Es ist kompliziert: Massive Probleme beim Ladesäulen-Ausbau an Raststätten

Auch wenn ich persönlich bislang gute Erfahrungen gemacht habe, so gibt es immer größere Probleme mit der Ladeinfrastruktur an Raststätten. Hintergrund ist eine Klage gegen einen Auftrag für Tank & Rast, welche den Europäischen Gerichtshof (EuGH) beschäftigt. Es liegen neue Hintergrundinfos vor.

Die klagenden Wettbewerber (Tesla, Fastned) können diesen Rechtsstreit wohl gewinnen. Aber abgesehen davon ist der Ausbau der Infrastruktur schon seit längerer Zeit ins Stocken geraten, denn die Vereinbarung mit Tank & Rast wurde von der Autobahn GmbH zunächst eingefroren.

710 Ladepunkte mit mehr als 150 kW Leistung gibt es derzeit ungefähr, die Planung sieht aber mehr als 2.500 Ladepunkte vor. Ein rasches Erreichen dieser Ziele scheint jedoch in weite Ferne gerückt zu sein, bis eine rechtliche Entscheidung gefällt wurde. Das könnte erst im Herbst 2024 oder Frühjahr 2025 passieren.

Tank & Rast ist ein Problem, das jetzt die Elektromobilität betrifft

„Der Fall ist komplex, weil der Auftrag als Ergänzung zu Verträgen abgeschlossen wurden, die bis zur Privatisierung der Raststätten im Jahr 1998 zurückreichen und noch dazu komplizierte europarechtliche Vergaberegeln betreffen“, schreibt die FAZ in ihrem Bericht.

Bei uns kommt die Gegenwart und Zukunft nicht voran, weil wir wieder in der Vergangenheit hängen. Eine bitterböse Pille für die Elektromobilität, die bei so einer Nachrichtenlage natürlich nicht gerade ins bessere Licht rückt, was aber aufgrund des schlechten Images notwendig wäre.

Eine Anfrage von Victor Perli „hat zutage gefördert, dass der Bund der Tank & Rast die Stellflächen für Ladesäulen quasi kostenfrei überlassen hat. Es ist keine Überraschung, dass sich Wettbewerber gegen die Bevorzugung von Tank & Rast wehren“.