Nur wenige Smartphone-Hersteller setzen heute auf eigene Prozessoren. Dabei waren die drei bekanntesten Kandidaten bislang die Marktführer. Zufall? Vielleicht nicht. Samsung, Huawei und Apple bekommen demnächst ein neues Mitglied in ihre Runde, denn auch Google plant neue Android-Smartphones mit eigenen Prozessoren (System-on-a-Chip). Das ist jetzt frühzeitig ans Tageslicht gelangt. Es gibt einige Punkte, die ganz klar für diese Idee sprechen. Aber gerade die erste Generation hat mit Sicherheit unvermeidbare Probleme.
Besonders Apple zeigt mit seinen Smartphones, Tablets und neuerdings auch Notebooks das hervorragende Zusammenspiel aus Hardware und Software, wenn wirklich alle wichtigen Eckpunkte aus einer Hand kommen. Google könnte einen ähnlichen Weg einschlagen, da der erste eigene SoC für Smartphones vielleicht in kommenden Pixelbooks landet. Ein in meinen Augen wichtiger Punkt sind Software-Updates, die sich mit Qualcomm nicht weiterentwickeln. Google könnte diese Sorge bei Smartphones und Chromebooks loswerden.
Eine erste Generation kann schwerwiegende Probleme mitbringen, die alle Vorteile zunichtemachen
Was für die eigene Prozessor-Plattform spricht:
- Reibungsloses Zusammenspiel zwischen Software und Hardware.
- Langfristiger Support für Software-Updates aufgrund der neuen Unabhängigkeit.
- Optimierung für genau das, was tatsächlich benötigt wird.
- Akkulaufzeit kann profitieren.
- Niedrigere Kosten.
Google kann die benötigte Plattform endlich so bauen und optimieren, wie sie für die eigenen Smartphones notwendig ist. Bei Qualcomm muss man hingegen das kompromisslose Komplettpaket kaufen. Das geht ordentlich ins Geld. Was Google zuletzt mit eigenen Chips wie Neural Core und Titan M gesondert umsetzen musste, ist zukünftig fester Bestandteil der eigenen Plattform.
Was gegen dieses Vorhaben spricht:
- Performance vielleicht nicht auf höchstem Niveau.
- Probleme mit der Komptabilität.
- Erste Generation selten fehlerfrei.
Google setzt zwar auf Samsung als Partner, die Performance von Qualcomm dürfte allerdings schwer zu erreichen sein. Ich sehe zudem die Fehleranfälligkeit der ersten Generation eines neuen Chips, was abseits der schmerzbefreiten Early Adopter ein Thema sein wird, sollten verkaufte Geräte spürbare Probleme machen. Was die fehlende Kompatibilität angeht, merkt gerade Apple mit seinem M1-Chip in den neuen Macbooks.
Bis zum Start des Google Pixel 6 vergehen wohl noch fünf bis sechs Monate. In dieser Zeit lüften sich bestimmt noch diverse Geheimnisse.
6 Wünsche für das Pixel 6: Ein Kommentar zum neuen Google-Handy