Die Consumer Electronics Show in diesem Jahr konnte man eigentlich voll vergessen, denn irgendwie gab es absolut keine wirklich neuen und möglicherweise auch brauchbaren Geräte. Das meines Erachtens sinnloseste und zugleich auch bezeichnendste Produkt der Messer, welches dort vorgestellt wurde, war der biegbare Fernseher von Samsung.
Nun gut, die meisten Produkte der CES waren definitiv nicht gleich komplett sinnlos und überflüssig, dafür aber langweilig. Es ist nichts passiert, der Einheitsbrei der letzten Monate hat sich nahtlos auch in Las Vegas breitgemacht. Während wir zu einigen Messen in den letzten Jahren aufgrund der zahlreichen neuen Geräte kaum hinterherkamen, gab es in diesem Jahr gefühlt nicht nur weniger, sondern vor allem weniger interessante Geräte. Smartphones werden größer und schneller, Tablets sind so langweilig wie in den letzten drei Jahren und Fernseher werden bald ganze Hauswände ersetzen können.
Wearables
Schon fast nervig war das Thema Wearables, also die tragbaren Geräte, die man sich (meist) um den Arm legt. Während Archos mit drei verschiedenen Geräten wenigstens noch etwas Interesse wecken konnte, vor allem der Preise wegen, auch das Razer Nabu ganz nett war, konnten die üblichen Smartphone-Hersteller gar kein neues Smartphone ohne Fitness-Armband präsentieren. Da aber jeder so ein Armband nur baut, kaum eigene Ideen dafür entwickelt, reichte uns letztlich ein einziges dieser Geräte kurz zu beschreiben.
Nicht ein einziger Hersteller hat eine Smartwatch präsentiert, die sich wirklich von der ersten Generation aus 2013 unterscheidet. Keiner. Selbst die Jungs von Pebble konnten mit der Steel nur eine weitere Variante ihrer Smartwatch präsentieren, die technisch keinerlei Unterschiede mitbrachte.
Autos
Wirklich interessant fand ich eigentlich lediglich den neuen Tacho der zukünftigen Audi-Fahrzeuge, der dann komplett digital sein wird, das bislang typische Infotainment-Display der Mittelkonsole dann also ersetzt. Smartwatches und Tablets als erweitertes Display für Autos sind hingegen eher nette Spielereien, nur kaum ernsthaft brauchbar. Erfreulich war aber, dass die deutschen Automarken so präsent waren.
Kein Wow
So blöd das immer klingt, die wirklich innovativen Wow-Ideen fehlten. Keiner konnte so richtig mal auf den Tisch hauen mit seinen neuen bzw. zukünftigen Produkten. Alles auf der CES Vorgestellte ist schon so oder so ähnlich da gewesen. Nicht mal neue Konzepte wurden gezeigt bzw. nur hinter den Kulissen, keiner traut sich etwas. Persönlich bin ich noch voller Hoffnung, dass webOS einen Neustart in der Smart TV-Branche auslöst, denn die bisherigen Oberflächen waren alle ziemlicher Mist, weshalb ich trotz Neukauf eines TVs darauf verzichtete.
Fazit
Eigentlich kann man mich relativ leicht begeistern, da ich am liebsten täglich neue Gadgets einrichten und nutzen wollen würde. Aber in den letzten Monaten merkte ich schon stark, dass selbst viele Testgeräte diesen Hunger nicht mehr stillen, denn letzten Endes bekommt man immer das gleiche Zeugs nur mit unterschiedlichen Hersteller-Logos vorgelegt. Hat jemand eine Idee, wird sie von den anderen nachgebaut, meist ähnlich oder schlechter. Das nervt so langsam aber sicher.
PS: Kollege René hat in einem Artikel auch sehr treffend beschrieben, warum die CES so elend langweilig war.
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