Seit einiger Zeit sind wir im Alltag nur noch elektrisch unterwegs und deshalb wollen wir mal die Vorteile und Nachteile aufzeigen, die wir in gut 5.000 km festgestellt haben. Dabei sind wir keine Routen gefahren, die wir nicht auch sonst fahren würden. Es ist tatsächlich der ganz normale Alltag und die dabei gesammelten Erfahrungen.
Wenn man Golf und ID.3 vergleicht, dann bringt der Stromer von Volkswagen rund 600 kg mehr auf die Waage. Betrachtet man diesen Punkt, dann scheinen die knapp über 200 PS des ID.3 nicht gerade übermotorisiert. Sie sind es auch nicht, aber die elektrische Leistung ist einfach eine ganz andere Welt.
Ein ganz entscheidender Punkt ist für mich der Komfort im Alltag, den mir ein E-Auto bietet. Das Fahrzeug ist nahezu lautlos. Kein aufheulender Motor, kein klappern, kein Abgasstrang. Nur ein leichtes Surren begleitet die elektrische Fahrt. Während um uns herum alles hektisch wirkt, holt mich die Stille in E-Autos immer sehr gut runter.
In höheren Geschwindigkeiten ist das umso mehr bemerkbar. Man kann sich in normaler Lautstärke unterhalten und muss das Radio nicht übermäßig laut aufdrehen. In der mittleren Preisklasse gibt es das bei Verbrennern in dieser Form meines Erachtens nicht. Das gilt auch für die Leistungsentfaltung.
Egal, ob an der Ampel, auf der Landstraße oder auf der Autobahn, die sofort und völlig ohne Verzögerung anliegende Leistung der Elektromotoren ist selbst bei nur 204 PS beeindruckend Stark im Durchzug. Selbst die einfache Mittelklasse lässt dadurch nahezu alle anderen Verkehrsteilnehmer alt aussehen.
Und dabei geht es mir nicht darum, der Schnellste zu sein. Sondern um Überholmanöver und andere Situationen, in denen eine schnelle Verfügbarkeit der Leistung wichtig sein kann. Das erhöht in meinen Augen auch die Sicherheit im alltäglichen Verkehr. Und obendrein macht es sehr viel Spaß.
Ich hätte nicht gedacht, dass mich auch der ID.3 diesbezüglich beeindruckt, nachdem ich mehrere E-Autos mit über 400 PS gefahren bin. Aber der derzeit noch kleinste Stromer der ID.-Reihe von Volkswagen macht seine Sache sehr gut. Jeden Tag wieder, man muss es einmal gefahren sein.
Ein weiterer Vorteil ist die Nutzung im Alltag mit Kurzstrecken. Diese sind für E-Autos bei Weitem nicht so schädlich wie für Verbrenner. Außerdem kann ich mein E-Auto im Sommer bereits vor meiner Fahrt per App klimatisieren und im Winter aufwärmen. Das sind meine kleinen Highlights gewesen, die ich jeden Tag aufs Neue gut finde.
Was das Laden unterwegs angeht, muss man sich ein wenig umstellen. Das per se ist für mich kein Nachteil, sondern einfach eine Gewöhnungssache. Man kann dafür oftmals dort neue Energie nachladen, wo man einkaufen geht. Es entfallen für uns persönlich die Sonderfahrten zur Tankstelle.
Die echten Nachteile liegen leider noch immer auf der Hand. Es sind nur sehr wenige, aber sie können im Alltag nervig sein. Was mir immer wieder aufstößt, ist die Ladeleistung, die im Alltag tatsächlich umgesetzt wird. Nach mehreren Monaten ist mir noch nicht einmal passiert, dass der ID.3 mehr als die Hälfte seiner maximalen Ladeleistung erreicht hat.
Bislang hatte für uns ausgereicht, dass Strom mit 60 kW in den Volkswagen ging. Aber manchmal hätte ich mir auch die maximale Leistung von über 100 kW gewünscht, um schneller mehr Reichweite ins Auto zu bekommen. Das ist echt keine gute Sache, wenn man es im Alltag häufiger mal eilig hat.
