Es gibt keinen Grund für die deutsche Autoindustrie, jetzt generell vor Angst zu erstarren, denn viele der jungen Elektroautomarken aus China und anderen Ländern stehen vor teilweise massiven Problemen und Herausforderungen mit Blick auf ihre Finanzen.
Polestar hat gerade erst Geld eingesammelt, verdient aber immer noch nichts. Damit ist die einstige Volvo-Tochter jedoch nicht allein. Nio hat seine neusten Zahlen bekannt gegeben und da sieht es weiterhin übel aus. Die vorrangig für Premiumfahrzeuge bekannte Marke steigert seine Verluste erneut.
Verluste steigen, neue Investitionen notwendig
Fast 3 Milliarden Dollar hat Nio im vergangenen Jahr Verlust eingefahren. Das ist natürlich kalkuliert, das Unternehmen wird gerade erst aufgebaut. Dennoch wird irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem es in eine andere Richtung gehen muss.
Neuerlich hatten wir über Fisker berichtet, die zumindest heiß erwartete Fahrzeugmodelle planen, doch nach eigenen Angaben derzeit nur noch Geld für maximal 12 Monate haben. Nicht viel besser sieht es bei Aiways aus, deren U5 wir schon einmal testeten.
Aiways, die ihre ersten Modelle über Euronics-Märkte vertrieben haben, benötigen nach eigenen Angaben eine große Investition. Man sei zwar zuversichtlich, aber ich würde in öffentlichen Meldungen auch nichts anderes als das sagen. Wie groß die benötigte Summe ist, wurde nicht verraten.
Besonders die schwierigen Zeiten, die man für 2024 im Markt für Elektroautos erwartet, könnten ein Problem für Marken sein, die eigentlich zwingend mehr verkaufen müssen und am Tropf hängen. Außerdem wird ersichtlich, dass der klassische Vertriebsweg in Ländern wie Europa fast notwendig ist, um mitspielen zu können.
Schlussendlich können wir davon ausgehen, dass sich der Markt unterm Strich in den nächsten Jahren wieder ausdünnen wird. Es können nicht so viele Automarken gleichzeitig auf demselben Leven überleben. Für mich am spannendsten, welche der jungen Marken es jemals überhaupt ins Volumen schaffen wird.