Google arbeitet seit gewisser Zeit an Fuchsia, nun bekommen wir einen ersten Eindruck von diesem neuen Betriebssystem dank diverser Screenshots und weiteren Details. Inzwischen sind mehr Infos bekannt geworden, die Entwicklung hat einen ordentlichen Sprung gemacht. Fuchsia ist ein RTOS, ein offenes Echtzeitbetriebssystem basierend auf einem eigenen Kernel namens Magenta. Richtig gelesen, anders als Chrome OS und Android basiert Fuchsia nicht auf einem Linux-Kernel.
Magenta soll nach bisherigen Informationen tatsächlich für moderne, schnelle Smartphones geeignet sein, wie auch für Personal Computer. Das dazugehörige User Interface und Apps sind in Flutter bzw. Dart geschrieben, eine hauseigene und brandneue sowie plattformübergreifende Programmiersprache (Android und iOS) für High-Performance-Anwendungen (mit bis zu 120 FPS).
Derzeit gibt es einen ersten kleinen Blick auf die potenzielle grafische Oberfläche, die aktuell hauptsächlich aus Platzhaltern besteht und sich daher kaum bis gar nicht benutzen lässt. Interessant ist unter anderem Multi-Window, das in diesem Fall unterschiedlichste Möglichkeiten bietet, passend für Smartphones, Tablets und auch PCs. Ob zwei, drei oder vier Fenster gleichzeitig, alles kein Problem.
Ansonsten sieht man eben das Material Design, die Google-Suche, eine eigene Tastatur, Schnelleinstellungen, einen scrollbaren Homescreen, nur leider keine weiterführenden Details. Google wird dazu natürlich auch nichts vorab nennen. Die als Story zu sehenden Karten sind laut einer Beschreibung ein Mix aus Apps und Modulen, die dem Nutzer helfen Ziele zu erreichen. Was genau damit gemeint ist, lässt sich derzeit nur spekulieren.
UPDATE: Die Kollegen haben ein Video gemacht, sie stellen inzwischen auch eine kompilierte APK zur Verfügung, mit der man die Armadillo UI in Form einer App auf dem eigenen Android-Gerät ausprobieren kann. Wobei ausreicht, sich das folgende Video anzuschauen.
Eine neue grafische Oberfläche, ein brandneuer Kernel, eine brandneue Programmiersprache, ein brandneues SKD und auch noch alles aus einem Haus? Google arbeitet hier ganz offensichtlich an einem Langzeitprojekt. Der Anfang vom Ende von Android? Auch darüber lässt sich derzeit nur spekulieren.
Gegenüber den Kollegen hat ein Entwickler von Fuchsia bestätigt, dass dieses Projekt nicht einfach nur ein Test oder Versuch sei, ging aber natürlich nicht näher auf Details ein. Seit Anfang 2016 soll die Entwicklung an Fuchsia laufen, sie könnte daher noch ein paar Jahre andauern.
Zu was Android am Ende geworden ist, war es ursprünglich gar nicht geplant. Damit gehen bis heute diverse Probleme einher, wie etwa der stets veraltete Linux-Kernel, Treiber-Support, die gesamte Auslieferung von Updates hängt, es braucht brutal „viel“ Hardware für eine gute Performance, hinzukommen noch die Streitereien mit Oracle rundum Java. Fuchsia könnte die langfristige Lösung dafür sein.
[Quelle ArsTechnica]
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