Erst 2021 hat BYD die ersten Fahrzeuge in Europa verkauft und gerade ist man in einer Lernphase. Wie funktioniert der europäische Markt überhaupt, was sind die Besonderheiten von Land zu Land, wie ist das Verhältnis von gewerblichen und privaten Zulassungen, Leasing und so weiter. Die gesteckten Ziele sind jedoch groß.
BYD will nach eigenen Angaben noch vor dem Produktionsstart in Ungarn einen Marktanteil von ca. 5 Prozent erreichen – bei Elektroautos. Ein sehr ehrgeiziges Ziel. Ungarn wählte man übrigens, weil dort auch andere Premiumhersteller fertigen. Aber Experten nennen auch die guten Beziehungen zwischen China und Ungarn als Grund.
BYD will in Europa eine eigene Geschichte schaffen
Die Fertigung in Europa hat mehrere Gründe, sagt Michael Shu: „Wenn wir in Europa bauen, sind wir näher am Kunden, bieten schnellere Lieferungen und die Menschen werden uns mehr vertrauen“. Lieferketten und Import sind ebenso wichtige Faktoren. BYD will dadurch außerdem ein „europäisches Unternehmen“ werden, jedenfalls in der Wahrnehmung der Kunden.
BYD will in Europa als „erschwingliche Premiummarke“ gelten. Die Preise sind Mainstream, die Produkte jedoch Premium, das sei der Anspruch für die kommenden Jahre. Ob die Fahrzeuge von Denza und Yangweng, das sind höher angesiedelte BYD-Marken, den Weg nach Europa schaffen, sei derzeit noch nicht entschieden.
Schlussendlich hat man sich auch zum Preiskampf geäußert. BYD hält es für „unfair“, ständig Preise nach oben oder unten zu korrigieren. Der zuletzt entfachte Preiskampf in Europa sei eine zu große Überreaktion gewesen. BYD will die eigenen Preise eher stabil halten, heißt es im Interview mit Autonews. Zum Jahresbeginn gab es aber auch bei BYD einige Rabattierungen.