Laut Medienberichten sind am vergangenen Samstag allein in Deutschland über 150.000 Leute auf die Straße gegangen, sie fordern den Stopp der neuen EU-Urheberrechtsreform im jetzigen Entwurf. Und was bei diesem Thema gerade massiv falsch läuft, zeigt uns die EU-Abteilung der CDU. Ein entscheidender Grund dafür, warum wir politische Themen nicht mehr außen vor lassen können.
Es ist schon verrückt. E-Mails haben CDU-Politiker als Fake-Kampagne von Google abgestempelt, weil sehr viele Nachrichten von Gmail-Adressen kamen. Hey, CDU, selbst mein 80 Jähriger Opa hat jetzt Gmail. Aber der echte Knaller kam dann gestern, er bestätigt die erfolgreiche Lobby-Arbeit großer Verlage. Von „CDU/CSU in Europa“ wurde ein Bild-Artikel getwittert, der ein echt schlimmes Zitat enthält.
CDU-Politiker Daniel Caspary vertritt also die These, dass die Demonstranten von den großen US-Konzernen gekauft wären. Obwohl man sonst die Ansicht vertritt, Google und Co würden das ganze Geld nur für sich selbst verdienen, sollen die US-Konzerne jetzt angeblich so spendabel sein?
Natürlich gibt es gute und schlechte Lobby-Arbeit von beiden Seiten. Aber Demonstranten grundsätzlich als bezahlte Laufburschen abzustempeln, dürfte der CDU den ein oder anderen Wähler kosten. Hoffentlich. Aber nicht nur die CDU selbst zeigt, wie schlechte Öffentlichkeitsarbeit funktioniert.
Fake-Kampagne durch die GEMA
Bei der GEMA zum Beispiel werden deutsche Künstler instrumentalisiert. Man sammelt Unterschriften für das Urheberrecht, was an sich ja eine gute Sache ist. Zugleich behauptet man aber auch, die Künstler würden damit pro Artikel 13 stimmen. Im Fall von Lena Meyer Landrut zeigte sich schnell, dass hier seitens der GEMA nicht korrekt gearbeitet wird.
In einem anderen Thread bestätigte Lena, nicht für Artikel 13 unterschrieben zu haben. Umso spannender wäre zu wissen, was man den Künstlern erzählt, damit sie unterschreiben. Offensichtlich nicht die ganze Wahrheit.
Ich bin schon sehr erstaunt, welche Schlammschlacht sich hier auftut. Inbesondere weil der Kampf nicht rein politisch ist. Junge und alte Menschen, Selbstständige und angestellte Autoren, Verlage und Großkonzerne, eine sehr bunte Mischung an betroffenen Leuten kommt da zusammen.
Dieser EU-Politiker raubt mir noch den letzten Nerv – über Artikel 11 und 13