Der Stand der Dinge bei Android im Auto

BYD-Hero

Erst haben sich viele Hersteller gewehrt, doch inzwischen ist Android immer präsenter in Fahrzeugen. Es ist wie damals bei Mobilgeräten, als noch jeder Hersteller sein eigenes Ding durchzog, aber schlussendlich die meisten Marken auf Android gewechselt sind. Diese Entwicklung sehen wir zunehmend bei Autos.

Inzwischen sind Android Auto und Apple CarPlay selbstverständlich. Aber was das Betriebssystem im Fahrzeug angeht, wollen einige Hersteller noch selbst Lösungen finden. Konzerne wie Volkswagen sind damit vorerst gescheitert, hier wird zukünftig auf Android Automotive gesetzt und das teilweise auch mit Google-Diensten.

Android übernimmt im Auto, aber nicht immer ist Google dabei

Volvo, Polestar, Renault, Ford, GM, Nissan und Honda setzen bereits auf Android Automotive mit Google-Diensten (GAS), bieten also auch Google Maps, den Play Store und andere Dienste an. Porsche steigt ebenfalls auf diesen Zug auf, Audi und VW verzichten noch. Hierbei besteht jedoch die Gefahr, wichtige Dienste, die die Nutzer fordern, gar nicht bieten zu können.

Android Automotive mit Google-Diensten kann mehrere Bildschirme bedienen:

Android-Automotive-Ford-Panorama

Selbst der Play Store hat gerade noch nicht das beste Angebot, stellt Snapp in einer Analyse fest. Wie soll dann das Angebot von alternativen App-Stores wachsen, die sonst auf Smartphones nahezu keiner verwendet? Es gibt Initiativen für neue und allgemeine Standards, bei denen nicht Konzerne wie Google die Kontrolle haben, doch deren Erfolg ist fragwürdig.

Bei den Kollegen sieht man 2024 als richtungsweisend für Android im Auto. Die unterschiedlichen Android-Strategien der Autohersteller werden deutlicher denn je zutage treten. Dabei wird das Rennen fortgeführt, wer zukünftig das beste Infotainment bieten kann. Es wird schwer, besser als die Google-Lösung oder das Linux-System von Tesla zu sein.

Außerdem könnte sich dadurch in den kommenden Monaten und Jahren entscheiden, ob sich einige nicht doch noch geschlagen geben und vom offenen Android Automotive auf die Google-Version wechseln. Und was machen die Chinesen? Xiaomi setzt auf Android, jedoch in Form des HyperOS. Bei BYD kommt ebenfalls Android im Kern zum Einsatz, stark angepasst und quasi als Tabletoberfläche.

Populäre Smartphone-Apps gehören einfach dazu

Ich kann aus meiner eigenen Sicht hinzufügen, dass wir im VW ID.3 vorrangig Android Auto und Apple CarPlay genutzt haben, weil das Betriebssystem bis dato keine Apps bietet. Anders ist es jetzt in unserem Mercedes EQA, der etwa Spotify und TuneIn anbietet. Es gibt außerdem einen Deal mit Google. Ein Jahr vorher wollte man Google noch nicht.

Dass man die Haltung der letzten Jahre überdenkt, zeigen auch neuste Aussagen von VW. Dort ist man Google bzw. Google Maps inzwischen auch mehr zugewandt. Und ein paar Monate zuvor gab Google bekannt, dass die ersten Hersteller nun sogar Fahrzeugdaten (Akkustand) an Android Auto weiterleiten, um über die Smartphone-Plattform eine sinnvolle Ladeplanung zu realisieren.

Android dürfte im Fahrzeugmarkt dominierend sein. Die Frage ist in meinen Augen eher, wie groß der Anteil von Google langfristig sein wird. Der westliche Smartphone-Markt hat sich abseits von Apple sehr eindeutig entwickelt. Droht das auch bei Fahrzeugen?

Kommentar verfassen

Bleibt bitte nett zueinander!