E-Auto-Geheimnis gelüftet: BYD schockt VW und andere mit seiner Bauweise

BYD Seal 800V 2024

BYD hat sich vor allem in China als Vorreiter der Elektromobilität etabliert und baut nun auch international seinen Einfluss aus. Bei einem Seminar in Japan zog der Autohersteller viel Aufmerksamkeit auf sich, als Experten das Modell Atto 3 genauer unter die Lupe nahmen. Die zentrale Frage lautete: Wie schafft es BYD, ein Elektroauto so günstig herzustellen?

Der Schlüssel liegt in einer innovativen Bauweise. Motor, Wechselrichter, Untersetzungsgetriebe, On-Board-Ladegerät und DC-Wandler sind im sogenannten E-Axle integriert. Das spart nicht nur Platz, sondern reduziert auch die Anzahl der Bauteile drastisch. Diese Vereinfachung bringt sowohl Kostenvorteile als auch Effizienzgewinne mit sich. Experten waren überrascht, wie minimalistisch die Konstruktion des Atto 3 – und auch die von Tesla-Modellen – tatsächlich ist.

Jetzt unseren WhatsApp Newsletter-Kanal abonnieren!

BYD setzt dabei auf eine Strategie, die nicht nur auf Innovation, sondern auch auf Skaleneffekte abzielt. Viele Bauteile werden über Modellreihen hinweg geteilt, was die Produktion in sehr größeren Stückzahlen ermöglicht und die Kosten weiter senkt. Zusätzlich profitiert BYD davon, zahlreiche Komponenten selbst zu fertigen, was Abhängigkeiten von Zulieferern reduziert.

Im Vergleich dazu stehen traditionelle Autobauer wie VW oder Mercedes vor Herausforderungen, die BYD und Tesla längst gemeistert haben. Während BYD und Tesla die Transformation zur Elektromobilität von Grund auf neu gedacht haben, arbeiten etablierte Hersteller noch daran, ihre Strukturen anzupassen. Einheitliche Plattformen wie die angekündigte SSP von Volkswagen sind zwar ein Schritt in die richtige Richtung, werden aber erst in einigen Jahren realisiert. Zu spät?

Produktionskosten BYD Seal VW ID.3

Ein weitere Kostenaufstellung (via NYT, UBS) offenbart, wie weit BYD gerade von VW weg ist. Allein die Batterie in einem BYD Seal ist ca. 29 Prozent günstiger als der Akku im VW ID.3. Bei dem wichtigsten und teuersten Bauteil wird BYD 2025 sogar noch einen Schritt schaffen können und die Kosten um weitere 15 Prozent reduzieren.

30 Kommentare zu „E-Auto-Geheimnis gelüftet: BYD schockt VW und andere mit seiner Bauweise“

  1. Auf dem Europäischen Markt werden sie aber nicht günstiger verkauft, als vergleichbare Europäische Autos. Der Hauptgrund für die günstigere Produktion, sind die tiefen Löhne in China und keine speziellen Bauweisen.

    1. In der Grafik sieht man deutlich, dass die Lohnkosten pro Auto bei BYD und VW der jeweils kleinste Posten sind und BYD absolut gesehen bei Batterie, Karrosserie und Vertrieb im Vergleich zu VW wesentlich mehr spart als bei den Lohnkosten.

    2. Die Kostenvorteile von BYD liegen bei der höheren Automation und dadurch geringerem Personalaufwand. Hypercasting ist bei deutschen Herstellern noch immer nicht eingeführt. Cell-to-Body ist dort ebenso Neuland, wie saubere Software Entwicklung. Es hakt an allen Ecken und Enden. Innovation ist gefragt, statt ewiges Herumdiskutieren. Schmeißt endlich die Erbsenzähler aus den Vorständen und setzt Vollblut Techniker dort rein – dann wirds evtl besser.

    3. Erstens, das Leben in China auch billiger.
      Zweitens, warum muss hierzulande ein unqualifizierter VW Mitarbeiter mehr verdienen als ein Meister im Handwerk?
      Drittens, solche Manager, wie bei den deutschen Autokonzernen hätte man in China………..in die Wüste Gobi geschickt.

  2. Ich wüsste nicht, warum hier irgendjemand geschockt sein sollte und was das Geheimnis sein soll, das es zu lüften galt. Der Ansatz nennt sich x-in-one und das machen in verschiedenen Konstellationen alle Hersteller. Der Zielkonflikt ist allerdings uralt und bleibt bestehen: Produktion vs. Reparaturfreundlichkeit. Ich halte nichts von solch reißerischen Überschriften, um etwas weitgehend Bekanntes künstlich aufzublasen.

