Google und Apple bieten seit einigen Jahren ihre Software-Lösungen für Autos an, die bislang aber immer unweigerlich an das Smartphone des jeweiligen Nutzers gebunden sind. Zunächst waren sogar immer Kabel notwendig, seit längerer Zeit sind Android Auto und Apple Carplay aber auch kabellos nutzbar. Drastisch anders wird die Zukunft, wenn diese Smartphone-Plattformen in unserem mobilen Alltag gar keine Rolle mehr spielen (sollen).
Erste Autobauer sind längst mit im Boot und gehen mit Google aufs Ganze. Notwendig ist für die Fahrzeugführer dann nicht mehr ein Android-Smartphone mit Android Auto, stattdessen baut das gesamte Fahrzeug auf Android auf. Google präsentierte hierfür vor einiger Zeit Android Automotive OS, ein Betriebssystem für das Fahrzeug von heute und morgen. Der grundlegende Ansatz ist ähnlich wie bei Android für Telefone.
Was wir vom Smartphone kennen, steckt zukünftig schon direkt im Auto drin
Google bietet die Open-Source-Software an, doch der Vorteil für die Nutzer liegt wieder mal in den Google-Diensten. Außerdem ist das moderne System für die Zukunft gerüstet. In den letzten Jahren haben Hersteller immer mehr Funktionen integriert, die allesamt ein eigenes System besitzen. Als würde man einen Raum mit Computern füllen, die jeweils nur einzelne Aufgaben erledigen können. Das digitale Auto soll aber wieder nur einen Computer besitzen, der sich um alle Aufgaben kümmern kann.
Manche Hersteller wollen dieses Mammutprojekt auf eigene Faust umsetzen, andere verwenden die darauf zugeschnittene Google-Software. Für den Nutzer ist das aus Sicht der Usability von Vorteil. Über 80 % der Smartphone-Nutzer haben heute bereits ein Android-Telefon in der Tasche und kennen die Software deshalb. Diesen Vorteil macht sich Google zunutze, um Android Automotive möglichst intuitiv zu gestalten, bestätigen auch erste Tester.
Android Automotive OS im Video
Langfristig sind die heutigen Smartphone-Lösungen nur noch eine Randnotiz. Dann ist Android Auto nicht mehr die Gegenwart, sondern wie der USB-Anschluss heute in Autoradios nur das notwendige Übel zum Abspielen lokal gespeicherter Musik ist. Bleibt am Ende nur noch der Datenschutz, Google wertet natürlich viele Nutzerdaten aus und kann diese in Zukunft auch im Auto abgreifen. Sogar mehr als bislang, wenn Android Automotive anders als Android Auto auch Zugriff auf alle Fahrzeugfunktionen hat.
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Wenn das Produkt genauso mau wird, wie Android Auto,dann braucht sich niemand zu fürchten. Die Handvoll Apps, die darauf laufen, sowie die Usability sind einfach lausig.
Ganz so negativ sehe ich Android Auto nicht, aber, es ist definitiv ausbaufähig. Ich wünsche mir auch eine breitere Unterstützung von Apps, aber, da ist man halt auch auf die App-Entwickler angewiesen.
Was mir deutlich mehr Sorgen macht ist die Updatepolitik. Ich kann nicht alle 5 Jahre einen Neuwagen kaufen. Wenn das genauso gehandhabt wird wie bei Smartphones ist das eine Totgeburt.
Selbst wenn du alle 5 Jahre ein neues Auto kaufst, ist das alte nur sehr wenig wert. Denn komplett ohne Navi usw. kauft das dann doch auch niemand mehr.
Heute bekommt man bei den Autoherstellern doch auch keine Updates mehr. Entweder garnicht oder nach 3 Jahren nicht mehr. Die Navikartern sind dann schlechter als bei Google Maps. Wer braucht denn ein Navi im Auto wenn er ein Smartphone hat? Schlechter als die Autohersteller kann Google es garnicht machen
Genau aus Datenschutzgründen stehe ich einem Auto, in dem Google die On-Board-Software steuert und somit sämtliche Daten abgreifen kann und wird, mehr als nur skeptisch gegenüber.
Habe mir vor 3 Monaten auch wegen Android Automotive meinen Polestar gekauft weil ich nicht mehr alle 2 Jahre 500 Euro für das Update eines Navis zahlen wollte das dann nicht mal Internetzugang hat. In der Praxis navigiert man dann doch mit dem Handy in der Hand. In Bezug auf Google Maps und Sprachsteuerung wurden meine Erwartungen voll erfüllt, nur kompatible Apps gibt’s noch kaum. Warte dringend auf Amazon Prime, Amazon Musical, Kindle, Audible etc.