Was war das wieder für eine Aufregung, als dem Superzoom von Samsung bei Mondfotos mal wieder Trickserei vorgeworfen wurde. Das Thema ist nämlich alles andere als neu, schon 2021 trafen das damalige Flaggschiff Galaxy S21 Ultra ganz ähnliche Anschuldigungen.
Konkret geht es darum, dass das Smartphone eine Textur über den Mond legt, sobald es das Motiv als solches erkennt. Ehrlicherweise liegen derartige KI-„Optimierungen“ bei der Smartphonefotografie schon lange an der Tagesordnung und ohne sie wären Handyfotos kaum zu gebrauchen. Peinlich wird es nur für Samsung, wenn das Unternehmen die Mondfotofähigkeiten in der Werbung derartig in den Mittelpunkt rückt.
Das machen sie etwa in einem Werbespot oder auch auf Twitter. Twitter hat seit einiger Zeit eine Funktion, bei der ausgewählte Mitglieder der Community Tweets mit zusätzlichen Kommentaren versehen können, um die Verbreitung von Desinformation einzuschränken.
Das gilt offenbar nicht nur für Tweets von politischen Aktivisten, sondern auch für Werbeanzeigen. Unter einer, in der Samsung die Möglichkeit mit den neuen Galaxy-Smartphones „den Nachthimmel einzufangen“ bewirbt, findet sich daher jetzt der Hinweis auf Samsungs Mond-„Fake“ inklusive Link zum entsprechenden Artikel bei The Verge.
Tatsächlich stimme ich mit dem Kommentar unter der Werbeanzeige nicht ganz überein, denn von einem Fake zu sprechen ist abhängig von der Perspektive. Nimmt man es ganz genau, sorgen Softwareanpassungen bei jedem einzelnen Foto dafür, dass sich die Bilder von der Realität unterscheiden.
Eher zu kritisieren ist eben Samsungs Umgang mit dieser Funktion in der Werbung, da der Eindruck entsteht, dass sie tatsächlich große Fortschritte in der Hardware gemacht hätten (nichtsdestotrotz bleibt Samsung der einzige Hersteller mit einem Smartphonekamera mit 10-facher optischer Vergrößerung).
Wie bewertet ihr die ganze Geschichte?
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1. „Konkret geht es darum, dass das Smartphone eine Textur über den Mond legt, sobald es das Motiv als solches erkennt.“
2. „Ehrlicherweise liegen derartige KI-„Optimierungen“ bei der Smartphonefotografie schon lange an der Tagesordnung und ohne sie wären Handyfotos kaum zu gebrauchen.“
Dass die Mondfotos nicht echt sind, den Eindruck habe ich auch.
Aber die zweite Aussage – wo kann man das nachprüfen?
Da wird keine Textur über das Bild gelegt da gibt es Algorithmen die das Bild schärfen die Farbe anpassen usw.
Dass Software hilft Bilder besser erkenntlich zu machen ist bei den kleinen Sensoren klar und auch gewünscht. Und dass die KI zum Teil schneller und besser ist, als jeder Mensch – das sehe ich jedesmal an meinem S23 Ultra, wenn Texte im Bild zu sehen sind. Die Texterkennung ist schneller und besser, als ich das je lesen und abtippen könnte. Auch bei OCR wird die Mustererkennung genutzt und zum Teil aus Datenbanken die Schrift ermittelt. Wie kann also dieses Verfahren einmal gut sein, dann wieder verteufelt werden?
Das einzige, was man Samsung vorwerfen kann, ist dass wenn Sie schon Mondbilder verwenden um das Bild zu optimieren, dann hätten Sie auch gleich bessere nehmen können (am besten gleich welche mit Beschriftung der Krater und Meere).. ;-)