Der chinesische Autobauer BYD hat ambitionierte Ziele für den deutschen Markt. Bis 2025 sollen hierzulande 50.000 Fahrzeuge zugelassen werden. Das wäre eine enorme Steigerung im Vergleich zu den mageren Zahlen der letzten Jahre. 2023 schaffte es BYD lediglich auf 4.139 Neuzulassungen und im laufenden Jahr sieht es sogar noch viel schlechter aus.
Die Gründe für die schleppenden Verkaufszahlen sind vielfältig. Zum einen hatte BYD mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen, zum anderen konnte sich die Marke in Deutschland noch nicht richtig etablieren. Um das zu ändern, hat BYD nun die Reißleine gezogen und den Vertrieb in die eigene Hand genommen. Die Verantwortung dafür trägt Stella Li, die neue Chefin des Europageschäfts.
Li setzt laut Manager Magazin für die Zukunft auf ein starkes Händlernetz und will die Anzahl der BYD-Stores in Deutschland bis Ende 2025 von 25 auf 120 erhöhen. Die physische Präsenz ist für Automarken in Europa und Deutschland durchaus wichtig, wenn man nicht aus der Masse heraussticht, wie es Tesla immer noch und schon fast exklusiv gelingt.
Mit dieser Strategie will BYD den deutschen Markt aufmischen und sich als ernstzunehmende Konkurrenz zu etablierten Marken wie VW, Peugeot, Mini und anderen Marken positionieren. Ob das ambitionierte Ziel von 50.000 Zulassungen realistisch ist, bleibt abzuwarten. Der Wettbewerb im Elektroauto-Markt ist auch für BYD äußerst hart.
BYD hat in Europa das Problem, dass man preislich nicht auf dem Level spielt, wo man meines Erachtens eigentlich sein müsste. Und wenn der Kunde einen vergleichbaren Preis sieht, greift er wohl eher zu gewohnten Marken. Die Fußball-EM hat den Namen bekannter gemacht, aber zeigte kaum Auswirkungen auf die Verkaufszahlen.
BYD ist jedoch nicht einfach eine Automarke aus China. Die Technologie sorgt für Staunen und die Elektroautos überzeugen auch die Konkurrenten.