Geoblocking soll nun auch für den Online-Handel wegfallen, darüber hat das EU-Parlament bereits positiv abgestimmt. Geoblocking ist schon seit längerer Zeit ein teilweise doch sehr nerviges Unterfangen, inbesondere bei Streaming-Anbietern. Egal ob ihr in Deutschland für einen Streaming-Dienst viel oder wenig Geld bezahlt, er ist in anderen Ländern, zum Beispiel während des Urlaubs nicht nutzbar. Ähnlich ist das beim Online-Shopping gewesen. Obwohl es den EU-Binnenmarkt gibt, konnte nicht jeder Kunde bei jedem Shop einfach so bestellen. Wer zum Beispiel kein Amazon im eigenen Land hat, kann auch nicht bei Amazon aus einem anderen Land bestellen.
Die neuen Vorschriften machen Schluss mit dem sogenannten „Geoblocking“. Verbraucher werden bald selbst wählen können, auf welcher Website sie Waren oder Dienstleistungen erwerben, ohne dass sie aufgrund ihrer Staatsangehörigkeit, ihres Wohnsitzes oder sogar ihres vorübergehenden Aufenthaltsortes blockiert oder automatisch auf eine andere Website umgeleitet werden. Anbieter müssen Online-Käufer aus einem anderen EU-Land genauso behandeln wie einheimische Kunden, d.h. ihnen Zugang zu gleichen Preisen oder Verkaufsbedingungen gewähren.
Digitale urheberrechtlich geschützte Inhalte wie E-Books, Musik, Online-Spiele oder audiovisuelle und Transportdienstleistungen fallen vorerst nicht unter die neuen Regeln. Die Verhandlungsführer des Parlaments haben jedoch eine Überprüfungsklausel in das Gesetz aufgenommen, die die EU-Kommission verpflichtet, innerhalb von zwei Jahren zu prüfen, ob das Verbot von Geoblocking auf solche Inhalte ausgeweitet werden sollte.
Natürlich gibt es diverse Beschränkungen und Voraussetzungen, welche jeweils eingehalten und erfüllt werden müssen. Noch gegen Ende 2018 sollen die neuen Bestimmungen in Kraft treten, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Nicht so super begeistert ist der Handelsverband, er sieht eine Gefahr für kleinere Unternehmen und Online-Shops.
Das überfordert den mittelständischen #Onlinehandel – insbesondere kleinere Händler sind schlicht überfordert, wenn sie gezwungen werden, in alle EU-Länder zu verkaufen und die jeweils dort gültigen Rechtsvorschriften zu beachten.
— Handelsverband HDE (@handelsverband) February 6, 2018
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