Kostenlosmentalität vor dem Ende: Google-Dienste, die jetzt Geld kosten

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Rajeshwar Bachu, Unsplash

Kostenlos für alle, wir finanzieren uns durch Nutzerdaten und Werbung. Das war lange für Google der Weg zum Ziel, der natürlich auch extrem viele Nutzer zu Google brachte. Doch in den letzten Monaten hat sich einiges getan. Auch äußerst beliebte Google-Dienste sind nicht mehr gänzlich kostenlos. Ganz im Gegenteil. Sogar die Kunden der eigenen Hardware bittet man demnächst zur Kasse.

Google Pay: Neue App bringt einige Veränderungen mit

Im vergangenen Jahr hatte man mit dem Umbau von Google Pay angefangen. Dort gibt es eine komplett neue App, bei der ein Teil der Überweisungsfunktionen nur noch mit Gebühren nutzbar sind. Da geht es um Geldtransfers zwischen Banken, was wohl nur wenige Leute betrifft. Damit muss es das aber nicht gewesen sein. Google könnte langfristig deutlich mehr der neuen Funktionen kostenpflichtig machen.

Google Fotos: Funktionen und Cloud nur gegen Geld

Bislang war die Fotogalerie-App komplett kostenlos. Egal, ob ihr ein Pixel-Phone oder ein Gerät eines anderen Herstellers besitzt. Doch bereits im letzten Jahr kam die große Kehrtwende und Google führte kostenpflichtige Funktionen ein. Nur wer ein Abonnement bei Google One hat, kann jetzt wirklich alle Funktionen des Editors verwenden.

Google Fotos One Funktionen

Da ging es noch eher darum, die bislang für Pixel-Phones angebotenen Funktionen auch anderen zugänglich zu machen. Etwas anders ist die Herangehensweise beim Cloudspeicher, der nur noch bis 15 GB kostenlos ist. Früher gab es für komprimierte Fotos kein Limit. Das ist seit dem 1. Juni 2021 anders. Allerdings bald tatsächlich für alle, nach dem Pixel 5 betrifft das auch die Google-Handys.

VPN wäre früher vielleicht kostenlos gewesen

Für US-Nutzer ist ab dem zweitgrößten Paket bei Google One ein VPN verfügbar, das man früher von Google vielleicht kostenlos bekommen hätte. Jedenfalls ist das gezielte Angebot kostenpflichtiger Funktionen für Privatkunden bislang eigentlich kein Steckenpferd von Google gewesen. Damit zeigt man aber deutlich die eigene Zukunft auf.

YouTube ohne Werbung

In der Regel verarbeitetet Google sehr viele sammelbare Daten so, dass sie die Werbenetzwerke von Google optimieren, womit der Konzern schlussendlich nach wie vor das meiste Geld verdient. Schon vor Jahren zeigte Google uns, dass man auch andere Wege einschlagen kann. YouTube ist seit geraumer Zeit in einer Premium-Variante verfügbar, die YouTube gegen Geld von Werbeanzeigen befreit.

Google One: Abonnement für fast alles

Zunächst war Google One nur für Cloudspeicher gedacht, doch schon heute bieten die Abonnements deutlich mehr. VPN, Google Fotos-Funktionen, besserer Kundensupport, Rabatte im Google Store, verschiedenste Deals im Web und manchmal sogar Gratis-Hardware wie Smarthome-Lautsprecher.

Ausnahmen bestätigen die Regel

Während immer mehr Funktionen beliebter Google-Dienste nur noch teilweise kostenlos sind, macht man dann woanders wieder außergewöhnliche Schritte auf die Nutzer zu. Google Chat ist jetzt kostenlos für Privatkunden nutzbar und das professionelle Workspace ebenso. So ganz gibt Google die eigene Kostenlosmentalität doch nicht auf.

3 Kommentare zu „Kostenlosmentalität vor dem Ende: Google-Dienste, die jetzt Geld kosten“

  1. Meine Prognose ist, dass die Chinesen das alte Google sein werden. Noch gibt es vom User Bedenken gegenüber Clouds aus China, das wird sich aber bald ändern. Harmony OS könnte der erste Schritt sein.

    1. Das wird sich nicht ändern ganz im Gegenteil. Der Großteil der Menschen fängt langsam an zu verstehen was für große Unternehmen über Jahre mit Ihren Daten angestellt haben und wie kritisch das ganze sein kann.
      Das Misstrauen gegenüber Werbe – Datenfinanzierten Services wird immer größer in unserer Gesellschaft. Privacy ist der neue selling point. Und deshalb muss jetzt auch Google anfangen sein Geschäftsmodell zu überdenken.
      Firmen die unter dem Chinesischen Regime stehen und weitaus größere Datenkraken wie Facebook und Co sind, werden meiner Meinung nach auf dem westlichen Markt immer geringere Chancen haben.

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