Bloatware auf Android: Google ist aufgefordert gegen vorinstallierte Apps vorzugehen

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Auf den Android-Smartphones einiger Hersteller ist sogenannte Bloatware installiert. Zahlreiche Android-Apps sind auf den Geräten ab Werk, die der Nutzer vielleicht gar nicht möchte. Hersteller verkaufen über diesen Weg Werbeplätze. Häufig sind diese Bloatware-Apps nicht löschbar oder kommen mit Systemupdates zurück. Eine unschöne Sache, weil das auch bei günstigen aber auch sehr teuren Geräten der Fall ist. Nun fordert eine zivilgesellschaftliche Allianz in einem offenen Brief Google auf, bei diesem Thema endlich strenger oder überhaupt durchzugreifen.

Das Problem dieser Apps ist, dass sie meist nicht unbedingt nur „tot“ auf dem Telefon liegen. Sie laufen möglicherweise im Hintergrund, sammeln Nutzerdaten, analysieren das Nutzungsverhalten und belasten dadurch sogar Akku bzw. besetzen Systemressourcen. Jetzt appellieren mehrere Organisationen an Sundar Pichai, den amtierenden Google-Chef, gegen diese Bloatware endlich etwas zu unternehmen. Zu den Organisationen gehören auch Amnesty International und die Electronic Frontier Foundation.

Android: Bloatware-Apps belasten Systemressourcen und sind unter Umständen unsicher

Neben dem allgemeinen Thema Bloatware, das die Android-Welt eigentlich schon länger beschäftigt, kam auch Sicherheit sowie Privatsphäre zur Sprache. Bei vielen der vorinstallierten Apps wäre nicht einmal nachprüfbar, ob nicht sogar tatsächlich die Datensicherheit der Nutzer gefährdet ist. Gerade bei billigen und weniger kontrollierten Herstellern kam das in der Vergangenheit auch schon vor.

Die Organisationen sagen, dass es mehr Kontrolle über alle Hersteller hinweg geben muss. Dem pflichten wir bei. Wenn Google es schafft, die eigenen Google-Apps für die Android-Geräte aller Hersteller quasi zu erzwingen, dürfte das Unternehmen seine Macht auch in Sachen Bloatware gerne etwas mehr durchsetzen.

heise