    1. Warten wir doch mal die Folge Kosten für diese ach so billigen Fahrzeuge. solch kompakte Bauweise erhöht nur die Reparaturkosten und somit die Unterhaltskosten wie Versicherung. Außerdem gibt es bisher kein Werkstattnetz was auf Rückschlüsse auf die kundenfreundliche Nutzung deutet. Selbst französische oder japanische Autobauer mit gutem Händlernetz zurückgreifen können sind bei der Ersatzteilversorgung nicht spitze. so lange man kein Problem mit einem Fahrzeug hat ist hat erst wenn man. Hilfe braucht zeigt sich wirklich wie gut eine Marke ist.

      1. die VW-Abgas-Betrüger können ruhig Mal eine Delle erhalten. Hunderte Millionen gibt man lieber den Rechtsanwälten und den Gerichten, anstatt die Betroffenen und Leidtragenden zu entschädigen. Die technischen Taugenichtse des ADAC werden nicht bestraft!
        Hauptsache der Vorstand und die Aktionäre bekommen nicht nur die Taschen voll. Sollen sie doch das Jahres-Salär zurück zahlen, dann ist das Unternehmen mehr als gesund!
        Die deutschen Wirtschafts-Verantwortlichen in den Regierungen checken es nicht.
        Leider gibt es keine Aussicht auf Besserung.

      2. Wir haben seit ein paar Monaten einen neuen BMW, als voll-Elektro. Haben nun die vierte (!) Rückrufaktion. Diese musste um 2 Monate verschoben werden, da die entsprechenden Teile einen Tag vor Termin doch nicht eingetroffen waren. Auch nicht gerade Service Weltmeister. Dazu noch lange Diskussionen über einen Leihwagen während der Reparatur:“ so lange dauert das nicht, da können wir ihnen keinen Wagen geben“ -„dann kann ich also kurz warten?“ -„Nein, das dauert 4 Stunden, so lange können die hier nicht warten“— als ich mal 2 Stunden bei meinem Tesla Wärtern musste, habe ich einen „Kundenbüro“ bekommen, mit WLAN und Klimaanlage. Dazu Wasser und Kaffee. Traurig, BMW …

      3. Da scheint sich jemand wirklich Gedanken zu machen. Nicht nur die überzogen Gehälter sind unangebracht. Auch sollte man bedenken, jedes Prozent mehr Lohn spült Geld in die Gewerkschaftskasse. Im Gegensatz zu den Gehältern im Verkauf, Handwerk,
        Dienstleistung usw. sind die Gehälter, Sonderzahlungen, Prämien usw. zu hoch. Welche Fachverkäuferinn/ Verkäufer oder gelernter Handwerker, Automechaniker, hat 45300 Euro Jahresgehalt um 1nen Rentenpunkt ( 39,32 €) zu erhalten. 40 Jahre Arbeit bei vielleich jählich 0,8 Rentenpunkte sind 32 Rentenpunkte!!! Das ganze System ist den Gewerkschaften aus dem Ruder gelaufen. Sind sie für die ausufernde Altersarmut der Rentnerinnen und Rentner mitverantwortlich? Es scheint so. Die Unterschiede bei Löhnen und Gehältern verschlimmern das weiterhin. Die Kluft wird immer größer. Eigenvorsorge, die wieder versteuert werden muss? Wer soll sich diese Leisten können.
        Es gibt so vieles was im Argen liegt. Politiker und Gewerkschafter = Kümmert euch entlich darum. Wundert nicht, wenn die Worte von Elon Musk gehört und wiederholt werden.

  3. Hier wollen es einige halt nicht wahr haben, von den Löhnen bei VW träumt halt jeder einfache Schrauber….. dann wollen die Aktionäre naturlich auch noch ihre Dividenden haben, daher sind die Preise auch versaut.

    1. zu x in one. Die Reparatur einer x in one Einheit muss zentral an einer Stelle geschehen. Die Werkstatt darf diese ausbauen (Tauschkomponente einbauen) versenden empfangen und einbauen. Einheiten müssen schnell ausgebaut werden können. Das Problem ist dass heute viel Zeit in den Werkstätten verschwendet wird weil der Fehlerfall sehr selten ist und keiner weis wie es geht. Eine Achse auszubauen kriegt jeder Mechaniker hin. Den Rest nur die echten Spezialisten.
      So organisiert kann der Hersteller Reparaturpauschalen anbieten. Aber die Hersteller an sich sollten einfach 400000 km Garantie geben mit einer Jahresreparaturversicherungspauschale von 500€ und jeder ist glücklich.
      Richtig konstruierte eAntriebe halten die 400000km locker aus.
      Die Hersteller die das nicht schaffen dürfen dann auch gerne vom Markt verschwinden.
      Und die Hersteller verdienen im After Sales Markt auch noch etwas.

  4. @Marco: eher liegt es an den 35% Sanktionen dass BYD hier ähnlich teuer ist wie deutsche Hersteller. Aber trotzdem ein Äpfel und Bienen Vergleich da VW sowohl technisch als auch von der Fahrleistung BYD(530 PS) bei weitem unterlegen ist.

