Oppo Find X3 Pro: Ein paar Tage vor diesem Artikel hat der aufstrebende Smartphone-Hersteller sein neues Flaggschiff vorgestellt, welches neben reichlich Top-Hardware eine äußerst besondere Kamera mit an Bord hat. Das sagen natürlich alle Hersteller über ihre Geräte, doch beim Find X3 Pro trifft das mal wieder wirklich zu. Der wichtige und neue Hauptsensor der Kamera ist nämlich zweimal verbaut.
Wer auf das Datenblatt blickt, stellt dabei fest, dass es den neuen IMX 766-Sensor von Sony im Find X3 Pro doppelt gibt. Das ist kein Schreibfehler, sondern von Oppo tatsächlich so gewollt. Die Unterschiede liegen allerdings im Detail, denn der zweite der beiden 50 MP Sensoren ist für die Ultraweitwinkelkamera integriert. Die dazugehörige Linse hat kein OIS, eine kleinere Blende und einen größeren Blickwinkel.
Auf dem Datenblatt sieht das so aus:
- 50 MP Weitwinkel: Sony IMX 766; f/1.8; FOV 84°; Optische Bildstabilisierung (OIS); All Pixel Omni-directional PDAF
- 50 MP Ultraweitwinkelkamera: Sony IMX 766; f/2.2; FOV 110.3°; All Pixel Omni-directional PDAF
Der gar nicht so große Ultraweitwinkel soll Verzerrungen und andere Kompromisse vermeiden und die grundlegende Bildqualität soll aufgrund des identischen Bildsensors zu normalen Fotos ebenfalls keine Nachteile haben. Diese Punkte sind auf jeden Fall bekannte Schwächen der meisten Kamerasysteme bislang gewesen. Abgesehen vom größeren Blickwinkel sehen die Fotos im Ultraweitwinkel meist sehr viel anders als die der Hauptkamera aus.
„In der Praxis funktionieren diese beiden Kameras definitiv wie angekündigt.“
Aber wie gut ist das besondere Kamerasystem tatsächlich? Kann es halten, was Oppo verspricht oder ist das wieder mehr Marketing als echter Fortschritt? Ich habe mir ein paar Testberichte angeschaut, um für euch die Meinungen einzuholen. Die lesbaren und hörbaren Meinungen sind hierzu deckungsgleich. Die Fotos aus der Ultraweitwinkelkamera sind nahezu identisch mit denen aus der Hauptkamera.
Außerdem betonen einige Kollegen die fast nicht vorhandenen Verzerrungen in den äußeren Bildbereichen, die der Ultraweitwinkel sonst üblicherweise mitbringt. Sogar im Lowlight können beide Kameras fast identische Fotos liefern. Ab einem gewissen Punkt machen sich die unterschiedlichen Blenden allerdings doch bemerkbar und auch das fehlende OIS. Grundsätzlich haben alle Kollegen gelobt, was Oppo hier umgesetzt hat.
Und sonst? Oppo kann ein insgesamt wirklich gutes Kamerasystem liefern, das nicht wirklich weit hinter bisherigen Testsiegern liegt. Größtes Manko war für viele Tester der Rauswurf des Periskop-Zooms, weil die stattdessen verbaute Mikroskoplinse eher wie eine Spielerei wirkt. Zoom gibt es jetzt 5-fach im Hybrid. Das mag meistens ausreichen, ist zum Vorgängermodell aber ein großer Rückschritt.
Oppo Find X3 Pro Testbericht bei:
Bei dem Preis würde ich mir aber auch wünschen, dass es nicht viel schlechter ist als die Testsieger. Die Frage ist aber auch, wie gut Software unterstützt wird. Es gibt bei (Huawei) auch immer wieder Situationen in denen man Apps nicht nutzen kann (vor allem von Adobe). Das wäre für mich ein Grund kein Android-Smartphone mehr zu holen, erst recht wenn sie sich dann nicht mal preislich sehr von den Appel-Geräten unterscheiden.