Mit anderen Testwagen erging es mir nahezu immer ähnlich. Ich hatte lediglich einmal den Fall, dass ich ein Fahrzeug an den Schnelllader angeschlossen habe und nach wenigen Sekunden die maximale Ladeleistung erreicht war. Das kann abschreckend sein, da verstehe ich die Kritiker. Ich hasse es regelrecht.
Ein weiterer Punkt ist die Reichweite. Diese ist vergleichsweise niedrig. Vergleiche ich den ID.3 (58 kWh) mit meinem vorherigen Skoda Scala (1.5 TFSI), schaffen wir mit voller Ladung lediglich die halbe Reichweite. 350 km gehen für uns klar, wohlgemerkt im Sommer, dürfte aber zu wenig für viele andere sein.
Man bekommt bei diesem Thema einfach deutlich weniger als bei vergleichbaren Verbrennern geboten. Ist das Aufladen noch so unkompliziert, man muss es schlicht öfter tun, als man vorher tanken musste. Außerdem reduziert sich die Reichweite bei kalten Temperaturen oder hohen Geschwindigkeiten wesentlich drastischer.
Der letzte Punkt: die Ladestationen. Hier sind unsere Erfahrungen bislang fast ausnahmslos positiv. An Autobahnen mussten wir bislang nicht warten und ich hatte tatsächlich noch keine kaputte Ladesäule. Etwas nervig kann es an städtischen Ladesäulen sein, bei denen man das eigene Kabel auskramen muss. Bei jedem Wetter.
Für mich überwiegen die Vorteile ganz eindeutig. Ich würde ungern zurück zum Verbrenner wechseln müssen. Da wir außerdem die Ladevorgänge derzeit gut im Alltag integrieren können, ohne uns dafür stark verbiegen zu müssen, hat für mich die Elektromobilität zunächst den besseren Stand.
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Hallo, wir fahren nun seit 1,5 Jahren einen ID3 und haben bisher 22.000 km zurückgelegt. Geladen wird er zu 99 % an der eigenen Ladestation und davon zu 80% mit eigenem Solarstrom. Wir sind total begeistert!
Frage an den Autor.
Ich fahre seit 10000km einen Skoda Enyaq, also die gleiche MEB Plattform wie der ID3.
bisher habe ich bei jedem Ladevorgang die maximale Ladeleistung erreicht.
Nun zu meiner Frage:
Bei welchem Ladestand haben sie die Fahrzeuge, im besonderen den ID3, angeschlossen?
Auf jeden Fall immer unter 50, oft genug auch unter 30.
seit dem Update auf die Software ME3 habe ich eine maximale Ladeleistung von 150kw.
Bei 50% hatte ich noch 100kw also 75% der maximalen Ladeleistung.
vor dem Update waren die wäre ein wenig schlechter aber die Maximale Ladeleistung von 135kw habe ich so zwischen 5 und 20% erreicht und bis 50% waren es eigentlich immernoch 90kw.
Bei einer Fahrt bei der ich auch erst bei 25% angeschlossen habe, hat er sofort auf 123kw aufgebaut und war bei 79% noch bei 63kw.
Also immernoch über der hälfte der Ladeleistung.
Was machen sie denn bevor sie laden? Lange Autobahn fahrt oder nur Kurzstrecke und von welchem Unternehmen sind die Ladesäulen?
Mein Mann und ich überlegen, ein Elektroauto zu kaufen. Es ist gut, Erfahrungen zu lesen. Ich bin überrascht, dass ein Elektroauto so leise ist, was ich wirklich gerne hätte. Wir möchten daher selbst eine Ladestation anschaffen. Vielleicht könnten wir dafür die KFW-Förderung von Wallboxen nutzen. Wir werden uns das genauer ansehen.
Vielen Dank, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, diesen Artikel zum E-Auto im Alltag mit uns zu teilen. Ich denke, ich kann mit bestimmten Vor- und Nachteilen einverstanden sein. Ich werde sie noch einmal überdenken.