Google hat im Sommer 2023 das Pixel Fold an den Start gebracht. Es ist das teuerste Pixel-Smartphone aller Zeiten und auch das erste Foldable des Konzerns. Aber auch als Pixel-Fanboy ist es nach einem ausführlichen Test sehr schwierig, das Pixel Fold zu empfehlen. Die erste Generation hat ihre Tücken, die Konkurrenz ist wohl einfach zu stark.
Das Pixel Fold hat leider Defizite, die ich euch nicht verschweigen kann. Dazu gehören die Schwächen des Tensor G2 Prozessors. Er ist im Alltag schnell genug, aber entwickelt schnell zu viel Hitze. Und kleine Ruckler, auch wenn sie minimal sind, gehören auch hier zum Alltag. Flaggschiff-Handys mit Snapdragon 8 laufen einfach besser, das habe ich die letzten Monate deutlich sehen können.
Der Akku hat mich wiederum überrascht, ist dennoch zu schwach auf der Brust. Die vielleicht 4 Stunden Bildschirmzeit, die ich erreiche, sind irgendwo im Mittelfeld und ebenfalls nicht auf Level ähnlich teurer Geräte. Dennoch hatte ich wirklich sehr viel schlechtere Laufzeiten erwartet und bin mit dem Pixel Fold doch irgendwie durch den Tag gekommen.
Zu viele Schwächen bei Bildschirm, Prozessor und Akku
Ein wirklich großes Manko gibt es bei beiden Bildschirmen, die im Sonnenschein manchmal schon nach 30 Sekunden stark abdunkeln. Soll ich mein Telefon im Sommer nicht nutzen? Das ist wirklich übel, dazu wird das Pixel Fold in kürzester Zeit sehr, sehr warm. Das sind die üblichen Schwächen der aktuellen Pixel-Geräte und das ist schade.
Was ich wiederum mag, ist das Format beider Bildschirme. Das Außendisplay ist sehr breit und das ist erfrischend anders. Der Bildschirm innen erlaubt in der breiten Darstellung den Desktop-View bei Apps und Webseiten. Ich habe das Gerät geöffnet jedoch gerne im Hochformat benutzt, so schreibe ich gerade auch diesen Artikel.
Die breiten Bildschirmränder lassen das Fold gut halten, ohne den Bildschirm zu verdecken, wirken aber wirklich altmodisch. Das Scharnier wirkt stabil und hält das Display in jedem Winkel offen. Toll. Die Falz ist jedoch deutlich sichtbar, was mich persönlich aber nicht interessiert.
Was die Software angeht, sind die Defizite auch noch deutlich. Der umfangreiche Stylus Support kommt erst noch. Nicht jede App wirkt stimmig mit dem großen Display oder wird schlicht in einem Fenster dargestellt. Multitasking macht dennoch Spaß. Und ein Glück gibt es inzwischen das geteilte Gboard, das ist aufgeklappt echt gut bedienbar.
App-Übersicht ist besser angepasst und zeigt mehr offene Apps auf einen Schlag:
Popup-Windows, PC-Modus und viele andere Punkte sucht man hier vergeblich. Google bleibt seinem Motto treu und bietet eine eher reduzierte Software an. Eine sonderlich gute Idee scheint mir das aufgrund der Preisstruktur jedenfalls nicht zu sein, ich würde da einfach mehr erwarten.
Kaum Unterschiede zu Pixel 7 Pro und Co.
Meine letzten Foldables hatte ich vor ein paar Jahren in der Hand und ich wollte das Thema bis zu deutlich besseren Geräten ruhen lassen. Für mich war das hohe Gewicht nicht mehr präsent, sodass die 280 Gramm des Pixel Fold schon brutal schwer sind. So schwer waren bei Samsung die Foldables vor drei Generationen, heute sind sie mehr als 10 Prozent leichter.
In den meisten „normalen“ Punkten ist das Pixel Fold einfach eine Mischung aus Pixel 7 Pro (zum Test) und Pixel 7a (zum Test). Das klingt hart, aber gerade bei den Kameras sind die Abstriche wohl durchaus sichtbar. Ich habe das jetzt nicht auf Herz und Nieren erneut geprüft und glaube diesbezüglich zahlreichen Kollegen.
In der Regel heißt es, dass der Bildsensor der Hauptkamera im Pixel Fold nicht auf Niveau des Pixel 7 Pro ist. Dennoch bekommt ihr meines Erachtens eine typische Pixel Kamera in die Hand und die macht meistens sehr viel Spaß. Auf den typischen Pixel-Look muss man nicht verzichten, die Bildqualität ist in der Regel sehr gut und es bleibt eine perfekte Point & Shoot Kamera.
Fazit: Ganz eindeutig ein mehrjähriges Projekt, das nicht fertig ist
Einerseits ist das Pixel Fold schon ein gutes Foldable, andererseits gibt es viele kleine Schwächen. Man merkt dem Gerät an, dass die Entwicklung tatsächlich Jahre dauerte. Und so sind ein paar Punkte (Gewicht, Bildschirmränder etc.) nicht auf dem neusten Stand. Das ist erst recht dann ein Problem, wenn der Preis keinen Unterschied macht. Für die UVP gibt es bei Samsung und anderen Marken einfach die ausgereifteren Pakete.
Google Pixel Fold
Man merkt dem Pixel Fold deutlich an, dass es die erste Generation ist. Viele kleine Schwächen sorgen im Test für gemischte Gefühle.
3
Vorteile
- ein echtes Google Pixel
- tolle Bildschirmformate
- sehr gut verarbeitet
Nachteile
- zu teuer
- zu schwer
- Displays mit Problemen
- Software nicht vollständig
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