BYD ist neuer Stern am Autohimmel und wird sogar Tesla überholen

Es ist noch gar nicht lange her, da hätte keiner erwartet, dass ein amerikanischer Autobauer wie Tesla mal eben zu einem gewaltigen Sprung ansetzt und die gesamte Autobranche hinter sich lässt. Das Model Y ist das beliebteste Fahrzeug der Welt 2023 und mit einem sehr kleinen Portfolio an Elektroautos konnte Tesla alle großen Namen in diesem Segment bereits abhängen.

Aber kurz vor dem Jahreswechsel dürfte feststehen, dass es auch einen Wechsel an der Spitze der Hersteller für Elektroautos geben wird. Denn es schlagen die Chinesen zurück. Wie auch sonst in der Weltwirtschaft, wird der Osten immer stärker, der schlummernde Riese wacht langsam auf und übernimmt die Führung an den Märkten.

„Es geht nicht mehr um die Größe und das Erbe der Automobilunternehmen. Es geht um die Geschwindigkeit, mit der sie Innovationen und Iterationen durchführen können. BYD hat schon vor langer Zeit damit begonnen, sich darauf vorzubereiten, dies schneller zu erreichen, als irgendjemand für möglich gehalten hätte, und jetzt muss der Rest der Branche aufholen“, sagen Experten.

BYD will langfristig neues Toyota werden

BYD ist aber nicht ausschließlich mit Elektroautos erfolgreich und hat gegenüber Tesla für die gesamten Verkaufszahlen den Vorteil, zumindest in China auch Hybride zu verkaufen. Deshalb schafft es BYD wohl 2023, in die Top 10 der größten Autohersteller vorzurücken und nähert sich bereits Namen wie Ford und Honda. Dabei verzichtet BYD aufgrund der Handelsspannungen sogar auf Märkte wie USA und sieht sie als Tabu.

Schon im letzten Quartal (Q3 2023) war sichtbar, dass BYD demnächst mehr vollelektrische Fahrzeuge als Tesla verkaufen wird. Nun warten wir mit sehr viel Spannung auf die Zahlen für das vierte Quartal 2023, die in den kommenden Wochen eintrudeln. Zuletzt konnte man den Gleichstand herbeiführen. BYD ist schneller als Tesla gewachsen, Marken wie VW stagnieren.

Elektrifiziertes Wettrennen mit Tesla

Die Historie von BYD hat viel dazu beigetragen, dass die Marke jetzt in unserer Wahrnehmung so aus dem Boden schießt. Dabei gab es das erste hybride Fahrzeug bereits 2008. Und noch länger gibt es BYD als reinen Batterie-Hersteller, früher belieferte man Nokia und Motorola. Mit sehr viel Engagement wurde aus BYD inzwischen ein Autohersteller gemacht, der die richtigen Fahrzeuge für die Zukunft baut und die wichtigste Technologie dafür selbst entwickelt und fertigt.

BYD habe heute bereits einen enormen Kostenvorteil gegenüber den etablierten Autoherstellern. Das lässt dieses rasante Wachstum zu und bringt den Markt so richtig durcheinander. Was Umsatz, Einkommen und Marktkapitalisierung angeht, soll BYD bereits 2024 die Lücken zu Tesla schließen können. Und dann wird auch hier das Rennen entscheidend sein, wer zuerst ein günstiges Massenmarkt-Elektroauto im Preisbereich 20.000 bis 25.000 Euro in Märkte wie Europa bringt.

BYD will in den kommenden Monaten und Jahren das Netzwerk in Europa massiv ausbauen. Strukturen für Händler und Service werden ausgebaut, denn das ist in Europa notwendig, um die bisherigen Kunden klassischer Automarken abzuholen. Inzwischen ist auch ein erstes europäisches Werk für die Fertigung in Arbeit, das in Ungarn entsteht.

via Autonews/Bloomberg