.

    Ob Google, iOS, Microsoft und Co.,
    nun kommt zum GAFAM noch ein H dazu.
    Monopolisten, Giganten, Marktegoisten… was ist da an Huawei bitte so interessant und beachtlich?
    Wird Zeit, dass es Konkurrenz gibt zu den Konzernen der USA.

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