HTC U11 mit druckempfindlichen Gehäuserahmen vorgestellt

Nach seinem HTC U Ultra legt der taiwanische Hersteller mit dem U11 nach und präsentiert sein wahres 2017er Android-Flaggschiff. Eine etwas komische Strategie von HTC, der Hersteller präsentierte im Januar bereits das U Ultra mit Snapdragon 821 und nun das U11 mit Snapdragon 835. Zwei Android-Smartphones, die sich ähnlich unterscheiden wie das Samsung Galaxy S8 und LG G6. Käufer des U Ultra werden sich vermutlich ärgern, nicht etwas länger gewartet zu haben.

Was bietet das HTC U11 auf dem Datenblatt? Neben dem genannten Prozessor gibt es 4 GB RAM Arbeitsspeicher, 64 GB Datenspeicher (UFS 2.1, erweiterbar), eine 12 MP Ultra Pixel 3 Hauptkamera mit f/1.7 Blende. 1,4 um Pixel und OIS/EIS sowie eine 16 MP Frontkamera mit f/2.0 Blende, ein 3000 mAh Akku mit Quick Charge 3.0, USB Type C 3.1, Bluetooth 4.2, WiFi ac, NFC, HTC BoomSound, IP67 Zertifizierung und ein 5,5″ QHD LC-Display (Gorilla Glass 5) an der Vorderseite.

Damit ist die technische Ausstattung nicht voll auf höchstem Niveau, wir vermissen Bluetooth 5 und auch das neuste Quick Charge 4. Dennoch muss sich das U11 nicht verstecken. HTC kann auch hier zumindest auf den ersten Blick nicht mit einem großzügigen Akku glänzen, dessen Kapazität wird aber durch die effizientere Arbeitsweise des modernen Prozessors wett gemacht. Ein Beweis dafür lieferte beispielsweise das Galaxy S8.

Als Betriebssystem kommt Android 7.1 Nougat zum Einsatz, des Weiteren gibt es ab Werk den Sense Companion (ähnlich Google Now), Amazon Alexa und auch den Google Assistant. Ein gutes Paket, bedenkt man die Auswahl an Assistenten und das bei HTC nahezu unangepasste Android.

Beim Gehäuse habe ich eine weniger positive Meinung, mir imponiert der Look von S8 und G6 aufgrund der schlanken Displayrahmen dann doch deutlich mehr. Was auch ein haptischer Faktor ist, denn mit 75,9 mm ist das U11 nicht nur breiter als das P10, Galaxy S8 und G6, sondern sogar noch breiter als das Galaxy S8+. Große Hände sind Pflicht, will man das U11 mit einer Hand komfortabel bedienen können. Dafür dürfte die Haptik mehr als vernünftig sein.

Liquid beschreibt nicht nur das Design, dank IP67 Rating kann das U11 auch Wasser ab.
HTC verspricht einen aufwendigen Prozess für die Entstehung des Gehäuses, für eine einzigartige Haptik.

Edge Sense: Squeeze it!

Die Besonderheit des HTC U11 liegt im Rahmen des Gerätes, denn der aus Metall gefertigte Gehäuserahmen ist berührungsempfindlich oder besser gesagt druckempfindlich. Man kann den Gehäuserahmen mit unterschiedlichsten Funktionen belegen, um beispielsweise eine App zu starten, eine Funktion innerhalb einer App auszulösen oder auch um ein Foto auszulösen. Viele Möglichkeiten. Nur im längeren Test lässt sich sagen, ob wir hier eine wirklich innovative Funktion erhalten oder der ganze Spaß am Ende doch nur überflüssig ist.

Acht Sensoren sorgen für die Squeeze-Erkennungen.

HTC ermöglicht Edge Sense anzupassen. Ihr entscheidet, wann und welche Aktionen bei welchem Druck ausgeführt werden.

HTC U11 bietet die beste Kamera und den besten Sound

HTC verbaut eine interessante Kamera, die im DxOMark die beste Punktzahl erreicht und damit am Google Pixel vorbeizieht. Samsung ist genau das nicht gelungen, das Galaxy S8 blieb bekannterweise hinter dem Pixel zurück und musste sich auf dem geteilten zweiten Platz einordnen. Ein Zufall wird das allerdings nicht sein, dass der Galaxy S8-Test bei DxOMark ausgerechnet einen Tag vor dem HTC-Event online geht, damit HTC einen Tag später diesen Knaller rausbringen kann.

Sei es drum. Glauben wir an die Unabhängigkeit bzgl. der Testergebnisse, dann liefert HTC die beste Smartphone-Kamera des Jahres (Stand jetzt). Gepaart mit dem integrierten BoomSound (zwei Lautsprecher), den vier integrierten Mikrofonen, kann das U11 das beste Multimedia-Smartphone des Jahres sein.

Verfügbar ist das neue HTC-Flaggschiff im Juni weltweit, angeboten wird des in den fünf Farben Rot, Blau, Schwarz, Silber und Weiß. Knapp 750 Euro will HTC für das U11, damit liegt man auf Niveau der Konkurrenz.

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