In den USA werden zahlreiche App-Entwickler nur deshalb verklagt, weil sie den Google Play Store nutzen. Den vermeintlichen Anspruch erhebt ein Unternehmen, das ein paar recht wage Patente hält. Austin Meyer wendet sich an die Öffentlichkeit, denn er steht seit nun vier Jahren in Texas vor Gericht und wird wegen der Nutzung des Google Play Stores verklagt. Warum? Er bietet dort eine App an, doch das möchte ein dubioses Unternehmen nicht, welches nach eigener Ansicht die Patente am Google Play Store hält. Tun sie natürlich nicht, was aber egal ist.
Genauer gesagt beruft sich das Unternehmen auf Patente, die ganz grob ein paar Grundzüge eines App-Stores umschreiben, sie daher im Prinzip auch auf jeden App-Store und ähnliche Dienste passen würden. Man verklagt hier aber eben nicht Google oder Apple, da die Chancen auf einen Sieg wohl eher gering wären, sondern einfach ein paar weniger gut betuchte App-Entwickler. Die bezahlen meistens. Austin Meyer allerdings zahlt nicht einfach, er wehrt sich seit Jahren gegen die Klage.
Aber wie ist die Klage bei einem so schwammigen Patent überhaupt möglich? Easy, nämlich wenn Richter und klagender Anwalt Vater und Sohn sind. Kein Shice, der besagte Distrikt ist seit Jahrzehnten sogar der wohl arbeitsreichste in den ganzen USA, wenn es um die Patentklagen geht. Daddy allerdings hat im vergangenen Jahr den Richterstuhl nun endlich verlassen. Patenttrolle haben vor diesem Gericht allerdings Tradition, denn nicht nur Leonard Davis war der Patentklage immer offen gegenüber.
Austin berichtet, man bräuchte für einen derartigen Rechtsstreit um die drei Millionen Dollar. Es gibt ähnliche Geschichten, bei denen Leute sogar für das Benutzen von WLAN verklagt werden, weil es für die Nutzung von WLAN tatsächlich ebenso schwammige Patente gibt. Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Ich dachte immer, das wäre anders gemeint.
(via TechnoBuffalo, ArsTechnica)
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