Google bezahlt nicht für Links: Falsch gelenkte Lobbyarbeit geht erneut nach hinten los und was Seitenbetreiber jetzt tun sollten

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Google bezahlt nicht für Suchergebnisse, Google bezahlt nicht für geklickte Links und Google lässt sich nicht für die Optimierung der Suchergebnisse bezahlen. Schon seit vielen Jahren sind diese Richtlinien bekannt, nach welchen der Suchkonzern die Integrität seiner Suche bewahren möchte. Dennoch haben unter anderem deutsche Verlage in den letzten Jahren viel dafür getan, dass Google sein Konzept ändert. Gescheitert sind sie damit erneut und das ist auch gut so.

In Frankreich soll per Gesetz durchgesetzt werden, dass Google für die Anzeige von sogenannten Snippets (Bild, Titel, Textauschnitt) an die Publisher (Blogs, Webseiten, etc.) eine Lizenz abdrückt. Im Grunde gilt das aufgrund der neuen Reformen für das Urheberrecht in der gesamten EU, die Länder müssen allerdings nationale Umsetzungen erarbeiten. Frankreich ist ganz vorne dabei, in Deutschland läuft derzeit alles etwas schleppender.

Google gab jetzt bekannt, dass man nicht bereit ist, für Snippets zu bezahlen, die ohnehin in erster Linie dem externen Publisher einen Vorteil bringen. Stattdessen wird in Frankreich die Suche umgebaut, die Darstellung der Snippets wird verändert. Zumindest sieht es nicht danach aus, dass Google seine News-Funktionen komplett einstellt. Stattdessen erarbeitete Google einen sogenannten „Opt-In“. Webseitenbetreiber müssen explizit zustimmen, nicht nach den neuen EU-Gesetzen eingeschränkt werden zu wollen.

Um die neuen Urheberrechtsregeln in Frankreich anzuwenden, wird Google stattdessen die Art und Weise ändern, in der Nachrichtenergebnisse in seiner Suchmaschine angezeigt werden, indem so genannte Snippets oder kurze Auszüge aus dem Artikel entfernt werden.

Google News bekommt neuen Opt-In

Aufgrund eines neuen Urheberrechtsgesetzes in Frankreich wird Google jedoch die Suchergebnisse für europäische Presseveröffentlichungen künftig anders als bisher präsentieren. Insbesondere sind in Frankreich Snippets und Miniaturansichten für diese Veröffentlichungen nur noch zu sehen, wenn Presseverlage, die Inhalte in Frankreich im Web veröffentlichen, angegeben haben, wie viel von diesen Inhalten in den Suchergebnissen sichtbar sein soll.

Große Verlage, die Google gerne zur Kasse bitten möchten, müssten also auf Google News und Co. in Zukunft verzichten. Mit ihrer Arbeit in den letzten Jahren haben sie unterstrichen, nicht von der Popularität von Google kostenlos partizipieren zu wollen. In Deutschland war dieses Thema bereits heißer, damals als Leistungsschutzrecht (LSR). Verlage, die schon damals mit ihrer Lobbyarbeit scheiterten, gaben Google kostenlosen Zugriff auf volle Snippets, um schlussendlich von der Suchmaschine auch weiterhin ordentlich zu profitieren.

Suchkonsole mit neuen Einstellungen

In den neuen Einstellungen in der Search Console kann man jetzt als Webseitenbetreiber freiwillig bestätigen, dass man für die eigenen Webseiten die gewohnten Vorschaufunktionen der Google-Suche weiterhin erlauben möchte. Vielen Bloggern und anderen Kollegen sollte daran sehr gelegen sein.

Soweit Sie nach geltenden oder zukünftigen Gesetzen zur Durchführung von Artikel 15 der Richtlinie Rechte an dieser Property besitzen, erklären Sie sich damit einverstanden, dass Vorschauen für Inhalte in der Google-Suche, in Discover, auf YouTube oder in anderen Produkten der Google-Suche, die von Google in der Europäischen Union und im Europäischen Wirtschaftsraum angeboten werden, angezeigt werden, ohne dass Sie hierfür eine Vergütung erhalten. […] Sie können Ihre Property über diese Option jederzeit wieder der Liste der europäischen Presseveröffentlichungen hinzufügen.

Außerdem hat Google ein FAQ für Presseverlage eingerichtet, wo alle wichtigen Details angesprochen werden.

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