Das Betriebssystem /e/OS feiert dieses Jahr schon seinen fünften Geburtstag. Ursprünglich als kleines Projekt gestartet, hat es sich mittlerweile zu einem Smartphone-Betriebssystem und einer Private Cloud entwickelt, die von einer stetig wachsenden Nutzerzahl geschätzt werden.
/e/OS gehört ohne Zweifel zu einer der führenden Möglichkeiten, ein die Vorzüge eines Androids-Smartphones zu genießen, ohne die Kontrolle über seine persönliche Daten abgeben zu müssen.
Vor Kurzem hat Projektleiter Gaël Duval seine Pläne für dieses Jahr und darüber hinaus geteilt. Dabei sieht er die Welt vor allem in zwei Punkten an einem Scheideweg: Einerseits würde der Klimawandel den Bedarf nach nachhaltigeren Technologien vergrößern. Andererseits würden KI und große Sprachmodelle im Speziellen es noch notwendiger machen, menschliche Werte bzw. einen ethischen Umgang damit zu schützen.
Die Entwickler von /e/OS legen nach eigenen Angaben großen Wert auf Datenschutz, Fakten und Nachhaltigkeit. Diese Prinzipien würden auch in den kommenden Jahren die Entwicklung des Betriebssystems und der Murena Cloud bestimmen.
Google macht solchen Projekten das Leben schwer
Ein besonderer Fokus liege auf der Kompatibilität mit gängigen mobilen Anwendungen. Dies stellt eine Herausforderung dar, da Tech-Giganten wie Google versuchen, die natürliche Kompatibilität von Apps mit Android AOSP zu untergraben (wie erst neulich wieder deutlich geworden wurde).
Für das laufende Jahr hat das /e/OS-Team angekündigt, die Kompatibilität verschiedener Geräte zu erweitern. Das Team hat bereits das überarbeitete Murena Pixel 5 vorgestellt, das als wertvoller Schritt in Richtung „Entgoogeln“ von Smartphones gilt. Ein Google-Smartphone ohne Google – das ist doch mal was.
Die Roadmap für 2023
Außerdem geplant (das sollen nur die Highlights sein, es kommt also noch einiges mehr):
- eDrive, der Synchronisationsdienst von /e/OS, wird schneller, effizienter und zuverlässiger gemacht.
- BlissLauncher wird komplett neu geschrieben, um eine bessere Erfahrung und volle Tablet-Unterstützung zu bieten.
- Das beliebte Advanced Privacy-Modul von /e/OS wird weiter verbessert und wahrscheinlich als eigenständige App veröffentlicht, um Nicht-/e/OS-Android-Nutzern dabei zu helfen, die Kontrolle über Anwendungstracker zu behalten und Werbung loszuwerden.
- Die lang ersehnte Spracherkennungsfunktion wird endlich integriert.
- Ein Backup-Service und eine neue Batteriesparfunktion werden eingeführt (könnten auf 2024 verschoben werden).
- Eine neue Funktion namens „Memories“ wird zur Standardbildverwaltung auf murena.io und ersetzt die aktuelle Bild- und Videogalerie.
- Murena.io wird auch von Leistungsverbesserungen profitieren, und wir arbeiten immer noch daran, eine End-to-End-Verschlüsselung hinzuzufügen, obwohl es ein langfristiges Projekt ist.
- Es werden möglicherweise Familienpläne und ein professioneller Arbeitsbereich zu Murena.io hinzugefügt (könnte auf 2024 verschoben werden).
Viel spannender ist für solche, die mit /e/OS noch gar nicht in Berührung gekommen sind, aber wahrscheinlich der Release von neuer Hardware. Noch für dieses Jahr sind zwei Smartphones geplant.
Zwei neue Smartphones noch dieses Jahr
Einmal wäre da das Murena Two, das mit „Custom Hardware“ das Privatsphärebedürfnis gänzlich befriedigen soll. Ich gehe dabei mal von Hardware-Kill-Switches aus, um etwa Mikrofon, Kamera, WLAN usw. nicht nur per Software deaktivieren zu können (kennt man z.B. vom PinePhone).
Ein weiteres, noch ungenanntes Smartphone „wird ein Flaggschiff-Produkt sein, das wahrscheinlich von allen genutzt wird, denen Nachhaltigkeit wichtig ist“. Das klingt nach einer echten Kampfansage an Fairphone, die mit dem Fairphone 4 in Sachen nachhaltigen Smartphones mit brauchbarer Hardware ziemlich konkurrenzlos sind (das verkaufen die übrigens auch ohne Google).
Übrigens: Ein Tablet ist ebenfalls nicht völlig ausgeschlossen, dahingehend habe man aber noch keine Entscheidung bezüglich zur Hardware getroffen.
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solange man nur begrenzt Apps ohne Google-Anbindung oder Google Store nutzen kann wird die Revolution ausbleiben. Es gibt zig Versuche Google zu unterbrechen, sie meisten enden damit, dass man ein pixel, also Google phone braucht und über Umwege dich den Google app store nutzt. Dazu dann noch irgendein Browser der auf chromium (basierend auf Googles Chrome) läuft und Zack, hat man Google selbst ohne „Tricks“ wieder unterstützt.
Es müsste sich halt einfach Mal jemand trauen ohne Android oder Google Hardware zu entwickeln. Das sag ich natürlich als Laie, aber wenn man Freiheit von Google will, sollte man ganz vorne anfangen und es bis ganz zum Schluss durchziehen. Spätestens bei Banking Apps u.ä. wird das alles halt sehr schwierig.
Dennoch fehlt mindest ein Dritter Anbieter neben Apple und Google.
verstehe halt nich dass Google da nicht nen Riegel von den Kartellämtern vorgeschoben bekommt. die können mit uns machen was sie wollen nutzen uns als moderne Sklaven und keinen juckts oder wie?