Vor wenigen Tagen kritisierte der Verbraucherschutz insbesondere Google und Apple dafür, dass Vorgaben für digitale Märkte auf einigen Mobilgeräten „nicht vollständig umgesetzt“ sind. Jedoch scheint man nicht zu durchschauen, wie das Android-Ökosystem funktioniert und das Google daran nicht allein schuld ist.
Anders als bei Apple ist das von Google angebotene Android offen. Auch wenn Hersteller wie Samsung in Verträge mit Google gehen, so liegt es an den Herstellern selbst, wie oft und wie lang sie ihre Geräte mit neueren Android-Versionen sowie weiteren Updates versorgen. Neue Updates bereitzustellen, liegt nicht allein in der Hand von Google.
Kritisiert wurde das populäre Galaxy S20, welches für das installierte Android 13 trotz neuer DMA-Regularien kein notwendiges Update erhalten hat. Was aber eben an Samsung selbst liegt, nicht an Google. Derweil spricht von die Verbraucherzentrale zu pauschal von „Google-Nutzer:innen“, die „zum Stichtag kein Update für das gängigste mobile Betriebssystem Android 13“ zur Verfügung hatten.
Fehlende, aber notwendige Updates nicht allein in der Hand von Google
Nutzern soll es möglich sein, vorinstallierte Apps löschen zu können. Dafür wäre bei einigen älteren Geräten ein weiteres Systemupdate notwendig, um die Lösung nachzuliefern. Hier aber nicht Google anzuprangern, sondern eher den Hersteller des jeweiligen Gerätes, wäre wohl der richtige Weg gewesen. Mit solchen Mitteilungen schafft man nur noch mehr Verwirrung und schützt Verbraucher nicht.
Betroffen werden auch viele andere Android-Smartphones anderer Hersteller sein. Und auch da sind Google die Hände gebunden. Man könnte entsprechende Aktualisierungen der Android-Software zwar den Herstellern anbieten, aber diese werden kaum alte Geräte freiwillig aktualisieren, denn das kostet Ressourcen ohne Ende.
Google kann nur diverse Dinge mit „Google System Updates“ umsetzen und tut das auch. Mit einer neuen Version des Google Play Store hat man zum Beispiel diesen Punkt ausgerollt: „[Telefon] Wenn Sie sich in der EU befinden, können Sie Ihre Einwilligung zur Datenfreigabe zwischen Google Play und dem breiteren Google-Ökosystem erteilen.“
Für die Zukunft wird Google sicherlich notwendige Vorgaben, um EU-Gesetze einzuhalten, in die Verträge und Vereinbarungen mit den Herstellern festhalten. Aber da gibt es auch immer zwei Seiten.