Ex-Google-Mitarbeiter haben das „bessere“ Google gebaut

Google Suche Solen Feyissa Uwvjadvxw C Unsplash

Bild: Solen Feyissa/Unsplash

  • Ex-Googler wollten eine bessere Suchmaschine bauen.
  • Sie kostet eigentlich fünf Dollar im Monat.
  • Jetzt folgt ein kostenloser Tarif.

Gerade uns als Blogger, die sich hauptsächlich mit der Android-Welt auseinandersetzen, sollte klar sein, dass Google inzwischen für so viel mehr steht als nur eine Suchmaschine. Dennoch ist es das wohl mit am häufigsten genutzte Werkzeug des Internetriesen. In den USA macht Google rund 80 Prozent am Suchmaschinenmarkt aus, auf Bing entfallen 12 und auf Yahoo immerhin 4.

Trotz (oder gerade wegen?) der Spitzenposition können wir uns, denke ich, recht einig sein, dass die Suchmaschine Google jedoch auch ein paar Haken hat. Da wäre zum Beispiel die Masse an Werbung, die als AdWords ausgespielt wird. Oder die nicht abschaltbare Datensammelei, die Google bei seinen Usern betreibt.

Sridhar Ramaswamy und Vivek Raghunathan haben früher bei Google gearbeitet und hatten die Vision einer besseren Suchmaschine. Deshalb haben sie letztes Jahr ihren Service „Neeva“ ins Leben gerufen, der derzeit jedoch leider nur für US-Kunden verfügbar ist. Preispunkt: 4,95 Dollar im Monat.

Neeva startet kostenlosen Tarif

Ein kostenloser Tarif, der werbefreie Ergebnisse verspricht, wurde jetzt neu eingeführt. Seid ihr bereit, in die Tasche zu greifen, erhaltet ihr jedoch eine ganze Reihe an Zusatzfeatures. „Wer für die Neeva-Dienste bezahlt, erhält all dies, ein führendes VPN eines Drittanbieters und einen Passwort-Manager-Service sowie erweiterte Funktionen wie ein monatliches Q&A“, heißt es bei The Next Web.

Allein ein VPN schlägt gerne mit deutlich mehr als fünf Dollar im Monat zu Buche, weshalb es für einige Nutzer ein solides Angebot sein dürfte. Wenn auch nur fünf Prozent der Nutzer des kostenlosen Tarifs zum bezahlten wechseln, werde das laut der Entwickler als Erfolg gewertet.

Neeva Website Screenshot
Quelle: Screenshot

Sehr spannend finde ich auch die Anpassungsmöglichkeiten der Ergebnisse. Zum Beispiel könnt ihr Neeva beibringen, bestimmte Websites in den Ergebnissen mehr oder weniger anzuzeigen oder E-Commerce-Seiten auszuklammern. Auch könnt ihr wohl etwa Rezepte anzeigen, ohne die jeweilige Seite besuchen zu müssen – was die Betreiber nicht gerade freuen dürfte. Schließlich sind sie auf die Einnahmen durch die Werbeanzeigen auf ihren Seiten angewiesen.

Eine Suchmaschine zu bauen ist eine riesige Aufgabe

Wie weiter oben erwähnt ist Neeva momentan nur in den USA verfügbar, das Unternehmen will aber auf jeden Fall noch nach Westeuropa und Indien expandieren. Was für eine Mammutaufgabe das ganze Ding mit der Suchmaschine ist, wird klar, als Ramaswamy sein 60 Personen starkes Team „klein“ nennt.

Die größte Konkurrenz sehen die Macher übrigens nicht unbedingt bei Google, sondern eher bei Nischen-Diensten wie Brave oder DuckDuckGo, von denen ihr bestimmt auch schon mal gehört habt. Das schwierigste sei wohl, neue Leute dazu zu bekommen, Neeva überhaupt einmal auszuprobieren. Immerhin würde rund ein Drittel derer, die die Neeva-Erweiterung zum Blocken von Werbetrackern in ihrem Browser installieren, sie auch installiert lassen.

Was meint ihr: Hat überhaupt irgendeine Suchmaschine noch ernsthafte Chancen neben den etablierten Lösungen, die es schon gibt und würdet ihr Neeva testen, wenn es in Europa startet? 

[sd_posts template=“templates/teaser-loop.php“ posts_per_page=“5″ taxonomy=“post_tag“ tax_term=“google“ order=“desc“]

Folge jetzt unserem Newsletter-Kanal bei WhatsApp. Info: *provisionierte Affiliate-Links.

8 Kommentare zu „Ex-Google-Mitarbeiter haben das „bessere“ Google gebaut“

  1. Warum noch eine neue Suchmaschine ? Statt Google nutze ich seit einger Zeit ecosia. Da macht man beim Suchen noch etwas GUtes und spendet die Werbegelder für die Umwelt

  2. Finde ich gut, richtet sich aber wohl eher an Unternehmen. Was zählt, sind aber die Ergebnisse der Maschine.

    Denn Google hat das Internet übernommen, von daher wird *jede* Alternative es schwer haben, auf den originalen Index zu verzichten und darüber hinauszuwachsen. Die liebe Finanzierung, irgendwie müssen die Computerfarmen samt Programmierern bezahlt werden.

    Google wird von mir seit den 2002er Jahren benutzt. Es hat vor allem wegen der guten Ergebnisse bei der Suche nach Lösungen für Computerprobleme (bin FSI) voll überzeugt. Das hat sich bis heute zwar stärker geändert (Spammer haben dazugelernt), nur sind andere Suchen mit eigener Indizierung noch mieser.

    Damals wurde bei uns übrigens Fireball als Standard abgelöst, nachdem die nach der Übernahme durch Lycos mit ihren Unmengen Werbeeinblendungen und Popups die Nutzung vermiesten.
    Zur Erinnerung, die Internetleitungen und PC haben seinerzeit mit dem Herunterladen vom Werbemüll und Script-DOS noch deutlich mehr Mühe gehabt als 2022, Blockeraddons existierten für Browser nicht. Google bot dagegen eine einfache weisse Seite, bestmögliche Ergebnisse, schnell weil (noch) ohne Trackingscripte und Werbedownloads. Heute (Fireball existiert noch/wieder eigenständig) ist es glatt umgekehrt, nur die Ergebnisse passen schlecht. Von daher keine Alternative.

    Ich drücke Neeva die Daumen, aber schon vom deutschen Leistungsschutzrecht her gesehen, werden die sich nicht mit einem DE Ableger in unser rechtliches Minenfeld trauen. Machen andere Unternehmen mit Verstand ja auch.

Kommentar verfassen

Bleibt bitte nett zueinander!