Es war eigentlich keine allzu große Überraschung, doch es jetzt so Schwarz auf Weiß zu lesen, ist doch nochmal etwas Anderes: Google wird bei seinem Cloud-Gaming-Dienst Stadia endgültig den Stecker ziehen – und das schon sehr bald. Doch muss damit die Hardware ebenfalls auf den Elektro-Friedhof wandern? Google müsste gar nicht viel tun, um ein Statement für die Nachhaltigkeit zu setzen.
Letztendlich besteht Stadia rein physisch aus gerade einmal zwei Komponenten: dem Streaming-Stick und dem Controller. Dabei gibt es keinen dedizierten Stadia-Dongle, stattdessen setzt Google klugerweise auf einen gut ausgestatteten Chromecast, der dank des breit unterstützten Streaming-Protokolls auch ohne Stadia einen sinnvollen Zweck erfüllt.
Google: „Bluetooth Classic zurzeit nicht aktiviert“
Der Controller hingegen ist nach jetzigem Stand zu nicht wirklich viel anderem in der Lage, außer Stadia zu bedienen. Dabei ist mit Support für Bluetooth eigentlich die technische Basis geschaffen, das Gamepad auch am PC oder sogar anderen Konsolen nutzen zu können. Stadia greift auf Bluetooth nur zur Einrichtung des Controllers zurück, im laufenden Betrieb wird Wi-Fi verwendet.
Auch wenn sich Google zu dieser Causa leider noch nicht explizit geäußert hat, zeigt sich der Technik-Gigant der Idee prinzipiell offen. Wie Ars Technica berichtet, ist in einer Fußnote des Stadia-Controllers im Google Store zu lesen:
Das Produkt enthält die Bluetooth-Classic-Version. Zurzeit ist die Bluetooth Classic Funktion nicht aktiviert. Es ist möglich, dass die sie zu einem späteren Zeitpunkt aktiviert wird.
Google Stadia: Controller per USB noch nutzbar
Bis dahin könnt ihr mit dem Controller wohl sogar per USB zocken – die gegebenen kabellosen Möglichkeiten zu nutzen, wäre aber natürlich deutlich komfortabler. Dafür bestehen derzeit nur komplizierte Lösungen über Umwege. In der Community werden einige Stimmen laut, die Google auffordern, im Zweifel Hobby-Entwicklern die Türen zu öffnen.
Laut Ars Technica sei dies ein schwieriges Szenario für große Unternehmen, die sich bei der Herstellung von Hardware auf eine Reihe von Subunternehmern verlassen. Schließlich will sich Google mit vollen Rückerstattungen für die gekaufte Hardware vielleicht vorab rechtfertigen, keinen weiteren Support bieten zu müssen.