E-Scooter sind meiner Meinung nach fest im Stadtbild vieler deutscher Innenstädte endlich angekommen. Die im privaten Besitz dürften sich noch in deutlicher Unterzahl befinden, dafür gibt es ja die zahlreichen Sharing-Anbieter wie Tier, Lime, Dott, Spin und Co. Erstmals zugelassen wurden E-Scooter am 25. Juni 2019.
Das Statistische Bundesamt hat nun Daten für das vergangene Jahr veröffentlicht, die die Unfälle abbilden, die in Beteiligung eines E-Scooters geschehen sind. Insgesamt beläuft sich die Zahl auf 2.155 Unfälle mit „Elektrokleinstfahrzeugen“, wie sie in der Fachsprache heißen. Im Zusammenhang damit werden bundesweit im vergangenen Jahr fünf Getötete, 386 Schwerverletzte und 1.907 Leichtverletzte gezählt.
NRW: Die meisten Einwohner, die meisten E-Scooter-Unfälle
Zahlenmäßig an der Spitze der meisten Unfälle steht natürlich das bevölkerungsreichste Bundesland NRW mit 566, gefolgt von Bayern mit 334. Die wenigsten Unfälle können Mecklenburg-Vorpommern mit 16 und Thüringen mit 11 vorweisen.
Wer glaubt, dass die E-Scooter-Fahrer quasi nur Kollateralschäden im Unfall waren, liegt leider falsch. Laut Bundesamt wurden nämlich rund drei Viertel der Unfälle von den Scooter-Fahrern verursacht. Bei 644 Unfällen war es sogar so, dass die Personen am Steuer die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren haben, ohne dass andere Verkehrsteilnehmer dazu beigetragen hätten. Bei 918 Unfällen mit Personenschaden waren es Alleinunfälle – also Unfälle ohne Unfallgegner.
Rund 18 Prozent der E-Scooter-Unfälle wegen Alkohol
Nichtsdestotrotz gebe es nicht den einen Grund für einen Unfall, bei dem E-Scooter-Fahrer beteiligt waren. Allerdings sei der häufigste Vorwurf mit gut 18 Prozent das Fahren unter Alkoholeinfluss. Das Statistische Bundesamt zieht auch direkt den Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln: So sei Alkohol bei Fahrrädern nur für 7,1 Prozent der Unfälle verantwortlich, bei „zulassungsfreien Krafträdern“ 7,8 Prozent.
E-Scooter sind natürlich vor allem in jüngeren Altersklassen beliebt: 76 Prozent der Verunfallten waren jünger als 45 Jahre, rund 34 Prozent jünger als 25 Jahre. Nur gut 7 Prozent waren älter als 65 Jahre.
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