Im Rechtsstreit zwischen dem US-Justizministerium und Google stand jüngst die Vereinbarung zwischen Google und Apple im Mittelpunkt. Laut einem Artikel von The Verge hat Apple-Manager Eddy Cue im Gerichtssaal ausgesagt, weil Google exklusiv als Standard-Suchmaschine auf allen Apple-Geräten voreingestellt ist. Im Gegenzug erhalte Apple Milliardenzahlungen von Google.
Cue hatte zwei Botschaften: Apple glaubt an den Schutz der Privatsphäre seiner Nutzer, und es glaubt auch an Google. Ob diese beiden Aussagen gleichzeitig wahr sein können, war die Frage des Tages.
David Pierce, The Verge
Das US-Justizministerium kritisiert, dass Nutzer bei der Einrichtung neuer Apple-Geräte keine Wahl der Standard-Suchmaschine hätte und stellt die Vermutung an, dass Google aufgrund der profitablen Vereinbarung und nicht unbedingt nur wegen der Qualität des Produkts von Apple als Standard festgelegt worden sei.
Dem hat Eddy Cue laut The Verge vor Gericht widersprochen und betont, Google sei aus Sicht von Apple die beste Suchmaschine. Auch würde eine Auswahl der bevorzugten Suchmaschine bei der Einrichtung neuer Geräte den Prozess nur unnötig verlängern, da man sie so schnell wie möglich das Smartphone benutzen lassen wollen würde.
Laut Cue prüfe Apple regelmäßig Alternativen, finde aber keinen adäquaten Ersatz zu Google. Auch Datenschutz sei für Apple ein wichtiges Thema, jedoch nicht das einzige Kriterium bei der Wahl der Standard-Suchmaschine. Dennoch hat Cue betont, wie sehr Apple sogar auch dagegen kämpfe, dass Google nicht zu viele Daten sammel.
Aber die Fragen, die Cue gestellt wurden, waren dieselben, die das DOJ immer wieder stellen wird: Ist Google wirklich die beste Suchmaschine, oder stellt es nur die größten Schecks aus? Und wenn diese Schecks wegfielen, wie sähe der Suchmaschinenmarkt dann aus? Cue sagte, Apple habe nie wirklich darüber nachgedacht. Google sagte, Apple wäre dumm, dies zu tun. Und das Justizministerium meint, es sei an der Zeit, dass Apple damit anfängt.
David Pierce, The Verge
Microsoft würde Milliarden für Bing an Apple zahlen
Auch Microsoft-Chef Satya Nadella hat mittlerweile im Kartellrechtsstreit gegen Google vor Gericht ausgesagt. Wie The Verge in einem Liveblog festhält, hat er geschildert, dass Google die Konkurrenz bei der Internetsuche erdrücke. Ohne Nutzerzahlen und -daten könne Microsoft mit seiner Suchmaschine Bing einfach nicht mithalten. Microsoft erkenne an, dass Google bessere Ergebnisse liefere, doch Apple könne Bing helfen, die Lücke zu schließen.
Laut Nadella zementierte Google seine Marktdominanz durch Milliardenzahlungen, um Standard-Suchmaschine zu bleiben. Nadella sei bereit, Apple hohe Summen zu zahlen, wenn dafür Bing auf Apple-Geräten Standard würde. Nur so könne Microsoft konkurrenzfähig werden.