Bundesliga: Zu viele Abonnements unzumutbar – Sky als Retter für alle?

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Während Nutzer bei Streamingdiensten für Filme und Serien frei nach Geschmack wählen können, ist das beim Fußball nicht so einfach möglich. Eine Fußballmannschaft spielt eine komplette Saison lang nicht immer zum gleichen Zeitpunkt. Und dann kommt es Wochenende für Wochenende darauf an, ob der Zuschauer das richtige oder eben alle benötigen Abonnements besitzt. Zwar laufen die meisten Spiele bei Sky und nur wenige bei DAZN/Eurosport, doch das gilt aktuell nur für die Bundesliga. Bei anderen Wettbewerben sieht es schon heute und in zukünftig drastischer aus.

Zu viele Abonnements sind unzumutbar: Es gibt noch vernünftige Stimmen

Grundsätzlich würden die Verantwortlichen der deutschen Fußballiga bei der nächsten Rechtevergabe verhindern wollen, dass die Spieltage noch weiter zerpflückt werden. Jedenfalls sieht das zum Beispiel der amtierende DFL-Chef so: „Wenn man drei Abos benötigt, um die Bundesliga komplett zu konsumieren, würde das die Schwelle des Erträglichen aus unserer Sicht stark strapazieren.“ Er allein ist aber nicht dafür entscheidend, wie die Auktionen rund um die Übertragungsrechte ablaufen und welche Pakete im Angebot sind. Außerdem fordert das Kartellamt eine offene Auktion für viele Bieter.

Sky: Ist jetzt wieder mehr Geld in den Kassen?

Zuletzt hatte Sky eine Schlappe einstecken müssen. Sky Deutschland zeigt ab Saison 2021/2022 voraussichtlich keine Spiele der Champions League mehr. Stattdessen haben Amazon und DAZN ihre jeweiligen Einsätze erhöht. Zugleich bedeutet das aber im Umkehrschluss, dass Sky wieder mehr Geld für die Bundesliga übrig haben müsste. Genau das erwarten die Chefetagen der Bundesliga. Sky könnte nun richtig tief in die Tasche greifen und selbst bei weniger Konkurrenz für einen erneuten Rekord der Erlöse für die Übertragungsrechte sorgen. Ebenso könnte für Sky nun doch wieder die 2. Bundesliga interessant sein, um die Attraktivität der Pay-TV-Angebote zu wahren.

Amazon will auch für Bundesliga bieten

In der Ausschreibung der Übertragungsrechte für die nächsten Jahre der Bundesliga, die in diesem Jahr stattfinden wird, sind auch Gebote von Amazon zu erwarten. Das US-Unternehmen will mehr Kunden für Prime gewinnen. Sportrechte seien für Amazon ein Mittel zum Zweck, grundsätzlich mehr Kunden für die eigenen Plattformen zu gewinnen. Mehr Konsum, mehr Bestellungen. Deshalb könnte Amazon schon wie bei der Champions League ein kleineres Paket ausreichen. Hauptsache dabei. Dennoch wäre die Bundesliga dann genauso zerpflückt. Oder sogar mehr. DAZN, Sky und Amazon, das wären die befürchteten drei Abonnements.

TV oder Internet

Außerdem ist die Rechtevergabe ein wichtiger Punkt, wenn es um den Empfangsweg beim Endkunden geht. Während Sky auf Sat, Kabel und Streaming setzt, gibt es DAZN und Amazon Prime Video bislang für Privatkunden ausschließlich über das Internet zu empfangen. In Deutschland noch immer ein heikles Thema, besonders in ländlichen Gebieten scheitert es am Breitband.

DF, Welt