Die ehemalige Bundesregierung hat kurz vor Ende der Legislaturperiode einen Gesetzentwurf für die Einführung eines digitalen Führerscheins in Deutschland beschlossen. Zukünftig soll es möglich sein, den Führerschein in einer speziellen App auf dem Smartphone zu speichern. Damit würde die Pflicht entfallen, den physischen Karten- oder Papierführerschein ständig mitzuführen.
Laut dem Gesetzentwurf soll die Ausstellung des digitalen Führerscheins über eine App beim Kraftfahrt-Bundesamt beantragt werden können. Alle Daten des herkömmlichen deutschen Führerscheins, mit Ausnahme der Unterschrift, wären dann auf dem Handy hinterlegt. Dies würde Verwaltungsvorgänge wie Ersatz, Verlängerung und Umtausch des Führerscheins erheblich vereinfachen. Auch bei Verkehrskontrollen müssten Autofahrer lediglich ihr Smartphone vorzeigen.
Jetzt unseren WhatsApp Newsletter-Kanal abonnieren!Allerdings sieht der aktuelle Entwurf vor, dass der digitale Führerschein zunächst nur im Inland genutzt werden kann. Im Ausland bliebe vorerst alles beim Alten. Zudem müssen vor der Einführung noch technische Details und Sicherheitsaspekte geklärt werden. Ein erster Anlauf für eine Führerschein-App war 2021 nach kurzer Zeit wegen Problemen wieder gestoppt worden.
Der ADAC betont, dass die herkömmlichen Führerscheine trotz der Digitalisierung in jedem Fall erhalten bleiben müssen. Auch müsse sichergestellt sein, dass Fahrverbote oder der Entzug der Fahrerlaubnis in der App stets auf dem aktuellen Stand sind.
Bis der digitale Führerschein tatsächlich startet, kann es aber noch etwas dauern. Die nächste Bundesregierung muss das Thema erst wieder neu aufgreifen. Eine Testphase soll jedoch zeitnah beginnen.
via BR