  5. Naja, wenn man jahrelang hauptsächlich damit beschäftigt ist sich um die Führung zu Streiten und Abgaswerte zu manipulieren, kann man natürlich nicht erwarten, dass Fahrzuegkomponenten optimiert werden.

    1. Sie bauen auch teilweise kopierte sub Systeme in serienautos die gerade mal aus dem soft tooling teilweise sind. Die Firmen die es kopiert haben wissen nicht mal was sie da machen.
      Viel spaß wer sich so ne tickende bombe unter den Popo schnallen will.

    2. ich bin gerade in China. Die Vielfalt an E-autos ist enorm. Nicht nur BYD baut optisch schöne Autos, auch xpeng. ich bin mit einem Taxi Marke Roewe mit 465 Tkm gefahren. Typisch SUVs, Platz wie im Q7 Verbrauch unter 17 KW/100 km, Reichweite ü. 600 km, Luxus Bus wie Mercedes V-Klasse, 6x elekt. Sessel ab 400 T RBM 52 T€
      Laden ist billig, ab 2 €Cent/ KWh, wenn teuer 15 Cent
      Allerdings wird Ladestation oft als Ersatz-Parkplatz genutzt u. Ladekabel dann zu kurz

      1. Innovation und gute Ingenieure werden in Deutschland nicht gebraucht. Man verlässt sich einfach auf den Nobelmarken Luftballon. Bei schlechten Umsatzzahlen nimmt man einfach den Steuerzahler damit Boni und Aktienauszahlungen gesichert sind! Wir können über die Chinesen schimpfen wie wir wollen, technisch haben sie unsere Nobelmarken überrannt!

  6. Wie geil das ist, dass immer solche Diskussionen losbrechen, sobald eine neue, vor allem chinesische Marke etwas besser macht als die etablierten. Dann heisst es, die Menschen dort werden ausgebeutet, die Komponenten sind minderwertig, die kopieren bei anderen usw.
    Letztlich „kopieren“ sich alle irgendwie. 1994 hat Toyota mit dem RAV4 den Geländewagen für die Stadt erfunden und das SUV war geboren. Seitdem kopieren das alle Hersteller. Gerade VW ist bei sowas immer einer der letzten, weil die erst jahrelang abwarten, was andere Hersteller machen um dann das gute zu übernehmen und die Fehler, die andere gemacht haben, zu vermeiden. Zwischen RAV4 (1994) und Tiguan (2007) lagen 13 Jahre!
    Das mag vor 20 Jahren funktioniert haben, aber die Welt dreht sich mittlerweile erheblich schneller und allen voran die Chinesen haben mittlerweile einen Technologievorsprung. Bis VW soweit ist, etwas sinnvolles auf den Markt zu bringen, sind die Asiaten schon 2 Generationen weiter. Da hat VW, genau so wie andere etablierte, einfach geschlafen und sich auf der Marktführerposition ausgeruht.
    Wer ist nicht glaubt, erinnert sich vielleicht an Xiaomi-Handys, die ja auch nur „billige Kopien vom IPhone“ waren. Und heute? Sind die einst großen wie Nokia, HTC, Siemens, Alcatel usw. vom Markt verschwunden, weil sie über die Asiaten gelächelt und den Trend verpasst haben.
    Und mal ganz im Ernst: Warum soll ich für eine ID3 im Gegensatz zu z. B. einem MG4 bei gleicher Ausstattung fast 13.000 Euro mehr zahlen? Wo ist der Mehrwert? Bei einer durchschnittlichen Haltedauer eines Fahrzeugs von 4,8 Jahren (Stand 2023, Tendenz fallend) müsste ich im Schnitt ca. 2.500 Euro weniger Werkstattkosten pro Jahr haben, damit sich das Argument „Reoaraturfreundlichkeit“ rechnet. Und auch der vermutlich höhere Wertverlust frisst den Preisvorteil nicht auf.
    VW hat, genau so wie BMW, Mercedes und wie sie alle heißen, einfach geschlafen und zu lange nicht an die e-Mobilität geglaubt.
    „Wir sind Marktführer, was soll schon passieren?!“

  7. 1 die gehälter der kleinen müssen rauf. die Boni runter
    2. die Autos egal VW BYD Tesla sind alle gleich technologisch beschissen und werden noch beschissener wer’s kauft selber schuld.
    3.da selbe China Technik verbaut ist können die Chinesen nur gewinnen und das hat jetzt ja mal gar nichts mit dem Geld zu tun also wenn ich das Geld habe dann scheiße ich darauf ob jetzt ein Mittelklasse wagen 10k mehr kostet oder nicht. sind eh allesamt zu teuer und ab 30.000euro macht das keinen Unterschied mehr. wie viel man für ein Auto ausgibt man ist eh schon über den Satz. und da eh dieselbe Technik verbaut wird wie von den Chinesen ist ein Chinese immer günstiger egal was man macht außer Zoll nach oben und den mal Technologie gerecht drauflegen.

Kommentar verfassen

Bleibt bitte nett zueinander!