Dass Schrift gut und scharf zu lesen sind, ist für euch vermutlich genauso wichtig wie für mich bei der täglichen Arbeit am PC. Doch gerade bei der Darstellung von Webseitentext zeigen sich zum Teil deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Browsern. Während die Schriften in Firefox oder Microsoft Edge meist klar und angenehm zu lesen sind, wirken sie in Google Chrome oft unscharf oder zu dünn.
Grund dafür ist die unterschiedliche Art der Textdarstellung. Während native Windows-Apps standardmäßig auf die DirectWrite-API und die damit verbundenen Kontrast- und Gammawerte zurückgreifen, setzt Chrome auf die plattformübergreifende Grafikbibliothek Skia. Dieser Ansatz führt unter Windows zu sichtbaren Unterschieden im Vergleich zu anderen Anwendungen.
Microsoft arbeitet wohl schon seit einiger Zeit daran, dieses Problem zu beheben und auch in Chrome eine Textdarstellung zu ermöglichen, die nativen Windows-Apps in nichts nachsteht, wie Windows Latest entdeckt hat. Im Jahr 2021 wurde bereits ein Update für den hauseigenen Browser Edge ausgeliefert, das die Unterstützung der Windows ClearType-Technologie zur Schriftglättung und -optimierung mit sich brachte.
Auch wenn eine 1:1-Umsetzung des ClearType-Textrenderings aufgrund der Skia-Architektur nicht realisierbar ist, verspricht Microsoft eine Annäherung durch die Anwendung entsprechender Werte des ClearType-Tuners auf die Textdarstellung in Chrome. Damit sollen die Unterschiede in der Schriftdarstellung zwischen dem Google-Browser und anderen Anwendungen bald deutlich geringer ausfallen.
Nutzer der Canary-Version von Chrome können die verbesserte Textdarstellung unter Windows bereits nutzen. Im Laufe des Jahres soll die Optimierung dann mit Chrome 124 für alle Nutzer ausgerollt werden. Nutzer können sich also auf ein Update freuen, das die Lesbarkeit von Texten im Web spürbar erleichtert und Ermüdungserscheinungen bei langen Browsersitzungen entgegenwirkt.