Die Überschrift beschreibt genau das, um was es in diesem Artikel geht, das Zerstören der Software eines Smartphones und der lange Weg der Wiederherstellung. Hier werden einige „Fachbegriffe“ fallen, bei welchen ein normaler Nutzer sicherlich nur Bahnhof versteht, weshalb ich deswegen hier schon mal vorwarne. Also, Mitte der letzten Woche hatte ich es aufgrund eines dämlichen Fehlers geschafft (falsches OTA-Update manuell eingespielt), dass mein paar Wochen altes HTC One X zu nichts mehr taugte. Soll heißen, es war mehr oder weniger tot, denn weiter als bis zum Bootscreen mit HTC-Logo kam es nicht mehr und die Wiederherstellungsoptionen sind derzeit eher rar sowie kompliziert, aufgrund der kurzen Verfügbarkeit des Gerätes wurde hier bis dato nur wenig erforscht.
Es gab zwei Möglichkeiten und keine von beiden funktionierte zu Beginn. So kann ich via offizieller RUU-Datei mein Gerät theoretisch ganz einfach wiederherstellen, nur das richtige File herunterladen (6 Stunden von einem chinesischen Server), das Smartphone in den Bootloader starten und via USB-Kabel mit dem PC verbinden, dann die RUU am PC starten und alles wird neu überspielt. Blöd nur, wenn der Akku unter 30 Prozent ist, denn dann verweigert die RUU ihren Dienst. Ja, dann halt mal das Teil laden, doch auch das ging nicht so einfach. Denn das One X ließ sich nicht ausschalten, es ist nach Betätigung des Power-Buttons immer direkt wieder hochgefahren. Im „Power Down“-Modus des Bootloaders wurde der Akku zudem nicht geladen, das wird er auch im normalen Bootloader und Recovery ebenso nicht.
Nach mehreren vergeblichen Ladeorgien hatte ich noch eine andere Idee der Wiederherstellung, einfach via Fastboot das ClockworkMod-Recovery einspielen und darüber dann einen Custom ROM installieren. Darin könnte ich das Teil dann problemlos laden und es damit belassen oder dann wieder aufs originale Betriebssystem via RUU zurück. Haha, das hab ich mir so schön gedacht, doch beim One X gibt es via ADB noch keine funktionierende USB-Verbindung und damit auch keinen Zugriff auf den internen Speicher, im Recovery lässt sich der Speicher ebenso nicht via USB „mounten“. Recovery lässt sich also installieren, bekomme nur keine Firmware-ZIP aufs One X geschoben. Genau an diesem Punkt war mir klar, du hast eventuell gerade 600 Euro in Form von Polycarbonat vor dir liegen und kannst damit absolut nichts mehr machen, außer es in einer Art Showcase auf der Hutablage deines Autos auszustellen.
Natürlich war es nicht ganz so schlimm, denn ich musste eigentlich nur auf ein Recovery warten, welches den Zugriff auf den internen Speicher via USB erlaubt. Doch da war ja noch das Problem mit dem Akku, welcher ja dann irgendwann mal leer sein sollte. So gab ich wiederum nicht auf und versuchte weiterhin das Gerät irgendwie zu laden. Tada, dann habe ich es auch geschafft, einfach das One X in den Bootscreen laden lassen, wo es sich immer aufhing, das war die einzige Stelle, an welcher auch der Akku tatsächlich geladen wurde. Zwei Stunden gewartet, das originale Recovery eingespielt, den Bootloader gesperrt und dann via RUU die originale Firmware wird überspielt.
Ich sag euch, vergesst niemals ein Backup zu machen, wenn ihr in das System eingreift, nie! Versucht euch am Besten auch im Vorfeld alles an Files zu besorgen, was man benötigt, wenn doch etwas schief gehen sollte. Ansonsten gibt es in diesem Thread noch zahlreiche Hilfestellungen für derartige Fälle.
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