Google scheint ein Luxusproblem zu haben: Einerseits gibt das Unternehmen jährlich Milliardensummen aus, um die Standard-Suchmaschine auf iPhones zu sein. Andererseits möchte der Tech-Gigant die Nutzer verstärkt dazu bringen, die hauseigenen Apps zu verwenden. Ein Balanceakt, der sich einem Bericht von The Information (via 9to5Google) als schwierig erweist.
Laut Brancheninsidern soll Google in den letzten Jahren zwar den Anteil der Suchanfragen über die eigenen Apps steigern können, doch das selbst gesteckte Ziel von 50 Prozent ist noch weit entfernt. Kein Wunder, denn gegen die Vormachtstellung von Apples vorinstalliertem Safari-Browser anzukämpfen, gleicht einem Kampf gegen Windmühlen.
Doch Google wäre nicht Google, wenn man nicht kreativ nach Lösungen suchen würde. So soll das Unternehmen beispielsweise überlegt haben, bestimmte KI-Funktionen wie die AI Overviews nur in den eigenen Apps anzubieten, um Nutzer anzulocken. Ein Ansatz, der zum Glück jedoch schnell verworfen wurde.
Weiterhin experimentierte man damit, Nutzer kurze Videos (mutmaßlich als Antwort auf den Erfolg von TikTok, Reels und Shorts) direkt in die Google-Suche hochladen zu können – eine Idee, die ebenfalls nicht den erhofften Erfolg brachte.
Aber warum ist es für Google so wichtig, die iPhone-Nutzer in die eigenen Apps zu holen? Ganz einfach: Das lukrative Geschäft, die Standard-Suchmaschine auf iOS zu sein, steht zunehmend unter kartellrechtlicher Beobachtung. Sollte diese Einnahmequelle doch plötzlich wegbrechen, müsste Google neue Wege finden, um die wertvolle Zielgruppe der iPhone-Besitzer zu monetarisieren.
Es bleibt spannend zu beobachten, welche Strategie Google langfristig verfolgen wird, um die Nutzer jenseits von Apples berühmt-berüchtigtem „walled garden“ zu erreichen. Fest steht: Im hart umkämpften Markt der mobilen Suche und Werbung zählt jeder Klick. Und Google wird alles daran setzen, möglichst viele davon auf die eigenen Dienste zu lenken – mit oder ohne Apples Segen.